Schmallenberg. In der Nähe von Bad Fredeburg sind zwei Wisente gefährlich nah an der Straße gesehen worden. Zuletzt stand sogar die ganze Herde an einer Straße.
In der Nähe von Bad Fredeburg hat Stadtförster Christian Böker vor einigen Tagen zwei Wisente entdeckt, die sich von der Gruppe abgesetzt hatten. „Sie standen bei Kleins Wiese nur einige Meter von der Straße entfernt“, erläuterte Böker bei einer Bezirksausschusssitzung, in der er den Forstwirtschaftsplan für 2023 vorstellte. Von einer Autofahrerin, die Richtung Albrechtsplatz unterwegs war, war die gesamte Herde vor ein paar Wochen entdeckt worden. Die Tiere befanden sich gefährlich nah an der Fahrbahn.
Wie sich Autofahrer verhalten sollten
Doch wie sollten sich Autofahrer oder Wanderer im Optimalfall verhalten, wenn man im Schmallenberger Sauerland auf die Herde trifft? Darüber kann Michael Emmrich von der Wisent-Welt-Wittgenstein Auskunft geben: „ Im Straßenverkehr gilt die gleiche Vorsicht gegenüber Wisenten, wie gegenüber anderen Wildtieren auch: Wildwechselwarnschilder und Geschwindigkeitsbegrenzungen berücksichtigen, die eigene Geschwindigkeit den Sichtverhältnissen anpassen. Für Begegnungen zu Fuß verweisen wir auf die bekannten Verhaltensempfehlungen bei Begegnungen mit Wildtieren.“
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Doch kann es sein, dass die Tiere im Laufe der Zeit zutraulicher werden und sich deshalb auch mal in die Nähe der Dörfer und Straßen trauen? Das Gegenteil sei der Fall. Von den heute freilebenden Wisenten seien maximal noch zwei Tiere in Gefangenschaft geboren und kennen Menschen in ihrer Nähe. Der Großteil der Herde hingegen sei in Freiheit geboren und zeige daher einen stetig größer werdenden Abstand zu Menschen bei direkter Begegnung.
Straßen zerteilen den Lebensraum
„Straßen zerteilen den Lebensraum von Wildtieren. Die Tiere sind daher gezwungen, ab und an Straßen zu überqueren, um ihrem natürlichen Sozial- und Fress-Verhalten nachzukommen. Eine steigende Frequenz von Querungen ist bei den freien Wisenten jedoch nicht zu erwarten“, so Emmrich.