Meschede. Katharina Kaiser stammt aus einer feuerwehrbegeisterten Familie. Die 17-jährige Meschederin verrät, was sie antreibt, sich zu engagieren.

Katharina Kaiser ist 17 Jahre und Feuerwehrfrau. Kein Wunder, die Meschederin kommt aus einer feuerwehrbegeisterten Familie. Daneben macht sie aktuell ihr Abitur mit Fachrichtung Freizeitsport am beruflichen Gymnasium in Olsberg. Ihr Ziel: auch beruflich die Feuerwehr.

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Wenn du eine Sirene hörst, an was denkst du da?

Katharina Kaiser: Schon seit der Kindheit verbinde ich die Sirene mit der Feuerwehr, Aufregung und Einsätzen. Da ich im alten Feuerwehrgerätehaus aufgewachsen bin, sind mir Martinshorn und Blaulicht schon seit meiner Kindheit bekannt. Bei jedem Einsatz bin immer direkt zum Küchenfenster gesprintet, um zu gucken, welche Fahrzeuge ausrücken. Dabei kann ich schon seit Kindertagen anhand der Motorengeräusche erkennen, welche Fahrzeuge den Einsatz übernehmen.

Was hat dich dazu bewogen, zur Feuerwehr zu gehen? Und seit wann bist du dabei?

Am 1. März 2016 bin ich in die Jugendfeuerwehr eingetreten, im Februar 2022 bin ich dann in den Löschzug Meschede übernommen worden. Mein Opa war früher Wehrführer der Feuerwehr und mein Papa stellvertretender Löschzugführer. Mein Papa ist immer noch aktiv dabei und arbeitet bei der Berufsfeuerwehr in Köln. Dadurch, dass ich immer mitgenommen wurde und alles miterlebt habe, hat mein Herz dann irgendwann angefangen, für die Feuerwehr und das ehrenamtliche Engagement zu schlagen. Wichtig war auch, dass ich gerne Verantwortung übernehme. Letztlich hat mir das dann auch die Auszeichnung „Meschedes Beste“ gebracht.

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Wie viele Mädchen gab es bei der Jugendfeuerwehr? Hat es dich mal gestört in der Minderheit zu sein?

Ich war grundsätzlich immer das einzige Mädchen in der Jugendfeuerwehr. Ab und an hat mal ein Mädel reingeschnuppert, ist aber nie richtig dabeigeblieben. Für mich persönlich war das überhaupt nicht schlimm, weil die Kameradschaft mit den Jungs und generell die Gemeinschaft für mich das Schönste an der Feuerwehr sind. Seitdem ich jetzt aber im Löschzug bin, gibt es mehr Mädels.

Wie war die Zusammenarbeit mit den Jungs?

Man wurde aufgenommen so wie man ist und es wurde nicht unterschieden zwischen Junge und Mädchen. Ich durfte genau die gleichen Sachen machen, heißt es wurde nicht darauf geachtet, nur weil ich ein Mädchen bin, dass ich etwas Leichteres in die Hand bekomme. Stattdessen musste ich genauso anpacken und war ein vollwertiges Mitglied der Gemeinschaft.

Was haben deine Freundinnen dazu gesagt, dass du dich bei der Feuerwehr engagierst?

In meinem Freundeskreis bin ich die Einzige, die was mit der Feuerwehr am Hut hat. Alle fanden es ziemlich cool und ich konnte ja teilweise auch behilflich sein, zum Beispiel beim Lagerfeuer. Da hieß es dann schön öfter mal: „Ach lass lieber die Feuerwehrfrau da dran!“ Ich wurde immer so wie ich bin akzeptiert und meine Freundinnen haben mir immer geholfen, wenn ich mal was zu bereden hatte über die Feuerwehr.

Wie stellst du dir deine berufliche Zukunft vor? Spielt die Feuerwehr da auch eine Rolle?

Im Moment könnte ich mir ein Studium in Brand- und Sicherheitstechnik gut vorstellen. In diesem Studiengang spiegeln sich Katastrophenschutzmanagement und Gefahrenlagen wider. Auf jeden Fall möchte ich später mal irgendetwas in Richtung Katastrophenschutz machen.

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Was fasziniert dich an der Feuerwehr? Warum sollten andere deinem Beispiel folgen?

Mich fasziniert die Abwechslung, die mit den immer unterschiedlichen Einsätze einhergeht. Menschen in Gefahrenlage zu helfen, ist das Wichtigste für mich bei der Feuerwehr. Daneben sicherlich auch noch, dass die Feuerwehr zusammenschweißt und man zu einer kleinen Familie zusammenwächst. Dieser Gedanke motiviert mich immer wieder, den Dienst anzutreten, weiterzukommen und mich ehrenamtlich zu engagieren.

Was muss man deiner Meinung nach mitbringen, um bei der Feuerwehr dabei sein zu können?

Es braucht Freude und Interesse, aber auch eine gewisse Portion Mut und Selbstbewusstsein. Ansonsten sollte man noch anpacken können.

Wer ist bei euch alles in der Familie bei der Feuerwehr?

Im engsten Familienkreis mein Opa, mein Papa und mein Zwillingsbruder. In anderen Löschzügen sind aber auch noch mein Onkel und Cousin dabei.

Was meinst du, warum gerade deine Familie so feuerwehrbegeistert ist?

Das kommt wahrscheinlich zum einen davon, dass wir früher über dem alten Gerätehaus gewohnt haben. Zum anderen war schon mein Uropa Feuerwehrmann, und es hat sich einfach durch die gesamte Familie gezogen, sodass bei jedem Treffen über Feuerwehr und Einsätze geredet wird. Außerdem ist jedem von uns ehrenamtliches Engagement wichtig, denn nur so kann Gesellschaft funktionieren.