Schmallenberg. Die Stadt Schmallenberg informierte in einem Ausschuss über die derzeitige Flüchtlingssituation. Es könnte ein Problem geben.

In der Sitzung des Ausschuss für Soziales, Bildung, Sport und Kultur hat Ulrich Hesse vom Sozialamt Einblick in die aktuelle Flüchtlingssituation in der Stadt Schmallenberg gegeben. Es könnte ein Problem mit der Unterbringung der Flüchtlinge geben, denn die schon bestehenden Flüchtlingsunterkünfte seien nicht für Kinder und Familien geeignet und so richtete er eine Bitte an die Bürger noch weiteren privaten Wohnraum zur Verfügung zu stellen, berichtete Hesse.

Wichtiger aktueller Punkt auf der Tagesordnung

„Die Flüchtlingssituation in unserer Stadt ist zur Zeit ein ganz wichtiger Punkt. Wir besprechen das hier auch, um mal einen Einblick zu bekommen was gerade in welcher Form läuft“, sagte der Bezirksausschussvorsitzende Hubertus Guntermann.

Ulrich Hesse stellte heraus, dass man auch in Schmallenberg, wie eigentlich überall in Deutschland, nicht genau wissen kann, wie viele Flüchtlinge noch kommen werden: „Die Hilfsbereitschaft der Schmallenberger ist riesig. Uns wurden 82 private Häuser, Wohnungen oder Ferienunterkünfte für die Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung gestellt. Die Ehrenamtsarbeit ist unglaublich stark“, erläutert Hesse.

Ungefähr 100 ukrainische Flüchtlinge

Derzeit seien ungefähr 100 ukrainische Geflüchtete in Schmallenberg untergebracht. Der Großteil sei über private Wege hier her gekommen. Das sei durch private Holaktionen oder auch über Verwandtschaft geschehen. Ein großer Punkt sei diesmal, im Vergleich zu der Flüchtlingswelle 2015, anders: „Es gibt dieses Mal keine Wohnsitzauflagen. 2015 wurden die Menschen den Städten zugeteilt. Man hatte eine bessere Übersicht. Im Moment gibt es diese Auflagen nicht. Jeder Ukrainer kann sich aussuchen, in welche Stadt er möchte“, erläuterte Ulrich Hesse den Ausschussmitgliedern.

Ein Problem sei es, dass die Unterbringung von Flüchtlingen in vielen Ferienwohnungen nur befristet sei. Dadurch würden spätestens zu den bevorstehenden Osterferien einige Ukrainer ihre Unterkunft verlieren. „Daher auch der Appell an die Bevölkerung: Wer noch Wohnraum zur Verfügung stellen kann, kann sich gerne bei uns melden“, so Hesse. Es sei nicht vertretbar, die Familien und Mütter mit Kinder in den bestehenden Flüchtlingsunterkünften unterzubringen. Die Einrichtungen seien einfach nicht dafür ausgelegt.

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Ein weiteres Problem sei die häufig gestellte Frage nach Arbeitsmöglichkeiten: „So schnell geht das leider nicht. Da ist einiges mit den Ausländerbehörden abzuklären, damit Arbeitsgenehmigungen ausgestellt werden können“, erläutert er. Grundvoraussetzung für einen Job sei eine gewisses Maß an Deutschkenntnissen. Dazu unterstrich er, dass man mit diversen Trägern in Kontakt stehe und schon einige Angebote – organisiert durch Ehrenamtliche – laufen würden. „Vieles würde ohne das ehrenamtliche Engagement von vielen Schmallenbergern nicht so gut laufen“, sagte Ulrich Hesse.

Weitere Informationen

Das Lächelwerk hat seit Kriegsbeginn mehrere Flüchtlinge nach Schmallenberg geholt. „Die sind natürlich auch alle bei der Stadt gemeldet“, erläutert Alex Göbel vom Lächelwerk.

Das Team nehme aber das Wohnungskontingent der Stadt nicht in Anspruch. Es kümmere sich selbst um die von ihnen geholten Flüchtlinge.

„Genauso wichtig wie das Abholen der Flüchtlinge an der Grenze, ist die Nachsorge hier vor Ort. Wir haben alle geretteten Ukrainer in privatem Wohnraum untergebracht. Die Zeit, die die Flüchtlinge dort verbringen, ist von den Eigentümern nicht begrenzt“, so Göbel.