Meschede/Hochsauerlandkreis. Die Frauenunion der CDU im Hochsauerlandkreis verlangt eine bessere Krankenhausversorgung und will lange Anfahrtszeiten berücksichtigt wissen.

Lange Fahrtzeiten müssen bei der weiteren Planung der Krankenhausversorgung in NRW berücksichtigt werden – und damit müsse es Sonderregelungen für den ländlichen Raum geben. Das fordert die Frauenunion der CDU im Hochsauerlandkreis nach ihrer Kreisversammlung von Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann. Die CDU-Frauen können sich dabei auch vorstellen, die Gynäkologie und Geburtshilfe am St.-Walburga-Krankenhaus in Meschede wieder neu zu eröffnen, sagt die Kreisvorsitzende Annemarie Schüngel (Hallenberg).

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Ende April 2017 war die Schließung in Meschede erfolgt und ein Umzug der Geburtshilfe-Abteilung an den Standort Hüsten des Klinikums Hochsauerland. Die Bilanz der Frauenunion: „Damit ist ein weiterer Schritt in Richtung Unterversorgung unserer ländlichen Region erfolgt“, so Annemarie Schüngel. Jetzt gebe es im HSK nur noch in der Stadt Arnsberg und Brilon zwei gynäkologische Stationen.

„Von Tuten und Blasen keine Ahnung“

Für den neuen Krankenhausplan in NRW fordern die CDU-Frauen nun, ihn so zu überarbeiten, dass für die Aufrechterhaltung von gynäkologischen Stationen im ländlichen Raum nicht die Anzahl der Geburten entscheidend sein müsse, sondern die Entfernungen zu einer solchen Einrichtung berücksichtigt werden müssten. Schüngel verweist zum Beispiel auf die langen Fahrtzeiten, die Frauen aus Hallenberg oder aus Schmallenberg auf sich nehmen müssten. Hinzu kämen bei Kranken- und Notfalltransporten die häufig maroden Straßenverhältnisse, die berücksichtigt werden sollten.

Eine gute medizinische Versorgung sei nicht nur im Hochsauerlandkreis, sondern im ländlichen Raum insgesamt, „ein entscheidendes Kriterium“, um hierher zu ziehen - oder eben die Region zu verlassen. Das Thema sei lange in der Kreisversammlung besprochen worden, auch Krankenschwestern hätten auf das Problem hingewiesen.

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Ihre Forderungen bekräftigen die CDU-Frauen in einem Schreiben an den Minister persönlich. In Karl-Josef Laumann setzt die Kreisvorsitzende Schüngel große Hoffnung, weil der Münsterländer selbst aus dem ländlichen Raum komme: „Viele Minister kommen aus den Ballungszentren und entscheiden für den ländlichen Raum, haben aber von Tuten und Blasen keine Ahnung.“ Der Krankenhausplan regelt die künftige medizinische Versorgung: „Die neuen Rahmenvorgaben sollen sicherstellen, dass alle Bürgerinnen und Bürger in Nordrhein-Westfalen in gleicher Weise Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Versorgung erhalten“, heißt es in dem Entwurf. Der steht unter dem Leitbild: „Die Strukturen müssen für die Menschen dasein, nicht die Menschen für die Strukturen.“

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