Cobbenrode. Ernüchterung in Cobbenrode: Die „Mega-Party“ mit der Band Brings aus Köln kann am Freitag nicht stattfinden. Die Hintergründe.

Mit dem Konzert der Kölner Kultband Brings hätte am Freitagabend in Cobbenrode der erste große Höhepunkt der neuen Karnevalssession auf dem Programm gestanden. Die Vorfreude darauf war gewaltig. Nun steht fest: Der Verein muss die Veranstaltung kurzfristig erneut verschieben. Die Agentur von Brings hat dem Cobbenroder Karnevalsverein CCV am Dienstagvormittag mitgeteilt, dass die Band den Termin aus Krankheitsgründen nicht wahrnehmen kann. Nach Informationen unserer Zeitung soll die Absage im Zusammenhang mit Corona-Infektionen stehen.

Um 11 Uhr am Morgen hatte sich die Agentur telefonisch bei Thomas Funke vom CCV-Präsidium mit der schlechten Nachricht gemeldet. Und es war nicht die einzige schlechte Nachricht im Zusammenhang mit der geplanten „Mega-Party“ zur Sessionseröffnung. Auch die Band Kölsch Connection, die den Jecken vor dem Auftritt von Brings einheizen sollte, musste ihren Auftritt absagen. Wohl ebenfalls coronabedingt.

Nachholtermin steht bereits fest

Nach einem weiteren Telefonat mit der Agentur von Brings steht bereits ein neuer voraussichtlicher Termin fest: Nachgeholt werden soll die Veranstaltung - so ist es angedacht - am Samstag, 14. Mai, des kommenden Jahres.

Wie hoch die Kosten sind, auf denen der Verein nun sitzen bleibt, vermochte Funke am Dienstag noch nicht abzuschätzen. Fakt ist: Für die Party waren die Vorbereitungen bereits weit fortgeschritten. Etwa 80 Prozent der Ton- und Lichttechnik waren schon aufgebaut. Insofern schmerzt diese kurzfristige zweite Verschiebung auf jeden Fall mehr als die längerfristige im vergangenen Jahr. Denn ursprünglich war die Veranstaltung bereits für den 13. November 2020 geplant.

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Bei all der Enttäuschung und Ernüchterung versuchte Funke am Dienstag der Situation immerhin ein bisschen Positives abzugewinnen. Zur Enttäuschung, weil all die Arbeit der vergangenen Tage und Wochen nun für die Katz gewesen sei, komme für ihn auch ein stückweit Erleichterung hinzu, sagt er. Denn auch er weiß um das gewisse Restrisiko, das in diesen Zeiten trotz aller Sicherheitsvorkehrungen verbleibt.

Für die größtmögliche Sicherheit alles getan

Dabei hatten die Karnevalisten alles dafür getan, um eben eine größtmögliche Sicherheit der Gäste zu gewährleisten und das Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten. Bereits im September hatte Funke betont, dass es dem Verein nicht darum gehe, um jeden Preis Karneval zu feiern. An erster Stelle stehe immer die größtmögliche Sicherheit der Aktiven sowie der Besucherinnen und Besucher. Und genau aus diesem Grund hatte sich der CCV als Veranstalter bereits vor 14 Tagen dazu entschieden, dass für die „Mega-Party“ die 2G-Plus-Regel gelten sollte.

Bedeutet: In die Halle wäre nur gekommen, wer genesen oder geimpft und zusätzlich negativ auf Corona getestet ist. Zudem hatte der Verein bewusst nur so viele Karten in den Vorverkauf gegeben, dass die Halle am Freitag nur zu 70 Prozent ausgelastet gewesen wäre. Sogar die Einrichtung eines Testzentrums im Bereich der Schützenhalle war geplant. Das Testzentrum Sauerland, das auch die Teststelle am Esloher Museum betreibt, wäre eigens für die Veranstaltung in Cobbenrode aktiv geworden.

Absage des Rosenmontagszuges

Bereits in der vergangenen Woche war innerhalb des Präsidiums angesichts der aktuell angespannten Corona-Lage auch eine mögliche Absage des Rosenmontagszuges Ende Februar ein Thema. Sie ist vorerst aber wieder vom Tisch, wie Thomas Funke betont. Ergebnis der Sitzung: Die Cobbenroder planen die Session zunächst in vollem Umfang weiter. Das zumindest sei der aktuelle Stand wie Funke ausdrücklich betont. Selbstverständlich werde man die Lage weiter beobachten und bei Bedarf entsprechend reagieren - im Zweifelsfalle dann eben auch mit einer Absage.

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Bereits jetzt die Flinte ins Korn zu werfen ist aus Sicht der Cobbenroder Karnevalisten zu früh. Ebenso wie alle anderen haben auch sie die Hoffnung, dass die von Land und Bund geplanten Maßnahmen greifen und sich die Lage wieder entspannt. Sollte das nicht der Fall sein, werde man kurzfristig entscheiden. „Wenn wir jetzt bereits absagen, ärgern wir uns am Ende schwarz, wenn sich im Februar herausstellen sollte, dass man mehr oder weniger problemlos hätte feiern können“, sagt Funke. Man wolle sich die Türe offenhalten und sie nicht voreilig schließen. Daher laufe auch bereits der Vorverkauf für die Prunksitzung und die Herrensitzung.

Entscheiden, wenn es an der Zeit ist

Und auch die Kindersitzung sei momentan weiter fest geplant. Hierfür laufen die Proben und die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren. Grundsätzlich vorstellen könne man sich auch eine Verschiebung des Karnevals ins Frühjahr, so Funke. Aber über all das werde man entscheiden, wenn es an der Zeit sei.

  • Bei der „Mega-Party“ am Freitagabend hätte auch die offizielle Proklamation von „Prinz Monti, dem Versprechenden“ alias Tobias Willmes stattfinden sollen, der bereits seit dem vergangenen Jahr in Amt und Würden ist und seitdem noch keine einzige offizielle Veranstaltung erleben durfte.
  • Der CCV weist darauf hin, dass bereits erworbene Karten für die „Mega-Party“ ihre Gültigkeit behalten.