Meschede. Friedel Bauer, Malermeister aus Meschede, erklärt, wie Energiesparen nicht zum Schimmelproblem wird und die Wand hinterm Schrank nicht ertrinkt.

Im Herbst beginnt die Heizperiode. Um Heizkosten zu reduzieren, werden viele die Heizkörper runterdrehen und Räume auskühlen lassen. Doch steigt dann nicht die Gefahr für Schimmelbildung?

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Gefahr im Bad und Schlafzimmer am höchste

Schimmelpilze können allergische Reaktionen wie Asthma hervorrufen.
Schimmelpilze können allergische Reaktionen wie Asthma hervorrufen. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Gerade in Bad und Schlafzimmer ist die Schimmelgefahr am höchsten. „Der Mensch stößt pro Nacht zwischen 0,5 und 1 Liter Wasser aus“, so Friedel Bauer, Malermeister aus Meschede. Diese Flüssigkeit kondensiert an kalten Außenwänden und kann zu Schimmel führen. Gleiches passiert im Badezimmer mit dem Wasserdampf, der während des Duschens in die Raumluft gelangt.

Regelmäßig Lüften

Allerdings, so Bauer, sei der Gefahr gering, wenn man sich seine Lebensgewohnheiten bewusst mache. Empfohlen wird regelmäßiges Lüften und eine Raumtemperatur bei 16 bis 18 Grad.

Türen schließen

Ein kalter Innenraum bei kalten Außenwänden sei zunächst einmal kein Problem. Problematisch werde es jedoch, wenn dann zum Beispiel warme, feuchtigkeitsschwere Luft von der Diele ins kalte Schlafzimmer gelangen kann. Zwischen unterschiedlich stark beheizten Räumen sollte man immer die Türen schließen. „Das sind Dinge, auf die man achten sollte“, rät Bauer.

Eis an den Fensterscheiben

„In meinem Elternhaus wurden früher auch nur die Wohnräume mit einem Ofen beheizt. In den Schlafzimmern hatten wir morgens Eis an den Fensterscheiben. Probleme mit Schimmel gab es damals nicht“, so Friedel Bauer. Diese tauchten erst später auf mit den modernen Heizungen und Fenstern.

Ab einer handtellergoßen Fläche zum Fachmann

Schimmel auf den Wänden mache sich, so Bauer, zunächst durch kleine Punkte bemerkbar. „Wie der Punkt von einem Kugelschreiber.“ Kleinen Befall könne man gut mit entsprechenden chlorhaltigen Mitteln aus dem Handel bekämpfen. „Ab einer handtellergroßen Fläche sollte man einen Fachmann hinzuziehen. Denn die Wurzeln der Schimmelpilze können bis zu 0,8 Millimeter in den Putz wachsen“, so Bauer. Nur oberflächlich behandelt, wachse der Schimmel weiter. „Wie beim Rasenmähen.“

Laibung kontrollieren

Regelmäßig sollte man die Fensterlaibung im Blick haben und hinter Möbel an Außenwänden schauen, wo sich die kalte Luft stauen und Flüssigkeit absetzen kann. „Früher hatten Schränke immer Füße, da konnte die Luft zirkulieren“, erklärt Bauer und zitiert die Überschrift, die vor einigen Jahren mal in einer Fachzeitschrift gestanden hatte: „Hinter dem Schrank ertrinkt die Wand“. Zu Außenwänden sollten die Möbel deshalb immer ausreichend Platz haben.

Wäsche in der Wohnung trocken?

Das Schlimmste, was man machen kann? „Wäsche in der Wohnung trocknen und dann nicht lüften“, sagt Friedel Bauer.

Das rät die Verbraucherzentrale NRW

  • Beim Kochen, Duschen, Wäsche trocknen sowie durch Atmen und Schwitzen gelangen täglich mehrere Liter Wasser in die Raumluft. Wird nicht ausreichend gelüftet, kann diese Feuchtigkeit an kalten Flächen im Haus kondensieren und Schimmel wachsen lassen. Die feuchte Luft muss daher gezielt rausgelüftet werden.
  • Eine Familie mit drei Personen gibt bis zu 12 Liter Feuchtigkeit am Tag ab!
  • Lüften Sie möglichst 3- bis 4-mal am Tag mindestens 5-10 Minuten; im Winter nicht länger.
  • Öffnen Sie die Fenster weit und sorgen Sie möglichst für Durchzug.
  • Vermeiden Sie Dauerlüftung durch gekippte Fenster. Stellen Sie zum Beispiel nur im Schlafzimmer nachts bei Bedarf das Fenster auf Kipp.
  • Lüften Sie nach dem Duschen, Baden, Kochen.
  • Regeln Sie die Heizkörper während einer längeren Lüftungszeit herunter.
  • Lüften Sie kalte Räume in Keller, Souterrainoder Hanglage im Sommer abends/morgens.
  • Nutzen Sie zum Wohnen keine Kellerräume, die sich nicht beheizen lassen.