Schmallenberg. Die ewige Diskussion und Problematik um die mehrfachen Straßennamen im Stadtgebiet geht weiter. Ein neuer Denkansatz lässt aufhorchen.
Die Debatten um die mehrfachen Straßennamen im Schmallenberger Stadtgebiet gehen weiter. Nach dem Bericht über den Fleckenberger Ulrich Lingnau, der mit mehreren Anwohnern der verschiedenen Hauptstraßen in unterschiedlichen Orten eine WhatsApp-Gruppe gegründet hatte, um sich gegenseitig über verlorene Pakete zu informieren, nehmen die Diskussionen weitere Fahrt auf. Das Thema liegt jetzt seit Jahren auf dem Tisch und wird auch ab und an in den politischen Gremien diskutiert.
Jetzt meldet sich Hartwig Schauerte mit einer interessanten Beobachtung zu Wort: „Vor einiger Zeit wurde die Christine-Koch-Straße in Schmallenberg in Am Schildchen umbenannt. Das brachte aber einigen Ärger mit sich.“ Denn plötzlich kamen Briefe, Rechnungen, Bankauszüge und Pakete, die eigentlich nach Bracht gehörten, nicht mehr an, da alle Anwohner der Christine Koch-Straße in Bracht nun auch unter der Straße „Am Schildchen“ geführt wurden.
Problem wurde dem Ordnungsamt Schmallenberg gemeldet
„Da alle Adressen einer Straße unter der Postleitzahl 57392 geführt werden und die Ortsteile in den bundesweiten Großrechnern nicht unterschieden werden können, wurden alle Anwohner der Christine-Koch-Straße in Bracht bei überregionalen Firmen (Banken, Strom, Konsumfirmen etc.) unter der Adresse Am Schildchen geführt“, so Hartwig Schauerte, der auch Ortsvorsteher in Bracht ist.
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Diese Problematik meldete er dem Ordnungsamt in Schmallenberg. Dort sei ihm aber lediglich gesagt worden, dass die Adressen ordnungsgemäß dem Katasteramt gemeldet wurden. Nachdem das erste Brief- und Pakete-Chaos in Bracht durch persönliche Anrufe bei den Absendern abgeebbt war, kam nach ein paar Wochen erneut Ärger auf: „Große Unternehmen lesen regelmäßig Adresscomputer aus, leider passiert es so, dass diese Adress-Großrechner dann die korrigierten Adressen in Bracht, in diesem Fall wieder mit Zum Schildchen überschreiben“. Das sorgt dann immer wieder für Chaos.“
Lösungsansatz: Arbeitsgruppe
Für Hartwig Schauerte gibt es zwei denkbare Möglichkeiten den Straßennamen-Ärger ein für alle Mal zu lösen: „Bei einer Straßennamen-Änderung müsste man beide Namen der Straßen zumindest leicht ändern, um der Verwirrung entgegen zu wirken. Eine andere Lösung, die aber nicht wirklich umzusetzen ist, wäre, jedem Ort eine eigene Postleitzahl zuzuordnen“, sagt er lachend. Wobei der zweite Lösungsansatz ihm sehr unrealistisch erscheine.
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Nichtsdestotrotz finde er es gut, wenn sich eine überparteiliche Arbeitsgruppe bilden würde, die endlich eine Lösung für das ewige Problem findet.
Doch wer zahlt zum Beispiel die Kosten für die Umbenennung, die auf alle Anwohner der jeweiligen Straßen zukommen? „Die Adressänderungen auf Ausweisdokumenten (Adressaufkleber auf der Rückseite) sind grundsätzlich – auch bei „normalen“ Umzügen – kostenlos“, so antwortet Anke Sibert von der Stadt auf eine Presseanfrage. Die Mitteilung der Adressänderung an Versicherungen, Banken, etc. erfolge durch die Anwohnerinnen und Anwohner selbst. „Die eventuell hierdurch entstehenden Kosten werden von den Anwohnerinnen und Anwohnern getragen“, so Sibert weiter.