Grafschaft. Das Sauerland Alpin Hotel in Schmallenberg sollte eigentlich ukrainische Flüchtlinge aufnehmen. Es steht leer - trotz Anmietung durchs Land.

Da kamen persönliches Engagement und das Interesse des Landes zusammen: Ende April verkündete die Bezirksregierung, dass das Sauerland Alpin Hotel in Grafschaft Flüchtlingsunterkunft, des Landes, eine so genannte Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE), für Ukrainer wird. Was bis jetzt geschah.

Eigentlich sollten zum 2. Mai Flüchtlinge aus der Ukraine ins Sauerland Alpin Hotel einziehen. Für insgesamt 360 Personen wäre dort Platz. Auch die Betreuung über die DRK Betreuungsdienste Westfalen-Lippe gGmbH war bereits sichergestellt. Eigentümer Peter Julius hatte selbst das Hotel ins Spiel gebracht. Er ist von dem russischen Angriffskrieg besonders betroffen, weil seine Frau Ukrainerin ist und ihre Familie noch in dem Land lebt. Das Paar wollte helfen.

Alle Buchungen wurden dafür abgesagt oder verlegt. „Auch Kollegen aus der Region haben ausgeholfen und Gäste übernommen“, weiß Christoph Söbbeler, Pressesprecher der Bezirksregierung.

Das Hotel steht bis jetzt leer

Doch bis jetzt, Ende Mai, ist noch nichts passiert. „Das Hotel steht jetzt leer“, informiert Söbbeler. Es sei auch nicht absehbar, dass es kurzfristig belegt werde. „Die Zahl der Flüchtling, die über Polen nach Deutschland und dann nach Nordrhein-Westfalen eingereist sind, hat deutlich abgenommen.“ Doch diese Situation sei angesichts des Zustroms noch vor einem Monat nicht absehbar gewesen.

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Damals habe das Land entschieden, dass eigene Unterkünfte für ukrainische Flüchtlinge bereitgehalten werden sollen. „Das Hotel bietet da natürlich ganz anderen Komfort als eine Massen-Unterbringung in Turnhallen und Leichtbauhallen. Aber auch die hatte die Bezirksregierung vorgehalten. „Zwei Turnhallen in Sundern haben wir für die ersten Wochen geblockt. Man wusste ja nicht, was passiert.“

Es gibt einen Vertrag mit dem Land für die Hotelnutzung bis Ende Oktober, der verlängert werden kann. „Im Moment reichen die Kapazitäten im Land aus“, so Söbbeler. Denn zuletzt seien sogar Ukrainer trotz des Krieges in ihre Heimat zurückgekehrt. Aber keiner wisse, wie sich der Krieg noch entwickele oder „was Putin macht“. Zu den Kosten für das Land darf Söbbeler nichts sagen. „Es handelt sich um einen privatrechtlichen Vertrag mit dem Eigentümer.“

Dass die ZUE für Flüchtlinge aus anderen Ländern genutzt wird, sei dagegen nicht zu erwarten, so Söbbeler. Das Land habe klar kommuniziert, dass es eigene Unterbringungsmöglichkeiten nur für Ukrainer möchte.