Freienohl. Es geht um Zentimeter: Nach der Neueröffnung ist der Küppelturm in Freienohl bei Meschede gleich wieder gesperrt worden - das sind die Gründe.

Direkt nach dem offiziellen Teil zur Neueröffnung des Küppelturms ist Freienohls neues Wahrzeichen wieder gesperrt worden.

Es gibt Probleme mit den 149 Treppenstufen. Hintergrund ist eine DIN-Norm. Bei dem Küppelturm handelt es sich um ein Sonderbauwerk:

Die feierliche Eröffnung des Küppelturms - nach dem offiziellen Teil musste der Aussichtsturm wieder gesperrt werden.
Die feierliche Eröffnung des Küppelturms - nach dem offiziellen Teil musste der Aussichtsturm wieder gesperrt werden. © Stefan Pieper

Die Frage, ob für dieses Sonderbauwerk auch die DIN 18065 Anwendung finden muss, in der Regeln und Anforderungen für sichere Treppen festgelegt sind, könne laut Stadtverwaltung in Meschede letztlich nicht eindeutig geklärt werden. Dort gelangte man jedoch zu der Auffassung, auch mit Blick auf mögliche Rechtsfolgen, den „sicheren Weg“ zu gehen und die Vorgaben der DIN 18065 vollumfänglich zu beachten.

Treppen erhalten zusätzliche Leisten

Neben zahlreichen anderen Vorgaben ist in diesem Regelwerk festgelegt, dass die lichte Höhe zwischen zwei Treppenstufen bei offenen Treppen nicht mehr als 12 Zentimeter betragen soll. Beim Küppelturm beträgt das Trittmaß - wie bei den allermeisten Treppen üblich - 18 Zentimeter. Da jedoch die Treppenstufen aus Gitterrosten lediglich drei Zentimeter dick sind, ergibt sich eine lichte Höhe von 15 Zentimeter zwischen den einzelnen Stufen.

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Jetzt wird nachgerüstet: Die bauliche Lösung für diese Problematik sei recht einfach und auch keinesfalls ein Einzelfall, so die Stadtverwaltung auf Anfrage. Weisen Treppen eine größere lichte Höhe zwischen den Stufen als zulässig auf, können Kindersicherungsleisten, so genannte „Baurechtsleisten“, angebracht werden - das sind unter den Stufen angebrachte Stäbe. Diesen Weg wird die Stadt am Küppelturm gehen: Es sollen an den Stufen drei Zentimeter starke Aluprofile angebracht werden, um damit den Vorgaben der DIN 18065 zu entsprechen. Die dafür erforderlichen Kosten könnten aktuell noch nicht beziffert werden, sollen sich aber „in einem sehr überschaubaren Rahmen“ bewegen.

„Nicht vollständige Abstimmung“

Wann diese Arbeiten abgeschlossen sein werden, ist ebenfalls noch nicht zu terminieren - die Stadt Meschede will sie aber in jedem Fall sehr zeitnah und so schnell wie möglich umsetzen, sofern das nötige Material kurzfristig lieferbar ist. Das Stufen-Problem sei erst wenige Tage vor dem Termin der Errichtungsfeier bekannt geworden, heißt es im Rathaus. Ursache sei „eine nicht vollständige Abstimmung zwischen den am Bau beteiligten Institutionen“.

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