Meschede. Die Ideen sind teils verrückt, teils visionär: Der Hennesee bei Meschede soll noch attraktiver werden. Was bislang dazu bekannt ist.
Manches ist spinnert, manches klingt schräg, manches visionär: Für die „Regionale 2025“ sind für die Sauerlandseen 292 Ideen eingegangen – viele davon für den Hennesee bei Meschede. Möchte man, wie beim Skyfall in München, in einem Freifalltower aus 80 Metern Höhe hinunter in Richtung Hennesee sausen? Oder ist ein Trimm-dich-Pfad bescheidener, aber realistischer?
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Langsam, aber sicher müssen Ideen für die „Regionale“ konkreter werden, wenn sie die für die Umsetzung erforderlichen Sterne erhalten sollen, damit am Ende Geld aus dem Strukturprogramm fließt. Gerade in Meschede sind mit der Öffnung der Henne oder der Himmelstreppe aus der „Regionale“ im Jahr 2013 Riesenprojekte umgesetzt worden. Kommt Vergleichbares? Dafür ist in den letzten Monaten online, an weiterführenden Schulen und am Hennesee um Ideen geworben worden. Im Oktober sollen sie in Workshops vertieft werden, im November sollen Prioritäten feststehen.
Nicht zu verwirklichen: Skyfall, ICE-Anschluss, Jetski
Im Ausschuss für Stadtentwicklung gab es einen Zwischenbericht. Um es vorwegzunehmen: Ein „Skyfall“ am Hennesee ist abwegig, da nicht finanzierbar.
Und eine ICE-Anbindung von Meschede bzw. eine schnellere Anbindung an ICEs – auch eine der Ideen - ist vielleicht wünschenswert, technisch aber nicht machbar und geht am Thema vorbei, Konkretes für den See zu entwickeln. Die Idee einer Jugendgruppe, künftig Jetski auf dem See zu fahren, wurde auch direkt verworfen. Das geht auf einer Talsperre nicht, die Teil der Trinkwasserversorgung ist.
Aber es zeichnen sich gewisse Tendenzen ab: Könnte der Bereich der Halbinsel Hentenberg, auf der bereits das Ausflugslokal H1 steht, nicht auch um das Projekt namens H2O ergänzt werden? Als Idee steckt dahinter das neue Konzept von Coworkation – das ist ein neues Schachtelwort aus dem Englischen mit „co“ für „zusammen“, „work“ für Arbeit und „ation“ als Bestandteil des englischen Wortes „vacation“ für Urlaub. Es bedeutet, am Hennesee könnten kleine Häuser, „tiny houses“ entstehen, in denen hybride Ferien möglich wären – parallel für Arbeit und Freizeit.
Wieder einmal: Idee für Überquerung der Talsperre
Immer wieder auftauchend in einer Diskussion um Verbesserungen am See, und auch diesmal: Der Gedanke für eine neue Überquerung des Hennesees, um einen echten Rundwanderweg zu ermöglichen – in diesem Fall durch eine Hängeseilbrücke.
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Hans-Theo Körner (Grüne) erinnerte daran, dass die Chance auf Realisierung doch schon in der Vergangenheit gescheitert sei: Wäre es da sinnvoll, sie wieder zu verfolgen? „Neues Spiel, neues Glück“, so Bürgermeister Christoph Weber: Gerade die Tatsache, dass die Überquerung immer wieder gefordert werde, zeige doch, wie sehr sie gewünscht werde. Man müsse das ergebnisoffen überlegen.
Jede Menge auch kleinere Anregungen
Für den Bereich Freizeit werden auch empfohlen, am See einen Trimm-dich-Pfad, einen Skatepark, Basketballplätze, einen Wasserpark, Grillboote oder einen Steg auf der Randwegseite einzurichten – es ist ein bunter Blumenstrauß an Ideen, der jetzt sortiert werden muss.
Der Bürgermeister ist jedenfalls beeindruckt von der Menge der Anregungen: Sie würden auch in das Tagesgeschäft von Verwaltung, Bauhof und Stadtmarketing aufgenommen. Denn angeregt werden auch scheinbare Kleinigkeiten wie, häufiger die Mülltonnen zu leeren, mehr Sitzmöglichkeiten anzulegen, eine Luftpumpenstation und eine längere Öffnungszeit des Kiosks.
Marcel Spork wollte auch wissen, wie es um eine andere Idee stehe, die in der Ideenliste auftaucht - und die seine CDU-Fraktion in der Vergangenheit schon gefordert hat: Einen durchgehenden, attraktiveren Radweg um den Hennesee, mit deutlicher Abgrenzung zur B 55. Bei dem Thema, so Bürgermeister Weber, gebe es aktuell Schwierigkeiten für gemeinsame Gespräche mit dem für die Bundesstraße zuständigen Landesbetrieb Straßenbau - man wisse aktuell im Rathaus nicht, ob der Landesbetrieb die gleiche hohe Priorität für diesen Radweg sehe.