Meschede. Das Bau-Projekt am Walkenmühlenweg hat einen neuen Bauträger und Investor. Wer hinter der „RePle GbR“, steckt und was dort nun entstehen soll
Kleine, bezahlbare Mietwohnungen, die fehlen in Meschede. Davon war der Olsberger Bauunternehmer Waldemar Miller überzeugt. Deshalb hatte er diese am Walkenmühlenweg bauen wollen (wir berichteten). Ursprünglich war ein Baubeginn schon fürs Frühjahr 2022 avisiert. Doch dann entschied er sich anders.
Investoren und Bauherren aus Eslohe
Offenbar geht es nach längerem Stillstand nun zwischen der Gaststätte „Zum Schwarzen Peter“ und Zahnarzt Berster voran. Nachdem dort - auf dem Grundstück an der Gebke - im Dezember 2021 der Kampfmittelräumdienst Brandbomben beseitigt hatte, passierte länger nichts. Jetzt sind die Erdarbeiten abgeschlossen, und auch eine Zuwegung vom Parkplatz Walkenmühlenweg aus ist entstanden. Die Bodenplatte wird gerade gegossen „und dann geht es endlich los“, sagt Damian Reke. Der Zimmerermeister und Geschäftsführer des Esloher Unternehmens Reke Holz hat gemeinsam mit Ingo Pletzinger extra eine GbR, eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts, gegründet, um das Projekt zu verwirklichen. Die beiden haben im Sommer Miller das Projekt abgekauft.
Auch die beiden Esloher gehen davon aus, dass kleine, gut durchdachte Wohnungen im Sauerland fehlen. Barrierefrei und energieeffizient müssen sie zusätzlich sein. In einem Haus am Walkenmühlenweg liegen sie außerdem zentral, fußläufig zur Innenstadt und ohne einen steilen Anstieg. Für die beiden Investoren ist das deshalb ein lohnenswertes Projekt. „Allerdings bauen wir - anders als Miller es geplant hatte - kein Massivhaus, sondern in Holzständerbauweise.“ Das ergebe sich schon aus der Fachkenntnis des Zimmerermeisters.
Schandfleck soll beseitigt werden
Miller hatte das 800-Quadratmeter-Grundstück vor drei Jahren von privat gekauft. Die Politik sprach damals von „einem Schandfleck“, der beseitigt werde. Dafür wollte man auch dreigeschossige Bauweise zulassen. „Aus Sicht der Stadt Meschede ist es erfreulich, dass ein solches Projekt im Rahmen der Innenentwicklung erfolgen kann und gleichzeitig Wohnformen geschaffen werden, die aktuell am Markt stark nachgefragt sind“, fasste es Pressesprecher Jörg Fröhling im Sommer 2021 zusammen. Ursprünglich hatte der Stadtrat dort Studentenwohnungen gebilligt.
Reke und Pletzinger wollen dort jetzt aber durchmischtes Wohnen möglich machen, für alleinstehende Berufstätige und Senioren, für die Studenten-WG genauso wie für Paare, die sich kleiner setzen wollen. Insgesamt 13 Apartments sind geplant. Anders aber als bei Miller sollen die Wohnungen ausschließlich vermietet werden, ein - auch nur teilweiser Verkauf - ist nicht geplant.
Dabei sehen die Investoren beim vorhandenen Grundstück, das parallel zum Fuß- und Radweg am Walkenmühlenweg verläuft, einen großen Vorteil: die Lage. 20 Minuten sind es zu Fuß zur Fachhochschule in der Lindenstraße, 15 Minuten zu Hit und Aldi im Schwarzen Bruch, zehn Minuten zum Bahnhof, fünf Minuten in die Innenstadt.
Jeweils zwischen 28 und 72 Quadratmeter sind die 13 Wohnungen geplant. Alle Einheiten haben einen eigenen Balkon und eine Küchenzeile. Sie sind barrierefrei und über einen Fahrstuhl erreichbar. Die Mietkosten sollen sich im ortsüblichen Rahmen bewegen.
Kein Keller vorgesehen
Wie man an den aktuellen Erdarbeiten sehen kann: Ein Keller ist nicht vorgesehen. Dafür ist das Wasser der Gebke zu nah. Stauraum schaffen die Bauherrn dafür im Spitzboden, der auch über den Fahrstuhl erschlossen wird. Neben 14 Stellplätzen für Pkw gehören auch Fahrradstellplätze zum Haus. Erschlossen wird das Grundstück vom Parkplatz Walkenmühlenweg.
Das Haus wird auf der Grundlage eines KfW55-Hauses erbaut und umgesetzt, um möglichst viel Energie einzusparen. Das schaffen die Bauherren unter anderem über die Dämmung von Fassade und Fenstern, eine Wärmepumpe. Ein weiterer Vorteil ergibt sich durch die Holzständerbauweise, bei der die Wände im Werk vorgebaut werden: „Wir gehen davon aus, dass die Wohnungen deshalb schon im Sommer 2023 bezugsfertig sind“, planen Reke und Pletzinger.