Meschede. Enrico Molnar lernt bei Friedel Bauer in Meschede das Malerhandwerk. Er erklärt, warum er besonders gern alte Wohnungen renoviert.

Enrico Molnar aus Meschede macht seit 2019 eine Ausbildung zum Maler und Lackierer beim Malerfachbetrieb Bauer in Meschede. In seinem dritten Lehrjahr macht die Ausbildung dem 20-jährigen immer noch viel Spaß. Er kann nicht verstehen, wieso für viele andere Jugendliche der Weg ins Handwerk keine Option ist oder die Lehre frühzeitig abgebrochen wird. Hier berichtet er, was ihn an dem Beruf am meisten interessiert, wie er dazu gekommen ist und wie die Ausbildung bis jetzt aussah.

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Wie bist du auf den Beruf gekommen?

Ich habe zu Hause früher schon viel mit meinem Vater selber gemacht und so wurde mein Interesse geweckt. In der Schule habe ich dann über ein halbes Jahr ein Langzeitpraktikum gemacht, bei dem ich einmal in der Woche beim Malerbetrieb Rentmeister hier in Meschede war. Das hat mir auch sehr viel Spaß gemacht und ich hatte die Chance, richtig in einen Malerbetrieb reinzugucken.

Schwindelfrei muss man sein, wenn man wie Enrico Molnar als Maler auf Gerüste steigt.
Schwindelfrei muss man sein, wenn man wie Enrico Molnar als Maler auf Gerüste steigt. © Privat | Privat

Was interessiert dich an dem Beruf am meisten?

Am interessantesten finde ich, wenn man in richtig alte Wohnungen reinkommt, bei denen man sich denkt, hier kann eigentlich keiner mehr wohnen. Und dann renoviert man die in zwei bis drei Wochen. Zu sehen, was dann daraus geworden ist, gefällt mich an dem Beruf am meisten. Du siehst am Ende einfach, was du geleistet hast.

Wie sah die Ausbildung bis jetzt aus?

Ich gehe ein- bis zweimal die Woche in die Berufsschule und den Rest der Woche bin ich im Betrieb. Am Anfang der Ausbildung habe ich noch viel zugeschaut und mich dann Schritt für Schritt rangetastet, bis ich dann ganz normal mitarbeiten konnte. Zum Abschluss der Ausbildung muss man schließlich auch alleine auf Baustellen gehen und alles Nötige gelernt haben.

Wie gefällt dir die Ausbildung? Was am besten und was nicht so gut?

Lackieren und das Tapezieren mit Mustertapeten sind die Aufgaben, die ich am liebsten mag – Arbeiten, bei denen man sehr genau sein muss. Hinten anstellen würde ich zum Beispiel extreme Verputzarbeiten.

Was hast du nach der Ausbildung vor?

Ich verstehe mich mit den Mitarbeitern und dem Chef wirklich super, wir haben uns in den drei Jahren auch gut eingearbeitet. Wenn die Chance besteht, würde ich deswegen gerne in meinem Betrieb bleiben und dann in der Abendschule mein Fachabitur nachholen. Wenn ich danach studieren würde, wäre das für sieben Semester in Soest, aber da bin ich mir noch nicht sicher. Weiterbildung ist auf jeden Fall wichtig, ob ich den Meister mache oder nicht, weiß ich noch nicht. Besonders weil man als Geselle noch viele praktische Erfahrungen sammeln kann.

Infobox

•Bei der Ausbildung zum Maler und Lackierer kann zwischen den Fachrichtungen Gestaltung und Instandhaltung, Energieeffizienz- und Gestaltungstechnik, Kirchenmalerei und Denkmalpflege, Bauten- und Korrosionsschutz und Ausbautechnik und Oberflächengestaltung gewählt werden.

•Die schulische Voraussetzung zur Ausbildung ist in der Regel der Hauptschulabschluss.

•Man sollte körperlich fit und schwindelfrei sein und außerdem über einen Sinn für Design und Gestaltung verfügen.

•Die Ausbildung dauert drei Jahre.

•In der Ausbildung liegt der Verdienst je nach Betrieb im 1. Lehrjahr bei ca. 711 Euro, im 2. Lehrjahr bei ca. 781 Euro und im 3. Lehrjahr bei ca. 946 Euro.