Meschede. Buchhändlerin Katrin Föster wagt sich auf neues Terrain in der Mescheder Innenstadt. Was sie am Kino anbietet.
Pop-up-Stores bieten die Chance, kurzfristig eine Idee in einem eigenen Ladenlokal auszuprobieren. Wenn das dann auch noch finanziell gefördert wird, wie in Meschede über das Sofortprogramm Innenstadt, wird es interessant für Vermieter und Gründer, die Lust auf Neues und Ungewöhnliches haben.
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Neues Geschäft am Kino
Jo Menke mit seinem Wein-Outlet in der Ruhrstraße machte es vor. Die Buchhändlerin Katrin Föster zieht nun nach. Im ehemaligen Ladenlokal von Elektro Pelster öffnet sie ab sofort zusätzlich zu ihrer Buchhandlung im Rebell ein zweites Geschäft: „Winter-Wortreich“ heißt es erstmal. „Ein Kollege in Detmold hat das mal ausprobiert und war sehr zufrieden.“ Verkaufen will sie dort Saisonware: erstmal jetzt Kalender, Weihnachtsbücher und -Accessoires, später dann Kinderbücher und Spiele, Osterartikel und Geschenke zur Kommunion. Auch Spieleabende sind möglich. Zu sehr festlegen will sie sich nicht. „Ich will hier flexibel bleiben.“
Bücherstube Linhoff schließt im Dezember
Ihr erstes Ladenlokal im Rebell ist mit 150 Quadratmetern genauso groß wie das zweite am Kino, aber es verteilt sich auf zwei Etagen. „Wir holen zwar alles runter, falls Kunden die Treppe scheuen, aber es ist ja schöner, wenn man selbst stöbern kann.“ Sie hat im Blick, dass, Eva Linhoff ihre Bücherstube in der Le-Puy-Straße Ende des Jahres schließen wird. „Ich musste mir Gedanken machen, wie wir der dann größeren Nachfrage gerecht werden.“ Im Rebell war kein freies Ladenlokal zu bekommen, der Hauseigentümer der leerstehenden Immobilien nicht erreichbar. „Citymanager Alexander Bethke hat mir dann dieses angeboten.“ Vermieter, Stadt und Land rücken dafür zusammen. Das Risiko ist durch die Förderung überschaubar. „Trotzdem bin ich natürlich aufgeregt, ob und wie es angenommen wird.“
Soft-Opening seit Samstag
Noch fehlt die Außen-Werbung. Doch im Innern ist schon alles ausgestellt. Samstag, 8. Oktober, hat Katrin Föster das braune Packpapier aus den Fenster-Scheiben entfernt, und die Türen in der Zeughausstraße zu einem so genannten Soft-Opening geöffnet - vorerst immer samstags von 10 bis 13 Uhr und zu den Markttagen, dienstags und freitags, von 10 bis 17 Uhr. Kein großes Tam-Tam, erstmal will die Buchhändlerin schauen, wie die Mescheder auf die neue Idee reagieren und ob die Käuferströme, die zum Beispiel zum Markt unterwegs sind, ihr Angebot hier finden.
Flexibel bleiben
Neue Mitarbeiter will sie für den Pop-up-Store erstmal nicht einstellen. Kollegen aus Arnsberg und Winterberg greifen mit ins Rad. Dazu übernimmt sie im neuen Jahr eine Teilzeitkraft von Eva Linhoff. All das ist nur möglich, weil die Miete für das neue Ladenlokal über das Sofortprogramm Innenstadt subventioniert wird. Eine Win-Win-Situation: Ein Leerstand verschwindet und die Buchhändlerin kann neue Ideen ausprobieren.
Zeit hat sie dafür bis Ende 2023. Denn dann endet unweigerlich das Förderprogramm, wie Anne Kraft betont. Die Meschederin betreut ihre Heimatstadt gemeinsam mit Citymanager Alexander Bethke beim Dortmunder Planungsbüro „Stadt + Handel“. Katrin Föster will bis dahin entschieden haben, ob sich ein Geschäft lohnt oder zwei? Ob das Ladenlokal am Kino auf Dauer günstiger ist oder das auf zwei Etagen im Rebell ausreicht? Alles ist offen.
Wein-Outlet wird zu „La dolce vita“
Auch Jo Menke hat mittlerweile sein Wein-Outlet nachjustiert. Inzwischen heißt es „La dolce vita“ und er bietet ausschließlich italienische Weine an. „Früher hatte ich von allem etwas - so kann ich jetzt das ganze Spektrum abdecken.“ Weiter profitierten bereits von dem Sofortprogramm Iris und Stephan Schürmann mit der Brasserie und Cafébar „Herz über Kopf“.
Weitere Gründer gesucht
Anne Kraft würde sich wünschen, dass weitere Gründer mit ihren Ideen das Förderprogramm nutzen. Restaurants, Events, Cafés, Shops, vieles ist möglich. „Und wir bieten nicht nur Unterstützung für die Miete, sondern auch für die Herrichtung des Ladenlokals an.“
HINTERGRUND
Mit der Initiative „Verfügungsfonds Anmietung“ ermöglicht die Stadt über ein Förderprogramm des Landes eine stark vergünstigte Anmietung von leerstehenden Lokalen.
Gesucht werden neue Ideen, Geschäftsgründungen und Visionen für eine zukunftsfähig, lebendig und bunte Innenstadt.
Die Förderung ermöglicht bis zum 31. Dezember 2023 ein risikofreies Erproben und Etablieren der Ideen.
Auch Eigentümer von Immobilien können sich melden.
Ansprechpartner sind neben Anne Kraft vor allem Alexander Bethke, Citymanager, 01781434382 Mail: meschede@stadt-handel.de sowie Christina Wolff, Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung, 0291 90249113, Mail: c.wolff@stadtmarketing-meschede.de