Sieperting. Für mehr Sicherheit im Verkehr in Sieperting bei Eslohe setzt sich die CDU ein. Die Bemühungen dazu scheitern aber bislang.
Es waren große Pläne für das kleine Sieperting, mit denen die CDU für mehr Sicherheit im Ort sorgen wollte. Das bisherige Ergebnis ist aus Sicht der Christdemokraten allerdings enttäuschend. „Wir haben uns mit unserem Antrag zur Verbesserung der Verkehrssicherheit und der Anbindung an das Radwegenetz deutlich mehr für den Ort versprochen“, macht CDU-Fraktionschef Dr. Rochus Franzen aus seiner Enttäuschung keinen Hehl.
Tempo 30 in der engen Ortsdurchfahrt, den Bau eines Radweges zwischen Sieperting und Niedersalwey und den möglichen Bau eines Minikreisels hatte die CDU vor geraumer Zeit vorgeschlagen und eine entsprechende Prüfung auf Umsetzbarkeit beantragt.
Ernüchternde Ergebnisse
Den Plänen für eine Geschwindigkeitsbegrenzung in der engen Ortsdurchfahrt von Sieperting hatten die Behörden nach einem Termin vor Ort bekanntlich bereits kurze Zeit später eine klare Absage erteilt. Dass einzelne Häuser sehr nah an der Fahrbahn stehen, verkennt der Kreis in seiner Stellungnahme zwar nicht. Er ist allerdings der Ansicht, dass diese Verkehrssituation für jeden, der sich verkehrsgerecht verhält, früh genug ersichtlich ist. V
om Tisch war das Thema für die CDU nach diesem ernüchternden Ergebnis allerdings noch lange nicht. Sie regte eine zusätzliche Verkehrszählung an. Und deren Ergebnisse belegen laut Franzen eindeutig die hohe Verkehrsbelastung für den Ort, insbesondere in den Zeiten des Berufsverkehrs. „Ein berechtigter Einwand aus dem Ort heraus stellt zudem klar, dass die Mobilität durch die Pandemie eingeschränkt worden ist und die tatsächliche Belastung, vor allem am Wochenende, sehr viel höher ist, als die Werte vermuten lassen“, so der CDU-Fraktionschef.
Völlig offenkundig sei hingegen die Zunahme des Schwerlastverkehrs gegenüber der letzten Zählung. Bei der letzten Messung sei es ein Anteil von 5,7 Prozent am Gesamtverkehrsaufkommen gewesen, nun seien es mehr als 11,46 Prozent, die mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 47 km/h durch den Ort fahren. „Damit ist der Schwerlastanteil doppelt so hoch wie der Durchschnitt auf Landstraßen in NRW“, betont Franzen und weist damit einmal mehr auf den Handlungsbedarf hin.
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Ein weiterer auffälliger Punkt seien die Verkehrsspitzen bei Pkw und Schwerlastverkehren in ausgewählten Stunden. „In einzelnen Stunden sind das bis zu 50 Schwerlastfahrzeuge und mehr als 200 Pkw, die nur in dieser einen Stunde durch den Ort fahren“, so Franzen. Er könne nur jeden einladen, sich mal in Sieperting an die Straße zu stellen. „Radfahrer und Fußgänger sind völlig ungeschützt“, mahnt der Fraktionsvorsitzende. Es bleibe zu hoffen, dass diese Zahlen im Hinblick auf die geforderte Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h als maßgeblich gewertet würden.
Kein Kreisverkehr an Landstraßen
Während es in Sachen Tempolimit noch Hoffnung gibt, ist die Hoffnung auf den Bau eines Minikreisels bereits erloschen. Wie Bürgermeister Stephan Kersting betont, sei der Bau eines Kreisel abschlägig beschieden worden. Bedeutet: Es wird keinen Kreisel am Kreuzungspunkt der beiden Landstraßen mitten im Ort geben.
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Und auch der Bau des Radweges zwischen Sieperting und Niedersalwey ist aktuell nicht zu realisieren. „Die Möglichkeiten scheitern leider am Grunderwerb“, weiß CDU-Fraktionschef Dr. Rochus Franzen. Und auch die unmittelbare Anbindung an den Sauerland-Radring über den Wirtschaftsweg entlang der Landstraße sei nicht problemlos umzusetzen. Hier sehen die zuständigen Behörden - Landesbetrieb, Straßenverkehrsamt und Polizei - Probleme bei dem Auftreffen des möglichen Radweges auf die Kreuzung im Ort. Ebenso wie Tempo 30 ist aber auch dieses Thema für die CDU damit nicht von Tisch. „Wir bleiben dran“, betont Franzen.
>>> Hintergrund <<<
Der mehr als 600 Jahre alte Ort Sieperting sei mit einer stetig wachsenden Verkehrsbelastung konfrontiert, hatte die CDU damals in ihrem Antrag angeführt.
Die Landstraße 519 führt von Eslohe kommend durch den Ort weiter Richtung Niedersalwey.
Die Landstraße 880 beginnt in Sieperting am Abzweig der Landstraße 519 und führt den Verkehr Richtung Kückelheim.
Aufgrund der in Kückelheim ansässigen Firma Ketten-Wulf ist auf der Strecke zum einen viel Berufsverkehr unterwegs, zum anderen belastet aber auch der damit verbundene Schwerlastverkehr den Ort.