Meschede. Kriminalistische Kleinarbeit ist die Spurensuche nach den Tätern, die im Bahnhofsbereich in Meschede einen Mann niedergestochen haben.

Nach der versuchten Tötung am Bahnhof in Meschede im Dezember verfolgt die Mordkommission in Dortmund Spuren zu den mutmaßlichen Tätern. Es ist viel kriminalistische Kleinarbeit.

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Dabei ist inzwischen aber auch der Halter jenes Autos gefunden worden, mit dem die Tätergruppe nach dem Verbrechen aus Meschede geflüchtet ist. Das bestätigt Staatsanwalt Klaus Neulken auf Anfrage. Die Gruppe aus vermutlich fünf Männern war in einem auffallenden, vermutlich getunten bordeaux-farbenen BMW weggefahren – mit dem Autokennzeichen LP für Lippstadt und lautem Auspuff. Jetzt laufen die Ermittlungen, wer genau an dem Tattag in dem Fahrzeug gesessen hat.

Harmlose Rempelei eskalierte

Opfer der Auseinandersetzung war am Montag, 27. Dezember, ein 24 Jahre alter Afghane, der in Meschede lebt. Er war kurz vor der Tat mit dem Zug in Meschede wieder angekommen. Danach kam es gegen 18.35 Uhr im Eingangsbereich des Schnellrestaurants McDonalds zum Streit zwischen ihm und den anderen Männern. Auslöser dabei war nach bisherigen Erkenntnissen eine harmlose Rempelei. Das schaukelte sich offenbar hoch, die unbekannten Männer schlugen und traten dann auf den 24-Jährigen ein. Einer von ihnen stach mit einem Messer zu und traf sein Opfer in der Lunge. Auch die mutmaßlichen Täter sollen Ausländer gewesen sein: Der Streit wurde auch von ihrer Seite nicht auf Deutsch geführt. Aus Ermittlungsgründen wird aber zurückgehalten, in welcher Sprache sie sich unterhielten.

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Während die Tätergruppe dann wegfuhr, schleppte sich der Verletzte noch zum Busbahnhof. Er hatte die Schwere seiner Verletzungen offenbar zunächst nicht erkannt. Erst dort bat er einen unbeteiligten Passanten darum, Hilfe für ihn zu holen: Denn er hatte jetzt bemerkt, dass Blut an ihm herablief. Der Rettungsdienst brachte ihn ins St.-Walburga-Krankenhaus.

Nach der Tat hatten sich keine Zeugen gemeldet: Weder der Passant, der den Rettungsdienst gerufen hatte, noch zwei Mädchen, die der Verletzte erwähnte – sie hätten ihn angesprochen und gesagt, dass sie die Tat sogar gefilmt hätten.