Cobbenrode. Die Absage des Rosenmontagszuges in Cobbenrode ist nun offiziell und war zu erwarten. Dennoch gibt es Überraschungen.

Die Entscheidung kommt angesichts der äußeren Umstände wenig überraschend, nun ist sie allerdings endgültig amtlich: Die Cobbenroder Karnevalisten haben wegen Corona nicht nur sämtliche Sitzungen abgeblasen. Auch der Rosenmontagszug wird in diesem Jahr erneut nicht durch die Straßen rollen.

So ganz werden die Jecken aus der Hochburg Cobbenrode auf ihren geliebten Karneval aber wohl nicht verzichten. Thomas Funke vom Präsidium des Cobbenroder Karnevalsvereins CCV hat im Gespräch mit unserer Zeitungen Überraschungen an den tollen Tagen angekündigt. Am Rosenmontag und am Sonntag davor wollen die Jecken dafür sorgen, dass in diesen tristen Zeiten im Ort zumindest ein bisschen Karnevalsstimmung aufkommt. Was genau geplant ist, will Funke im Vorfeld allerdings nicht verraten. „Dann wäre es schließlich keine Überraschung mehr“, sagt er und lacht.

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Damit fällt der Cobbenroder Karneval bereits zum zweiten Mal in Folge der Pandemie zum Opfer. Traurig darüber wird nicht nur Prinz „Monti, der Versprechenden“, alias Tobias Willmes sein, den der Verein bereits im November 2020 proklamiert hat und der noch immer darauf wartet, dass er neben dem Schlüssel und dem CCV-Orden bei der Prunksitzung auch endlich seinen offiziellen Prinzenorden überreicht bekommt. Daraus wird nun wieder nichts. Aber: Prinz Monti bleibt weiterhin im Amt. Nicht nur in der laufenden Session, sondern auch in der nächsten. „Er hat sich ohne zu zögern bereiterklärt, ein weiteres Jahr dranzuhängen“, freut sich Thomas Funke. Gemeinsam mit der Tollität hofft er nun, dass die nächste und damit dritte Session von Prinz Monti endlich wieder eine Session mit Sitzungen, Umzug und allem anderen wird, was den Karneval in der Hochburg Cobbenrode ausmacht.

Plan B für die Kinder

Mit der Absage sämtlicher Veranstaltungen fällt auch der beliebte Kinderkarneval ins Wasser. Aber zumindest hier wollen die Cobbenroder Jecken zu einem späteren Zeitpunkt einen Plan B in die Tat umsetzen. „Wir werden zwar den Kinderkarneval ebenso wenig nachholen wie alle anderen Veranstaltungen“, sagt Funke. Aber es solle zumindest eine Veranstaltung geben, in deren Rahmen die Garden ihre Tänze präsentieren können. „Das ist uns wichtig, um die Motivation aufrecht zu erhalten“, sagt Funke und verweist auf die zahlreichen Trainingseinheiten, die hinter jedem Garde- und Schautanz stecken. Damit hätten die Mädchen wenigstens weiterhin ein Ziel, auf das sie hintrainieren können.

Datum steht bereits fest

Und das Datum für dieses Ziel steht auch bereits fest: Samstag, 7. Mai. Funke ist ebenso wie der Rest des Präsidiums zuversichtlich, dass sich die Lage bis dahin entspannt hat und eine Veranstaltung in der Schützenhalle - wenn auch unter Auflagen - wieder möglich sein wird. Und das wäre für den CCV gleich doppelt wichtig: Denn nur eine Woche später soll in der Halle endlich das Konzert mit der Kölner Kultband Brings stattfinden, das der Vereins ursprünglich bereits für November 2020 geplant hatte. Während die Absage 2020 langfristig absehbar war, kam die erforderliche Absage des Ersatztermins zur Eröffnung der aktuellen Session im vergangenen November völlig überraschend. Nur drei Tage vor der Veranstaltung hatte die Agentur dem Cobbenroder Karnevalsverein mitgeteilt, dass Brings den Termin aus Krankheitsgründen nicht wahrnehmen kann.

Zugriff auf Sonderfonds

Was die abgesagten Sitzungen angeht, hat der Karnevalsverein die Kartenbesitzer bereits darüber informiert, dass erworbene Karten wieder zurückgegeben werden können. Nicht zurückgegebene Karten behalten allerdings ihre Gültigkeit für die nächste Session. „Irgendwann muss es ja mal halbwegs normal wieder weitergehen“, sagt Funke. Kosten sind dem Verein durch die Absage laut Funke nicht entstanden. Jedoch sei viel ehrenamtliche Arbeit im Vorfeld vergeblich gewesen. Auch das sei zwar schade, aber sicherlich verkraftbar.

Was die finanziellen Ausfälle der Künstler angeht, hoffen die Cobbenroder auf den eingerichteten Sonderfonds, für den Bund und Länder die Absagefrist zuletzt noch einmal verlängert hatten: Für Veranstaltungen, die zwischen dem 18. November und dem 28. Februar geplant waren und pandemiebedingt nicht stattfinden können, besteht die Möglichkeit, Geld aus dem Fonds in Anspruch zu nehmen, sofern eine Absage bis Ende Januar erfolgt. Die Cobbenroder haben ganz bewusst darauf geachtet, dass ihre offizielle Absage noch innerhalb dieser Frist liegt. „Die entsprechenden Verträge seien eingereicht“, sagt Funke.

  • Im Anschluss an die Ersatzveranstaltung für die Cobbenroder Kinder, die am Samstag, 7. Mai, in der Schützenhalle stattfinden soll, soll auch den Erwachsenen eine Möglichkeit zum Feiern geboten werden. Wie genau der Tag aussehen, wird steht jedoch noch nicht fest und hängt von den weiteren Entwicklungen ab.