Meschede. Erst nach Stunden ist ein Großbrand in Meschede gelöscht. Ein aufmerksamer Nachbar hat bei dem Feuer einem Mann das Leben gerettet.
70 Einsatzkräfte waren über Stunden gefordert. Über der Innenstadt von Meschede stand eine Rauchsäule: Bei einem Großbrand mitten in Meschede ist am frühen Freitagmorgen hoher Sachschaden entstanden. Ein aufmerksamer Nachbar hat dabei einem Hausbewohner das Leben gerettet.
„Holt mich hier raus!“
Das Feuer ist gegen 3 Uhr in Meschedes altem Viertel am Mühlenweg ausgebrochen. Betroffen war ein altes Wohngebäude noch aus den 30er-Jahren.
Die Alarmierung kam von einem Nachbarn, der vier Häuser von dem Brandherd entfernt wohnt - er hatte eine piepende Anlage gehört, weil er bei offenem Fenster schläft. Vermutet hatte er eigentlich die Alarmanlage im Dänischen Bettenlager Jysk gegenüber - möglicherweise wegen eines Einbruches. Deshalb rief er die Polizei. Er ging aber auch nach draußen, um nachzuschauen, und rief auch parallel die Feuerwehr an: Denn tatsächlich kam das Piepen von einem ausgelösten Brandmelder. Er sah dann schon den Funkenflug auf seiner Straße. Er hörte auch die Rufe eines Mannes aus dem Dachgeschoss des Wohnhauses: „Holt mich hier raus!“
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Durch das rasche Eingreifen der Feuerwehr konnte der 54 Jahre alte Mann aus dem brennenden Gebäude rechtzeitig gerettet werden - die Feuerwache liegt nur wenige Meter hinter dem Brandort. Der Mann wurde über die Drehleiter aus dem Dachgeschoss geholt. Er wurde mit leichten Verletzungen vom Rettungsdienst ins St.-Walburga-Krankenhaus gebracht. Das Innere des Hauses war verraucht, er selbst hätte das Gebäude nicht mehr verlassen können. Die älteren Hauseigentümer kamen mit dem Schrecken davon.
Alter Dachstuhl steht in Flammen
Der Dachstuhl des Hauses stand lichterloh in Flammen. Das Alter des Gebäudes war in diesem Falle das Problem für die Feuerwehr:
Der Dachstuhl bestand aus altem, massiven und so trockenem Gebälk, dass er – einmal in Brand – schwer zu löschen war. Immer wieder entzündeten sich die Flammen neu. Die Feuerwehr musste schließlich den Dachstuhl selbst einreißen. Es handelt sich um ein Doppelhaus: Beide Gebäudeteile sind allerdings durch zwei Außenwände getrennt, im Nachbarhaus entstand so kein Brandschaden.
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Schwierig waren die Einsatzbedingungen für den Löschzug Meschede, der von den Löschgruppen aus Eversberg und Wehrstapel, von der Funkgruppe und vom DRK unterstützt wurde. Die engen räumlichen Bedingungen auf der schmalen Einbahnstraße mit parkenden Autos erschwerten das Vorgehen. Die Feuerwehr rückte deshalb auch von der dahinter liegenden, parallel verlaufenden Straße Hanseshof zu der Rückseite des brennenden Gebäudes vor - durch die Gärten und Hinterhöfe. Die Feuerwehr ging unter Atemschutz vor.
Alte Decken mühsam geöffnet
Der Einsatz hat sich dann bis etwa 9 Uhr am Freitag hingezogen. Auch dafür war das Alter und die Bauweise des Gebäudes verantwortlich:
Gauben im Dachgeschoss, eine verwinkelte Bauweise, Schieferplatten, unter denen noch Glutnester waren. Als die Wohnung schließlich betreten werden konnte, warteten dort die damals verbauten Spalierdecken mit Lehm auf die Feuerwehrleuten, die ebenfalls geöffnet werden mussten, um letzte Brandherde zu löschen: „Das geht nur in Handarbeit“, so Holger Peek vom Löschzug Meschede. Die Sanierung wird schwierig und aufwendig werden: Denn inzwischen läuft das Löschwasser durch die alten Zwischendecken von oben nach unten durch das Haus.
Einsatzkräfte völlig verdreckt
Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Das Haus ist versiegelt und von der Polizei beschlagnahmt worden - das Betreten ist verboten.
Vom Rettungszentrum des Hochsauerlandkreises in Enste traf für die Feuerwehr ein Abrollcontainer Atemschutz ein.
So konnte der Löschzug neue Atemschutzgeräte als Ersatz für die verbrauchten bekommen, außerdem leihweise neue Schutzkleidung - durch das Aufbrechen der Decken und dem Lösen des Lehms durch das Wasser waren alle Einsatzkräfte im Dachgeschoss völlig verdreckt.