Eslohe. Die Telekom hat in Eslohe massive Probleme mit einem Kabel. Viele Leitungen sind tot - und die Reparatur dauert länger als erwartet.

60 Haushalte der Gemeinde Eslohe sind bereits seit Wochen von einem massiven Kabelschaden der Telekom betroffen. Die betroffenen Leitungen sind tot, 60 Kunden nicht mehr über das Festnetz zu erreichen.

Wie die Telekom auf Nachfrage mitteilt, war in der Nähe von Gut Bockheim Wasser in eines ihrer Kabel an der Bundesstraße 55 eingedrungen. In diesem Bereich war zuletzt der neue Radweg gebaut und die Bundesstraßenkurve entschärft worden. Das beschädigte Kabel ist laut Telekom zwar bereits auf einer Länge von rund 200 Metern ausgewechselt worden. Dadurch sei, anders als erhofft, der Schaden aber nicht behoben gewesen. Vielmehr habe sich herausgestellt, dass weitere 200 Meter Kabel ausgetauscht werden müssen. Laut Telekom werden die Instandsetzungsarbeiten in Abstimmung mit dem Landesbetrieb Straßenbau durchgeführt, der in dem entsprechenden Straßenbereich die Leitplanken erneuere. „Um die Auswirkungen auf den Straßenverkehr so gering wie möglich zu halten, werden beide Baumaßnahmen zeitgleich durchgeführt“, so Dirk Becker von der Telekom.

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Die arbeiten sollen voraussichtlich in Kalenderwoche 7 - also in der kommenden Woche - beendet sein. Wenn die Telekom diesen Termin tatsächlich halten kann, geht es immerhin schneller, als sie ihren Kunden zunächst in Aussicht gestellt hatte. Einer von ihnen ist Willi Brögger aus Obermarpe. Ihm hatte das Unternehmen nach zahlreichen Handy-Telefonaten zunächst mitgeteilt, dass die Behebung des Schadens absehbar bis Mitte März dauern könnte. Warum die Reparatur so lange dauert, war ihm aber nicht mitgeteilt worden. Erst auf Nachfrage unserer Zeitung gab es detaillierte Antworten der Telekom, die sich dabei gleichzeitig bei ihren Kundinnen und Kunden für die Unannehmlichkeiten entschuldigt.

Handarbeit in der Baugrube

Die Tiefbaumaßnahmen, die in Absprache mit dem Landesbetrieb durchgeführt werden, seien unter anderem aufgrund der Straßenbefestigung in dem Gebiet sehr aufwändig. Sobald das Kabel freigelegt sei, werde das beschädigte Stück erneut entfernt. „Das neue unterarmdicke Kabel wird dann auf beiden Seiten gespleißt“, erklärt Becker. Bedeutet: Auf beiden Seiten müssen dutzende Adern miteinander verknüpft werden. Das mache keine Maschine, sondern sei richtige Handarbeit. „Da muss ein Kollege in die Baugrube und die einzelnen Adern miteinander verbinden.“ Entsprechend sei es nicht möglich, beliebig viele Leute mit dem Job zu beauftragen. „Dadurch wird das Problem leider nicht schneller behoben“, so Becker. Sobald die Arbeiten abgeschlossen sind, sollen die Anschlüsse einzeln hochgefahren und die Straßendecke wieder versiegelt werden.

Abhängig seien die Arbeiten zudem von einer Reihe weiterer Faktoren - unter anderem vom Wetter. So könnte etwa einsetzender Regen die Arbeiten behindern oder sogar unmöglich machen, es muss eine Baugenehmigung erteilt werden und das entsprechende Kabel müsse geordert werden.

Kunden sauer auf die Telekom

Für all das hat Willi Brögger durchaus Verständnis. Kein Verständnis hat er allerdings für die schlechte Kundenkommunikation des Unternehmens. Es sei ärgerlich, dass die Telekom den Schaden nie öffentlich und aus Eigeninitiative kommuniziert habe. Und auf die Idee, seine Festnetzanrufe während des Schadens auf sein Handy umzuleiten, sei er schließlich auch selbst gekommen. Vorgeschlagen worden sei ihm eine solche Lösung in den zahlreichen Telefonaten nie.

Auf diese Möglichkeit, weist die Telekom nun ganz offiziell hin: Der Rufumleitungsservice sei an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr unter der kostenfreien Rufnummer 0800-3301000 erreichbar. Sollte die Wartezeit zu hoch sein, können Kunden auch einen Rückrufservice vereinbaren. Im Kundencenter könne übers Internet eine Rufumleitung zudem selbst eingerichtet werden.

  • Den betroffenen Kundinnen und Kunden werden die Grundgebühren laut Telekom für den Zeitraum des Ausfalls erstattet.
  • Diese und gegebenenfalls weitere Ansprüche müssen aber nach Behebung der Störung beim Kundenservice geltend gemacht werden.