Nuttlar/Olsberg. Nahe der A46 bei Nuttlar soll ein Autohof mit Tankstelle und Bistro gebaut werden. Der Investor über die Standortwahl und seine Planung.

Die Raiffeisen Vital Tankstellengesellschaft plant im Bereich der A46-Abfahrt Olsberg die Errichtung eines modernen Autohofes mit einer Tankstelle samt Shop, Bistro und Lkw-Stellplätzen. Um dieses Vorhaben in die Tat umsetzen zu können, muss allerdings der Flächennutzungsplan geändert und ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Am heutigen Donnerstag steht das Thema im Olsberger Bau- und Planungsausschuss auf der Tagesordnung.

Wie in Meschede

„Noch sind wir mit unserer Planung allerdings noch ganz am Anfang. Ob wir unser Projekt tatsächlich umsetzen können, hängt vom Verlauf des weiteren planungsrechtlichen Genehmigungsverfahrens ab“, erklärt Ingo Brunert, der gemeinsam mit Christian Pieper Geschäftsführer der Raiffeisen Vital Tankstellengesellschaft mbH ist. Dabei handelt es sich um eine Tochterfirma der Genossenschaft Raiffeisen Sauerland Hellweg Lippe und der Raiffeisen Waren GmbH mit Sitz in Kassel.

Entstehen soll der „Energiehof“ wie ihn die Investoren nennen, direkt an der B480, dort wo Auto- und Lkw-Fahrer von der Autobahn ab in Richtung Brilon/Antfeld fahren. Das Areal ist rund 1,5 Hektar groß. Zurzeit ist das Gelände im Flächennutzungsplan der Stadt Olsberg allerdings noch als „Fläche für Wald“ dargestellt.

Neben einer Tankstellen mit konventionellen Treibstoffen und Lkw- und Pkw-Stellplätzen soll auf dem Grundstück ein Bistro in einem sogenannten „Regio-Shop“ sowie E-Ladeschnellstationen (mit Ökostrom), Wasserstoff (vorwiegend aus erneuerbaren Energiequellen) und Bio-Erdgas-Zapfsäulen errichtet werden. Außerdem sehen die Pläne auf den Dachflächen die Errichtung von Photovoltaikanlagen und einen Spielplatz vor.

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Das Bistro „Regio-Shop“ soll, so der Plan des Investors, täglich von 6 bis 22 Uhr geöffnet sein. Dort sollen neben den klassischen Tankshop-Artikeln auch Produkte von Erzeugern aus der Region angeboten werden. Einen solchen Shop gibt es bereits in Meschede an der Warsteiner Straße. Darüber hinaus sind zusätzliche Stellplätze für Lkw-Fahrer geplant.

In der Projekt-Vorstellung heißt es: „Die Parkmöglichkeiten für den Schwerlastverkehr sind entlang der B480 ausbaufähig. Mit dem Wissen, dass der Lkw-Verkehr bis ins Jahr 2030 um 20 Prozent zunehmen wird, sind gerade Stellplätze an markanten Punkten unabdingbar.“

Versorgungslücken schließen

Aus Sicht der Raiffeisen Vital Tankstellengesellschaft ist der Standort ideal: „Der Güterverkehr in Richtung Winterberg, Marburg und auch der private Pkw-Verkehr in die beliebten Urlaubsregionen des Hochsauerlandes im Winter wie im Sommer untermauern diese Entscheidung. Anrainer-Gemeinden sowie die ortsansässige Bevölkerung profitieren von zusätzlicher Infrastruktur, höherer Bekanntheit und nachhaltigem Konzept.“ Der geplante Mobilitätshof Olsberg könne „Versorgungslücken in der Region“ schließen und die Region mit Blick auf Arbeitsplätze, Gewerbeeinnahmen etc. stärken.

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Die Raiffeisen Vital Tankstellengesellschaft mbH wurde im Januar 2021 mit den Standorten Meschede, Rüthen, Anröchte und Belecke gegründet. Ziel sei es „an strategisch interessanten Standorten Tankstellen mit einem kompletten und damit zukunftsfähigen und immer nachhaltiger werdendem Energie-Mix bestehend aus Wasserstoff, (Bio-)Erdgas (LNG), E-Fuels, Öko-Strom, Diesel und Ottokraftstoffen die Mobilität von Endverbrauchern zu unterstützen.“

Verfügbarkeit geklärt

Nach eigenen Angaben hat der Investor die Verfügbarkeit des Grundstücks mit dem Eigentümer bereits geklärt. Und auch erste Abstimmungen über eine mögliche Straßenanbindung seien mit dem Landesbetrieb geführt worden.

Die Stadtverwaltung Olsberg schlägt nun vor, einen frühzeitigen Behördentermin durchzuführen, um die planungsrechtlichen Rahmenbedingungen für eine eventuelle Flächennutzungsplanänderung und die Aufstellung eines Bebauungsplans zu ermitteln. Sinnvoll sei es, dass an einem solchen Termin alle von der Planung betroffenen Behörden und Träger öffentlicher Belange teilnehmen. Über die Ergebnisse des Termins sollte dann in einer der nächsten Sitzungen des Ausschusses Planen und Bauen berichtet werden.

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