Grafschaft. Dr. Dominic Dellweg verlässt das Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft. Die Schmallenberger Hausärzte bedauern seinen Weggang.

Chefarzt Privatdozent Dr. Dominic Dellweg verlässt das Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft zum 1. April. Der 54-jährige Internist, Pneumologe, Intensiv- und Schlafmediziner aus Gummersbach kam vor 19 Jahren nach dreijähriger beruflicher Ausbildung in den USA ins Sauerland. Jetzt wechselt er ans Pius-Hospital in Oldenburg. Mit sechs Universitätskliniken, zehn Kliniken, Instituten und Fachabteilungen sowie über 1250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist das Pius-Hospital Oldenburg das größte katholische Krankenhaus im Nordwesten Deutschlands. Es ist außerdem Teil des Medizinischen Campus der Universität Oldenburg.

Dr. Dominic Dellweg verlässt zum 1. April das Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft. 
Dr. Dominic Dellweg verlässt zum 1. April das Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft.  © Privat | Privat

Dort wird Dellweg eine Stelle als Ärztlicher Direktor einnehmen. Dellweg, der sich am Fachkrankenhaus zuletzt auch zum Thema Long Covid und zur Maskenforschung eingebracht hatte, betont, dass ihm der Weggang aus Grafschaft nach den vielen Jahren nicht leicht falle und er die Umstände hierfür bedauere. Welche das genau sind, sagt er auch auf Nachfrage nicht. Er wird in Oldenburg zuständig sein für die gesamte Innere Abteilung plus Gastroenterologie.

Schmallenberger Hausärzte bedauern die Entscheidung

Auch die Schmallenberger Hausärzte bedauern seinen Weggang. Über ihn und den Ärztlichen Direktor Dr. Peter Haidl, der zum Ende des Jahres in Rente geht, hätten sie stets einen direkten Draht ins Krankenhaus gehabt. „Auf dem kurzen Dienstweg“ sei Dellweg immer erreichbar gewesen. Zu einem so genannten Qualitätszirkel trafen sie sich einmal im Quartal mit Haidl und Dellweg, um Patienten zu besprechen. Die Corona-Pandemie habe der Chefarzt mit enormem persönlichen Einsatz gemanagt. Er sei auch am Wochenende und nach Feierabend stets ansprechbar gewesen. Die Hausärzte hoffen nun, dass der enge Kontakt zum Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft auch nach dem personellen Wechsel bleibt.

Nachfolger gefunden

Nachfolger von Dr. Dominic Dellweg ist Dr. Philippe N’Guessan.
Nachfolger von Dr. Dominic Dellweg ist Dr. Philippe N’Guessan. © WP | FK Kloster Grafschaft

Ein Nachfolger für Dominic Dellweg ist bereits gefunden. Privatdozent Dr. Philippe N’Guessan wird zum 1. Juli seine Stelle in Grafschaft antreten. Dr. N’Guessan stammt von der Elfenbeinküste und kam 1994 zum Studium nach Deutschland. Er studierte an der Charité Universitätsmedizin Berlin und parallel in Frankreich Gesundheitswissenschaften mit dem Schwerpunkt Ökonomie. Nach Abschluss seines Humanmedizinstudiums arbeitete er weiter von 2003 bis 2012 an der Charité in Berlin. Er besitzt die Lehrbefugnis der Charité - Universitätsmedizin Berlin. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Heidelberg war er seit 2013 leitender Arzt für Klinische Forschungen in der Lungenfachklinik Bad Cannstatt, seit 2019 ist er Chefarzt im Helios Klinikum Bonn/Rhein-Sieg. Laut Information des Fachkrankenhauses ist N’Guessan ausgewiesener Beatmungsspezialist und bringt eine breite Expertise im gesamten Lungenfach mit.

Besuchszeiten eingeschränkt

Während beispielsweise das Klinikum Hochsauerland zuletzt seine Stationen für Besucher bis auf wenige Ausnahmen geschlossen hatte, war der Zugang ins Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft weiterhin für Geimpfte oder Genesene möglich.

Sie benötigen allerdings einen anerkannten negativen Antigen-Test, der nicht älter ist als 24 Stunden.Auch Besucher mit einer Auffrischungsimpfung benötigen einen solchen anerkannten negativen Antigen-Test.

Patientinnen und Patienten können ab dem ersten Tag ihres Aufenthaltes zu festgelegten Zeiten einmal täglich Besuch von einer Person erhalten.

Besucher müssen sich am Empfang registrieren und einen gültigen Lichtbildausweis vorlegen. Die Registrierung der Besucher erfolgt über die Luca-App oder über ein Registrierungsformular, das im Vorfeld ausgefüllt werden sollte.

Geschäftsführer Stefan Schumann erläutert das Vorgehen: „Wir haben keine Erkenntnisse, dass in den vergangenen Wochen Besucher Corona-Infektionen ins Krankenhaus getragen hätten. Deshalb sehen wir auch keine Veranlassung, die Besuchszeiten weiter einzuschränken.“