Eslohe. Mona Neubaur, Spitzenkandidatin der Grünen bei der Landtagswahl NRW, kommt nach Eslohe. Für das Esseldorf hat sie sich ganz bewusst entschieden.
Es ist kein Zufall, dass Mona Neubaur am Samstag ausgerechnet nach Eslohe kommt. Die Spitzenkandidatin der Grünen bei der Landtagswahl NRW hat sich ganz bewusst fürs Esseldorf entschieden. Und darüber freuen sich nicht nur Elke Eilebrecht und Thomas Gosmann vom Vorstandsteam des Esloher Grünen-Ortsverbandes. Immerhin ist Neubaurs Besuch der einzige im HSK vor der Landtagswahl im Mai.
Der Esloher Ortsverband ist jung, die Zahl seiner Mitglieder noch entsprechend gering und die deutliche Mehrheit, die die CDU bei jeder Kommunalwahl holt, scheint inzwischen fast so etwas wie eine Selbstverständlichkeit zu sein. Ist Neubaurs Besuch angesichts dieser Fakten nicht eher vergebene Liebesmüh? „Nein“, sagen Eilebrecht und Gosmann entschieden. Denn Eslohe sei grüner als manch einer glaube. Nur leider habe sich das bis zum vergangenen Jahr noch nicht in einem grünen Ortsverband gezeigt. Genau deshalb habe man sich ja zur Gründung entschieden, sagt Elke Eilebrecht. Mit 16 Mitgliedern sei der Esloher Ortsverband zwar wohl einer der kleinsten, wenn nicht sogar der kleinste Verband im HSK. Von diesen 16 Mitgliedern seien allerdings 50 Prozent aktiv und sehr engagiert. „Ich glaube, das können nicht viele Ortsverbände von sich behaupten“, so Eilebrecht.
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Außerdem, so ergänzt, Thomas Gosmann, wolle man es sich schließlich nicht einfach machen. Wenn das so wäre, wären wir in eine grüne Community gegangen, hätten dort eine Veranstaltung intern für uns aufgezogen und uns über viele Leute gefreut. „Aber wir wollen ja etwas bewegen“ sagt Gohsmann. Und etwas bewegen zu wollen, bedeute, auch mal unbequeme Diskussionen zu führen und Themen anzubringen. „Wir wollen etwas verändern“, stellt er klar. Und so denke bestimmt auch Mona Neubaur, ist Elke Eilebrecht sicher. Dort, wo die Grünen schon in großer Zahl vertreten seien, müsse Mona Neubaur schließlich keine Überzeugungsarbeit mehr leisten. Daher mache es gerade Sinn, in solche Kommunen wie Eslohe zu kommen. Gerade weil der Grünen-Ortsverband Eslohe noch so jung sei, bringe der Eslohe-Besuch mit sich, dass Neubaur auf viele junge Menschen treffe, die sich auf Argumente einlassen - weil es eben zuvor keine Alternative gegeben habe.
Innovative Unternehmen in Eslohe
Mona Neubaur habe im Wahlprogramm stehen, NRW zur ersten klimaneutralen Industrieregion zu machen, erinnert Thomas Gosmann. Und in Eslohe gebe es innovative Unternehmen mit guten grünen Ideen. Davon wolle sich Neubaur am Samstag nach ihrem Besuch auf dem Raiffeisenplatz persönlich ein Bild machen. So spare etwa die Firma Giesler Drehtechnik durch einen Umbau von Kühlanlagen 87 Tonnen CO2 im Jahr ein.
Ein anderes Beispiel sei die Firma Speckenheuer, die ihre Belegschaft mit E-Autos ausgestattet und eine Ladeinfrastruktur geschaffen habe, die mit Photovoltaik gespeist werde. Zu einem späteren Zeitung sollen die Spitzen, die Speckenheuers Produktionsmaschinen benötigen, aus den Batterien gezogen werden. „Damit schlägt die Firma zwei Fliegen mit einer Klappe“, sagt Gosmannn und nennt als drittes Beispiel, über das sich Mona Neubaur bei ihrem Besuch informieren wird, das Esloher Unternehmen „IQma Energy“, das 2013 mit dem Innovationspreis des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet worden ist. Das Unternehmen sei hauptsächlich in der Solartechnik unterwegs, entwickele aber immer neue Ansätze, wie nachhaltig Energie gespeichert und bereit gehalten werden kann.
