Schmallenberg/Bad Fredeburg. Der Sommer war zu heiß und zu trocken. Da hilft auch der aktuelle Regen nicht. Schmallenbergs Stadtförster malt ein düsteres Bild für die Fichte.

Auch wenn es jetzt regnet, die Dürre im Wald macht Schmallenbergs Stadtförster Christian Bröker weiterhin Sorgen. Derzeit stellt er den Forstwirtschaftsplan für 2023 vor - so auch in den Bezirksausschüssen Bad Fredeburg, Schmallenberg und Oberes Lennetal.

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Dürre und Hitze nach regenreichem Frühjahr

„Das Frühjahr war durch eine gute Wasserversorgung geprägt. Die Pflanzen, die wir im vergangenen Jahr gepflanzt haben, sind gut angegangen“, hatte Bröker erstmal erfreuliche Nachrichten. Dann seien Dürre und Hitze und damit auch der Borkenkäferflug gekommen. „Mitte Mai hatten wir schon den ersten großen Flug der Käfer, im Jahr 2021 war das erst im Juni gewesen.“

Durch den enormen Käferbefall, mussten auch in diesem Jahr wieder viele tausend Festmeter Holz aus dem Wald geholt werden. Im Schmallenberger Revier wurden bis jetzt zum Beispiel schon 4000 Festmeter Kalamitätsholz aufgearbeitet, in Nordenau 4700 Festmeter und in Bad Fredeburg 15.000 Festmeter. In Bad Fredeburg sei das viermal so viel, wie sonst. Dadurch ergebe sich in Bad Fredeburg insgesamt eine Freifläche von 15 Hektar.

Keine Fichten mehr in den Wäldern

Bröker: „Meine persönliche Einschätzung ist es, dass wir in vier bis fünf Jahren keine Fichten mehr in unseren Wäldern haben werden.“ Durch die Hitze seien die Fichten angegriffen und können nicht mehr so harzen und sich somit gegen den Käfer wehren, wie sie es in wasserreicheren Jahren noch konnten. Andreas Vogd aus dem Bezirksausschuss Schmallenberg und Mitglied der CDU fragte nach, wie der Stadtwald auf Waldbrände vorbereitet sei. Bröker: „Dafür ist es vor allem wichtig, Waldwege in einem guten Zustand zu erhalten, damit die Feuerwehr gut zu Brandstellen gelangt.“

Entwicklung des Holzhandels

Zum Holzhandel sagte Christian Bröker: „Die heimischen Säger haben ein Absatzproblem, da kommt zu viel Holz nach. Die Holzpreise sind noch erträglich. Sehr viel fließt in die Pellet-Industrie und der Export läuft auch noch gut.“

Thema Wisente

Im Bezirksausschuss Bad Fredeburg kam auch die Frage zu den Wisenten und den damit verbundenen Waldschäden auf: „Ich habe zwei von den Tieren in den vergangenen Tagen im Revier in Bad Fredeburg gesichtet. Sie waren an der Hunau-Hütte und dann habe ich sie auch, nur ein paar Meter vom Straßenrand entfernt Richtung Kleins Wiese gesehen.“

Man habe aber das Gebiet abgelaufen und noch keine Wisentschäden an den Bäumen entdeckt. Bröker: „Ich frage mich, wie der Trägerverein dafür sorgen möchte, dass die Tiere in einem bestimmten Bereich bleiben oder verhindern will, dass die Tiere an Buchen gehen, die Schmallenberger Waldbauern gehören. Er unterstrich auch, dass für ihn Wisente keine Tiere seien, die in den Sauerländer Wald, sondern in Auengebiete gehören.