Schmallenberg. Salah Moselmani ist 2015 nach Deutschland geflohen. Mittlerweile fühlt er sich in Schmallenberg sehr wohl. Das ist seine Geschichte.

Salah Moselmani floh 2015 aus Damaskus nach Deutschland. Der Weg hierher war nicht leicht. Er hatte immer das Ziel im Kopf für sich und seiner Familie – dazu zählen seine Frau und die achtjährige Tochter Sham – eine bessere und friedlichere Zukunft aufzubauen. Eher zufällig führte es ihn nach Schmallenberg, hier fühlt er sich jetzt sehr wohl. Mittlerweile ist der 37-jährige Syrer Postbote.

„Als ich in Deutschland ankam, wurde ich erstmal von Bielefeld nach Detmold geschickt. Von da aus wurden wir dann über Listen in verschiedene Orte aufgeteilt, und so bin ich Ende Oktober 2015 nach Schmallenberg gekommen“, erzählt er. Damals war Salah Moselmani erstmal alleine in Deutschland, seine Familie folgte ihm erst im Dezember 2016.

In Turnhalle untergebracht

Er erinnert sich zurück: „Ich war hier in Schmallenberg in einer Turnhalle mit anderen Flüchtlingen untergebracht. Ich werde nie vergessen wie hilfsbereit die Schmallenberger waren. Sie kamen zu uns und haben mit uns Deutsch gelernt und uns sogar Sprachkurse angeboten.“ Ihm sei klar gewesen, dass er schnell Deutsch lernen musste, damit er möglichst bald einen guten Job findet. So schaute er noch zusätzlich zu den Kursen Lernvideos auf YouTube.

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Gleichzeitig wurde ihm immer bewusster, dass er sich um schneller Deutsch zu lernen mehr mit Einheimischen unterhalten muss:„Ich habe damals sehr viele Bewerbungen geschrieben und habe dann einen Job in einer Kunststofffirma gefunden. Da habe ich auch drei Jahre gearbeitet. Aber irgendwie wollte ich mehr machen. Mehr Verantwortung übernehmen“, sagt er. In Syrien war er als Informatiker tätig, er habe aber keinen Abschluss und konnte so keine Unterlagen vorweisen. „Ich habe dann noch eineinhalb Jahre in einem Lager für Autoteile ausgeholfen. Aber das hat mir auch wenig Spaß gemacht“, sagt er. Es sei nicht leicht für ihn gewesen, einen Job zu finden, der ihn erfüllt und Spaß macht.

Job bei der Post gefunden

Im Juli 2021 bewarb er sich dann bei der Post und damit begann für Salah Moselmani auch ein neuer Lebensabschnitt. „Ich bin Verbundzusteller. Ich habe mein Gebiet hier in Schmallenberg. Ich fahre Briefe und Pakete aus. Der Job macht mir wirklich Spaß, aber er ist nicht leicht. Man muss viel wissen und beachten.“ Am meisten mag er an dem Job, dass er viel Zeit an der frischen Luft verbringt und Kontakt zu den Menschen hat. „Die Leute in meinem Auslieferungsgebiet sind wie meine Familie geworden. Sie vertrauen mir, man unterhält sich regelmäßig. Das finde ich sehr schön“, sagt er.

Ob er schon mal überlegt hat weiterzuziehen, in eine größere deutsche Stadt zum Beispiel? „Nein, erstmal möchten wir hier bleiben. Auch meine Tochter hat hier schon viele Freunde gefunden und möchte nicht mehr weg aus Schmallenberg. Außerdem denke ich, dass man in einer größere Stadt nicht so viel Hilfe erfahren würde, wie hier“, sagt der Syrer und lächelt. Mittlerweile wohnt die Familie auch in einer kleinen eigenen Wohnung und Salah Moselmani ist stolz darauf, dass er dort alles selbst zahlt und nicht auf unterstützende Gelder angewiesen ist.

Erstmal ist sein derzeitiger Arbeitsvertrag auf eineinhalb Jahre befristet. Sein nächster Schritt sei jetzt die Einbürgerung zu beantragen, dafür braucht er aber einen unbefristeten Vertrag. Salah Moselmani ist aber guter Dinge, dass er auch den irgendwann bekommen wird: „Wir möchten gerne hier bleiben. Es ist schön hier“, sagt er.