Ab 12.30 Uhr auf dem Raiffeisenplatz
Angekündigt hat sich die Grünen-Spitzenkandidatin für Samstag, 9. April, um 13.30 Uhr. Auf dem neu gestalteten Raiffeisenplatz im Herzen des Ortes will sich Neubaur zu rockigen Klängen den Grünen Wahlkämpfenden anschließen. Im Anschluss stattet sie dann um 14.30 Uhr der Firma Speckenheuer einen Besuch ab, bei dem sie sich auch über die innovativen Ideen der Firmen Giesler-Drehtechnik und IQma informieren wird. Bereits vor der Ankunft Neubaurs auf dem Raiffeisenplatz wird sich ab 12.30 Uhr der Grünen-Ortsvberband vorstellen. Und auch nach Neubaurs Besuch werden die Esloher Grünen bis 16 Uhr weiter vor Ort sein, um auf sich aufmerksam zu machen.
Ziel: Einzug in den Gemeinderat
Denn: Ihr klares Ziel ist es ist, bei der nächsten Kommunalwahl in den Gemeinderat einzuziehen. „Wenn wir etwas verändern wollen, müssen wir auch im Rat agieren könne“, sagt Thomas Gosmann. Man habe das Glück, sich bis zur nächsten Wahl gute vier Jahre intensiv vorbereiten zu können. „Wir wollen schließlich nicht grün hinter den Ohren einziehen“, sagt Gosmann und muss angesichts seiner Formulierung selbst lachen. Nach den Ergebnissen, die die Grünen bei vergangenen Landtags- und Bundestagswahlen in Eslohe erzielt hätten, halte sie einen Einzug in den Gemeinderat für durchaus realistisch, sagt Elke Eilebrecht.
Eslohe habe ein grünes Wählerpotenzial in einem guten Prozentbereich, ergänzt Thomas Gosmann und stellt klar: „Wir haben ja nicht den Anspruch, direkt den Bürgermeister zu stellen.“ Ziel sei es vielmehr, die grünen Themen auf die Tagesordnung zu bringen und sie aus den verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Man wolle in den Dialog treten und nicht auf Konfrontation gehen“, sagt Elke Eilebrecht. „Das ist uns sehr, sehr wichtig.“
Mit Ideen helfen
Man müsse sich nichts vormachen, so Thomas Gohsmann. Es gebe in Eslohe eine große Zufriedenheit. „Eslohe ist lebenswert, es macht Spaß und es ist schön hier zu leben. Das ist schließlich nicht von allein so gekommen.“ Aber es gebe eben auch Dinge, die man verbessern könne. Und dabei wolle man mit Ideen helfen. Eines der besten Beispiele sei etwa der Raiffeisenplatz, der am Samstag zur Bühne für die Grünen wird. „Ich sehe dort keine einzige Ladesäule. Da hätten wir bei den Planungen einen klaren Fokus drauf gelegt“, sagt Gohsmann. Seine Hoffnung sei, dass immer noch zwei Erdkabel aus dem Boden schauen. Vielleicht seien sie ja für Ladesäulen bestimmt.
Willkommen geheißen wird Mona Neubaur und ihr Team vom Grünen-Ortsverband Eslohe und dem Grünen-Kreisverband Hochsauerland.- Vor Ort werden am Samstag auch Helle Sönnecken und Bastian Grunwald sein. Sönnecken ist die Grünen-Direktkandidatin für Arnsberg, Schmallenberg, Sundern und Eslohe. Grunwald ist der Direktkandidat für Bestwig, Brilon, Hallenberg, Marsberg, Medebach, Meschede, Olsberg und Winterberg.
- Und auch Maria Tillmann als Bundestagskandidatin der Grünen für den HSK hat sich angekündigt.