Meschede. In der Mescheder Ruhrstraße hat ein neuer Dönerladen eröffnet. Wir machen den Test: So schmeckt es im neuen Ruhrgrill, der früher Side hieß.
Fatih Tirpan hat den ehemaligen Dönerladen Side in Meschede übernommen und umfassend renoviert. Nun feierte der Laden unter dem Namen Ruhr-Grill Eröffnung. Wir machen den Gastro-Test: Wie schmeckt der Döner?
Das Ambiente
Der kleine Laden hat sich vollkommen verändert. Schwarz ist der vorherrschende Farbton. Schwarze Decke, schwarze Metrofliesen an Tresen und Rückwand des Arbeitsbereichs, schwarze Team-Shirts, schwarze Teller, schwarze Frittierkörbchen. Und dennoch wirkt der Laden nicht düster, sondern aufgrund der Wandpaneele aus Holz gemütlich und aufgeräumt. Auch die Außenfassade ist so verkleidet. Einzig die Plastikblumen in den Holzkisten an der Wand, wollen nicht so richtig ins Bild passen. Zumal es keine Phantasie benötigt, sich vorzustellen, wie diese Deko in ein paar Monaten im Imbissdunst aussehen werden. Man sitzt drinnen etwas beengt. Ein bisschen wie früher an Omas Eckbank, wenn man erst einmal sitzt ist alles ok. Großes Plus: Die Kleidung müffelt nach dem Besuch nicht nach Imbiss. 3 von 5 Punkten.
Der Service
Der Empfang ist freundlich. Vor der Theke stehen schon Kunden an, die auf ihre Bestellung warten, aber ich werde gesehen und freundlich hereingebeten. Die Schrift auf dem Display über der Theke ist klein, deshalb wird mir eine Speisekarte gereicht. Auf den Tischen stehen noch zwei benutzte Teller, die aber fix abgeräumt werden. Jeder Kunde wird gefragt, wie es geschmeckt hat. Das Team wirkt sympathisch und eingespielt, alle lächeln, niemand grummelt vor sich hin. (4 von 5 Punkten)
Das Angebot
Der Ruhr-Grill hat alles zu bieten, was das Imbissherz begehrt: Döner (6,50 Euro!), Falafel-Tasche (6 Euro), Lahmacun mit Döner (7,50 Euro), Pommes (2 Euro klein, 3,50 Euro groß), diverse Nudelgerichte (8-11 Euro), Salate (7,50-9,50 Euro) und Baguettes (6-7 Euro). Auch die Pizza und die Pizzabrötchen aus dem Steinofen sehen gut aus. Für die schlanke Linie empfehle ich: Schnitzel mit Dönerfleisch, Sauce Hollandaise und Käse überbacken (11 Euro). Und wem das nicht reicht, kann dann ja in der Bäckerei Sommer gegenüber noch einen Frankfurter Kranz ordern... (4 von 5 Punkten)
Der Geschmack
Ein Döner mit scharf und Schafskäse – keine Zwiebeln, bitte. Klassiker seit 1997 – damals noch im Sultan im Parkhaus am Stiftscenter, falls sich daran noch jemand erinnert. Der Döner wird auf einem schwarzen Teller gereicht. Das Brot ist knusprig, aber nicht trocken. Das Fleisch, ein gepresster Pute- und Hähnchen-Mix, ist dünn geschnitten und saftig. Der Döner ist damit nicht so voluminös und lässt sich gut verspeisen. Ich mag das Fleisch etwas knuspriger, gyrosmäßiger. Aber das ist Geschmacksache. Krautsalat, Rotkohl, Eisbergsalat, Tomate – alles frisch und vollkommen ok. Der Schafskäse ist dünn gehobelt, keine dicken Platten wie früher bei Side. (4 von 5 Punkten)
Das Fazit/Preis-Leistung
Für den Döner mit Schafskäse zahle ich 7 Euro. Ein stolzer Preis, aber derzeit wohl leider berechtigt. Bei Sultan 1997 kostete der Döner fünf Mark. Die Zeiten sind vorbei. Das Ambiente ist stimmig, der Geschmack absolut in Ordnung. Die Speisen werden liebevoll präsentiert, das Publikum ist bunt gemischt, die Auswahl groß. Es gibt jedoch in Meschede Dönerbuden, wo man drinnen etwas schöner sitzt. Gesamturteil also vier von fünf Punkten.
Zum Gastro-Test: Die Redaktion testet regelmäßig gastronomische Angebote in der Region. Die Tests erfolgen unabhängig, werden selbst bezahlt und stehen in keinem Zusammenhang mit kommerziellen Zwecken.
Öffnungszeiten: Di bis Do: 11.30 bis 22 Uhr, Fr und Sa: 11.30 bis 22.30, So und feiertags: 12-22 Uhr.
Tel. 0291 9085547, Vorbestellung und Abholung möglich