Mönekind. Rund 100 Jahre hatte der Ort Mönekind seine eigene Wasserversorgung. Das wird sich jetzt bald ändern. Das sind die Gründe dafür.

Der kleine Ort Mönekind hatte rund 100 Jahre eine eigenständige Wasserversorgung. Damit konnte man lange einen besonders günstigen Wasserpreis garantieren. Doch die Auflagen stiegen, der Klimawandel und die trockenen Sommer bereiteten den Betreibern Sorge. Im Jahr 2022 wird nun der Anschluss an die städtische Versorgungsleitung erfolgen. Warum sich der Ort dafür entschieden hat, erläutert Dirk Wollmeiner von der örtlichen Wasserinteressentengemeinschaft (WIG).

Seit wann wird in Mönekind eine eigenständige Wasserversorgung betrieben?

1920 beschlossen die Mönekinder wegen auftretender Wasserknappheit eine gemeinsame Trinkwasserversorgung herzustellen. Damit war das Ende der vier hofeigenen Brunnen besiegelt. Bis Anfang der 1960er Jahre lief alles problemlos. Danach wurde das Wasser an anderer Stelle „gefangen“, neue Leitungen gelegt und später drei weitere Häuser angeschlossen.

Wie hoch waren die Kosten für Untersuchungen für das Lebensmittel Nummer eins durchschnittlich in den vergangenen Jahren und wie hoch war der Wasserpreis je Kubikmeter?

Im Schnitt wurden jährlich für die Versorgung der 26 Einwohner und der Tiere 1800 Kubikmeter Wasser verbraucht. Für die jährlichen Untersuchungskosten fielen rund 0,80 Euro und für die laufende Unterhaltung nochmals derselbe Betrag je Kubikmeter an. Mit 1,60 Euro pro Kubikmeter lagen wir damit erheblich über dem städtischen Wasserpreis und konnten keine Rückstellungen mehr bilden. Zu bedenken ist, dass, egal wie viel Wasser geliefert wird, die Kosten für die Qualitätsuntersuchungen gleichbleiben.

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Welche Anforderungen wären für den Weiterbetrieb erforderlich geworden?

Trotz erheblicher Investitionen in den vergangenen Jahren und dem Bau eines Technikraumes und der Installation einer UV-Anlage, um das Wasser keimfrei zu machen, wurden die Anforderungen für uns immer höher. Um diese erfüllen zu können, wären erhebliche Investitionen erforderlich gewesen, die finanziell nicht zu stemmen gewesen wären. Zudem hätten wir technische Qualifikation von Fachfirmen zukaufen müssen. Nicht zu finanzieren für die sechs Häuser.

Die vergangenen Sommer waren sehr trocken und in einigen Orten wurde das Trinkwasser knapp. Wie stellte sich die Situation für Mönekind dar?

Die Quellschüttung war immer ausreichend. Engpässe hat es nicht gegeben. Allerdings waren die Untersuchungsergebnisse des Trinkwassers nicht immer einwandfrei. Das hast uns schon Sorgen bereitet. Schließlich tragen wir als Betreiber die volle Verantwortung.

Wer hat den Anstoß für den Anschluss an die städtische Trinkwasserversorgung gegeben und wie verliefen diesbezüglich die Gespräche mit der Stadt?

Wir haben gegenüber dem Bürgermeister sowie den zuständigen Mitarbeitern deutlich gemacht, dass wir die Verantwortung für die Wasserversorgung aus den vorgenannten Gründen nicht weiter übernehmen können. Seitdem betreiben wir die Anlage nur noch kommissarisch. Wann mit dem städtischen Wasser zu rechnen ist, darüber liegen uns noch keine Informationen vor. Aber mit Verlegung der rund 1000 Meter langen Zuleitung von Sögtrop nach Mönekind ist ein erster Schritt getan.

Hintergrund

Die Versorgung mit Trinkwasser ist eine Aufgabe der Daseinsvorsorge, die die Stadt Schmallenberg erbringen muss. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Orte, die die vormals eigene Wasserbeschaffung an die Stadt abgegeben haben. Die Gründe seien meist komplex, sagt Anke Sibert, Pressesprecherin der Stadt auf Nachfrage: „gesetzliche Verpflichtungen, Wirtschaftlichkeit aber auch die Arbeit im Ehrenamt.“ Das Verhältnis der Kosten zu den örtlichen Beiträgen und die damit vorhandenen Finanzmitteln seien meistens extrem ungünstig. „Mit dem Zusammenschluss an Nachbarbetriebe und Anschlüsse an das städtische Verbundnetz können die Probleme gelöst werden.“

Wie auch in Mönekind versuche die Stadt dann die bestmögliche, jedoch auch kostengünstigste Anschlussmöglichkeit zu finden. Da im Henne- /Rartal keine städtische Wasserversorgungsanlage vorhanden sei, müsse eine eigene Versorgungsleitung gebaut werden. „Die Trassenplanung findet in enger Zusammenarbeit mit den jeweiligen Ortschaften statt und soll in 2022 erfolgen. An diese Versorgungsleitung wird der Ortsteil Mönekind angeschlossen“, so Sibert. Die Finanzierung der Hauptversorgungsleitung und des Ortsnetzes übernimmt die Stadt. Genaue Kosten könne die Stadt noch nicht benennen, da die Planungen noch nicht abgeschlossen sind.