Meschede. Nach vielen Diskussionen ist ein altes Fachwerkhaus am Stiftsplatz in Meschede abgerissen worden. Der Eigentümer über seine Pläne dort.

Seit Jahrzehnten sorgte das alte Fachwerkhaus am Stiftsplatz in Meschede immer wieder für Gesprächsstoff. Am vergangenen Wochenende wurde es jetzt endgültig abgerissen.

150 Jahre altes Haus

25 Jahre lang stand das etwa 150 Jahre alte Haus unter Denkmalschutz und war immer wieder Thema für die Bürgermeister im Rathaus. Ob Bruno Peus, Uli Hess oder Christoph Weber - alle mussten sich mit dem Gebäude beschäftigen. Die Familie Kleffner, der das Haus gehört, hatte mehr als 20 Jahre gekämpft und immer wieder Anträge gestellt, das Haus aus dem Denkmalschutz zu entlassen, um es abreißen zu dürfen.

Dabei ging es nicht darum, eines der ältesten Gebäude in Meschede einfach loswerden zu wollen, sonder vielmehr darum, ob es überhaupt ein schützenswertes Gebäude sei. „Der Verfall des Hauses ist nicht in den letzten Jahren erst passiert“, erläutert Christoph Weber. „Das Haus hat keinen Flur. Das heißt, dass die Zimmer auf der linken Seite, wo sich der Anbau befand, gar keine Fenster hatte und man immer nur von einem Zimmer ins nächste gehen konnte. Man hatte also nur Durchgangsräume.“

Neugestaltung des Stiftsplatzes

Von oben: der Blick auf die Fläche, wo das alte Haus früher stand.
Von oben: der Blick auf die Fläche, wo das alte Haus früher stand. © Brigitta Bongard

Ein Fehler sei schon vor vielen Jahren gemacht worden, als ein Anbau genehmigt wurde, und man könne ja heute nicht vom Eigentümer verlangen, den neueren Bau abzureißen, um das alte und in die Jahre gekommene Haus zu erhalten, erklärt Weber weiter. Eigentümer Werner Kleffner ist erleichtert, dass die Geschichte jetzt endlich ein Ende gefunden hat.

„Die Abrissgenehmigung haben wir schon vor zwei Jahren bekommen, aber dann kam Corona. Als dann bekannt wurde, dass der Stiftsplatz neu gestaltet werden soll, haben wir uns entschlossen, den Abriss jetzt zu machen, damit man nicht zu einem späteren Zeitpunkt mit schwerem Gerät auf die neue Pflasterung fahren muss. Auch hätten wir vorher erst die Blumenkübel entfernen müssen und danach wieder Abstellen, um sie dann für die Neugestaltung wieder zu entfernen. Daher ist jetzt der Zeitpunkt für den Abriss ideal, wo sowieso gerade alles im Bau ist.“

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Bevor es dazu kommen konnte wurden verschiedene Gutachten erstellt, und auch das LWL aus Münster wurde wegen des Denkmalschutzes hinzugezogen. Das Endgutachten ergab letztlich, dass das Gebäude nicht mehr als schützenswert gelten konnte und es daher vor zwei Jahren aus dem Schutz entlassen wurde.

Coronakrise und Krieg in der Ukraine

Wie der jetzt entstandene freie Raum letztlich weiter genutzt wird, stehe nach Angaben der Eigentümer noch nicht genau fest. „Wir haben zwar schon Pläne gemacht, aber bei der derzeitigen Situation, sei es durch die Coronakrise mit Materialmangel und Preiserhöhungen, oder durch die Krisenlage durch das Kriegsgeschehen in der Ukraine, wissen wir noch nicht, was es dann tatsächlich werden wird. Die Lage ist gerade zu ungewiss“, so Werner Kleffner.