Meschede. Die Bauarbeiten in der Mescheder Innenstadt liegen im Zeitplan - und das Ende ist absehbar. Der Bauleiter plant, einen Schatz zu reaktivieren.

Das Ende der nächsten Etappe bei der Umgestaltung der Mescheder Innenstadt ist in Sicht: Ende August soll der Bereich vom Kaiser-Otto-Platz bis zur Einmündung der Emhildisstraße saniert sein. Michael Klauke, Bauleiter für das Riesenprojekt bei der Stadt, plant dabei auch, ein besonderes Schmuckstück in dem Bereich wieder neu zu präsentieren. Ende des Jahres 2022 wird der Innenstadtbereich umgebaut sein.

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Der Bereich am Kaiser-Otto-Platz ist bereits modernisiert, auch bereits die eine Verästelung in Richtung Zeughausstraße. Die Bauarbeiten laufen jetzt an der anderen Verästelung im Bereich des Stiftsplatzes. Jetzt kann auch der Wochenmarkt wieder fast ungestört stattfinden. Die Archäologen haben den Bereich untersucht, aber nichts Besonderes finden können – je weiter die Baustelle von der St.-Walburga-Kirche entfernt ist, umso unwahrscheinlicher werden auch Funde. Und wo jetzt gearbeitet wird, fuhren vor dem Umbau zur Fußgängerzone ohnehin Autos auf der Arnsberger Straße: „Zu erwarten waren hier im Boden keine Sensationen mehr“, sagt Michael Klauke.

„Kleines Welttheater“ soll wieder aufleben

Der Kanalbau ist abgeschlossen, eine neue Wasserleitung verlegt worden, jetzt laufen die Oberflächenarbeiten. An der Kirche werden Natursteinplatten verlegt, sie bilden im Boden das Fundament von einstigen Anbauten nach. Eingebaute Strahler setzen die Pfeiler und Kirchenfiguren abends in Szene, auch die Walburga-Stele wird angestrahlt. Vier Bäume werden zum Ende hin neu gepflanzt. In Höhe des Gemeindeverbandes werden nachher Poller gebaut, die das Durchfahren mit Autos verhindern.

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Der Stiftsplatz selbst ist im kirchlichen Eigentum, er wird nicht umgebaut: Die Baugrenze liegt übrigens hinter den Bäumen, der Streifen jenseits der Bäume ist städtisch – damit war früher garantiert, dass jeder zu seinem Gebäude dahinter kommen konnte.

Eingangs des Platzes steht ein besonderes Kunstwerk mit dem unbescheidenen Namen „Kleines Welttheater“ – das allerdings zuletzt unbeachtet ein Mauerblümchendasein fristete. Der markante Brunnen des Bildhauers Werner Klenk war einmal mit Anspielungen auf den Stiftsplatz gedacht, der einst Friedhof war: Die Figuren darauf stellen das menschliche Leben von der Jugend bis zum Alter dar. Eingeweiht im Januar 1991 und über 100.000 Mark teuer, war der Brunnen später längst vom Wasser abgeschaltet worden – der Verbrauch war viel zu hoch.

Im August startet nächster Abschnitt

Michael Klauke hat sich fest vorgenommen, Meschedes feines „Welttheater“ zu reaktivieren: „Aufpimpen, beleuchten, wieder in Betrieb nehmen!“

Bauleiter Michael Klauke am „Kleinen Welttheater“  in Meschede: Der markante Brunnen ist ein wenig in Vergessenheit geraten - Klauke will ihn im Zuge der Baustelle neu beleben.
Bauleiter Michael Klauke am „Kleinen Welttheater“ in Meschede: Der markante Brunnen ist ein wenig in Vergessenheit geraten - Klauke will ihn im Zuge der Baustelle neu beleben. © Jürgen Kortmann

Unter dem Brunnen muss dafür eine kleine so genannte „Brunnenstube“ angelegt werden, in der das Wasser künftig zirkulieren würde – eine große „Brunnenstube“ ist auch schon zur Wasserversorgung im Kaiser-Otto-Platz verbaut worden. Derzeit werden dafür Angebote eingeholt, um zu beurteilen, ob die Wiederinbetriebnahme des Brunnens unter den derzeitigen Bedingungen überhaupt finanzierbar ist.

Ab August kommt dann die letzte Verästelung vom Kaiser-Otto-Platz an die Reihe – die in Richtung Süden auf der Steinstraße bis zur großen Hauptkreuzung. Der Bereich erhält ebenfalls das graue Pflaster und neue Bäume, am Postkeller ist Platz für die Außengastronomie. Zur Kirche hin wird auf dieser Seite der neue Kirchgarten entstehen, die Verwirklichung hat das Generalvikariat jetzt genehmigt. Städtisches Pflaster und Kirchgarten werden durch einen Grünstreifen getrennt.

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Die Arbeiten am Stiftsplatz und an der Steinstraße kosten rund 650.000 Euro. Bislang bleiben die Kosten im Rahmen.

Nachschubprobleme gibt es kaum: Die vielen neuen Pflastersteine sind bereits im Frühjahr produziert worden. Schwieriger zu erhalten sind inzwischen Splitt und Schotter. Teurer wird durch die hohen Spritpreise alles das, was neu geordert und nach Meschede transportiert werden muss.