Wenholthausen. In Wenholthausen hat der Angelverein Wennetal sein Pumpenhaus vorgestellt: Was sich hinter dem aufwendigen Projekt versteckt.
Endlich konnte der Angelverein Wennetal sein Pumpenhaus der Öffentlichkeit in Wenholthausen vorstellen. Mit einem Jahr Verspätung wegen Corona weihte der Verein das völlig neu renovierte Gebäude mit einem Fest ein.
Im September 2019 hatte der Angelverein das Gebäude von der Familie Lübke übernommen, um für den Verein endlich ein eigenes Vereinshaus zu bekommen, direkt an der Wenne gelegen.
Noch kurz zuvor wurden letzte Arbeiten erledigt, bevor dann nachmittags die Bevölkerung eingeladen war. In vielen, vielen Stunden Eigenleistung hatten es die Mitglieder geschafft, das historische Gebäude vom Keller bis zum Dach zu restaurieren. Außerdem wurde die ganze Infrastruktur neu geschaffen, das heißt Wasser und Strom.
„Unser Vorteil war, dass wir alle Gewerke selber machen konnten, dazu kam die finanzielle Unterstützung von außen, sonst hätten wir das nicht so stemmen können, wie wir es jetzt gemacht haben.
Sonst hätten wir Schritt für Schritt etwas machen können und alles hätte viel länger gedauert. Es passte einfach alles: Ehrenamt plus Fördergelder plus vorhandenes Gebäude, hinzu kam noch die große Unterstützung von der Dorfgemeinschaft“, freut sich Stefan Schöttler, erster Vorsitzender. Der Angelverein leistete selbst 1200 Stunden Ehrenamtsarbeit.
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Insgesamt kostete der Umbau rund 150.000 Euro einschließlich der Eigenleistung. 10.000 Euro erbrachte das Crowdfunding der Volksbank. 3500 Euro legte die Sparkasse dazu. Von der Koenigschen Stiftung kamen 5000 Euro. Aus dem Topf „Moderne Sportstätten 2022“ erhielten die Hölter 47.000 Euro. Mit dem inneren Ausbau und der äußeren Erneuerung wollen die Angler es aber nicht bewenden lassen. Als nächstes soll der Park unterhalb des Hauses auf Vordermann gebracht werden. Es sollen dafür Leader-Mittel beantragt werden.
Unterstützung auch zurückgeben
Damit entsteht ein weiterer attraktiver Anlaufpunkt für die Einwohner und Gäste. „Am wichtigsten ist uns aber, dass wir endlich eine Heimat gefunden haben für unseren Verein und seine Geschichte, aber auch für unsere vielen Kinder und Jugendlichen, um optimale Gruppenarbeit gewährleisten zu können“, so Schöttler. Vorher hatten die Gruppenstunden oft privat oder in der Gastronomie stattfinden müssen.
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Doch der Angelverein möchte das Pumpenhaus auch dem Dorf zur Verfügung stellen. Es ist aber nicht an eine Nutzung für private Feiern gedacht, sondern andere Hölter Vereine können die Räumlichkeiten für kleinere Veranstaltungen oder Treffen nutzen. „Wir haben so viel Unterstützung aus dem Dorf erfahren und das wollen wir unbedingt zurückgeben“, erläutert Schöttler.
>>> HINTERGRUND <<<
Der Angelverein „Wennetal“ wurde 1954 gegründet. Er hat 160 Mitglieder, davon 50 unter 18 Jahren. Die Wenne, das alte Wennebett und der Esmeckestausee gehören zu den Angelgründen des Vereins.
Das Pumpenhaus wurde 1909 gebaut. Solange Dampfzüge auf der Strecke Schmallenberg-Wennemen fuhren, diente das Haus als Pumpstation für den Wasserbedarf der Züge. Aus einem Brunnen, gespeist aus der Wenne, wurde das Wasser vom Pumpenhaus zum Wasserturm am Hölter Bahnhof gepumpt. Gleichzeitig war in dem Häuschen eine Bahn-Schreinerei untergebracht.
47 Jahre arbeitete Schreiner Paul Kremer dort. 1946 begann sein Dienst im Pumpenhaus. Er war nicht nur für alle Schreinerarbeiten auf den Strecken des Sauerlands zuständig, sei es für Bahnschilder, Schranken oder Fenster an Bahngebäuden, sondern musste auch die Wasserpumpe im Haus im Auge behalten.
2009 kaufte die Familie Lübke das Pumpenhaus und betrieb dort einige Zeit ein Café.