Meschede. Es sterben wieder mehr Patienten an und mit Corona. Die Geimpften sind in der Mehrzahl. Das hat Gründe und die Erklärung ist nicht ganz einfach.

Im Hochsauerlandkreis vermeldet das Gesundheitsamt in Meschede wieder zunehmend Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Was über die Verstorbenen bekannt ist.

Zwei waren ohne Impfung

Auffällig zunächst: Es sind zuletzt deutlich mehr Geimpfte gestorben als Ungeimpfte. Das hat die Auswertung von Zahlen des Gesundheitsamts von Mitte November bis Ende Dezember auf Anfrage dieser Zeitung ergeben. Demnach waren in dem betrachteten Zeitraum sieben Personen geimpft, zwei nicht geimpft. Dafür gibt es allerdings Erklärungen aus Sicht der Behörde.

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Zum einen: Die Verstorbenen hatten nach Angaben des Gesundheitsamtes „wesentliche Vorerkrankungen“ oder „deutliche Vorerkrankungen“, zudem waren sie oft hochbetagt. Nur ein Verstorbener galt im Wesentlichen als kerngesund - und er war nicht geimpft. Zum anderen: Bei mehr als 80 Prozent Geimpften im Hochsauerlandkreis gebe es auch mehr Tote in dieser Gruppe - weil sie in absoluten Zahlen viel größer ist.

Ungeimpfte auf Intensivstationen

Eine ähnliche Einordnung hatte zuletzt das Klinikum Hochsauerland gegeben. Es hatte betrachtet, wie viele Corona-Patienten geimpft oder ungeimpft sind. Ein Ergebnis war: Die zahlenmäßig sehr viel kleinere Gruppe der weniger als 20 Prozent Ungeimpften belegt mit 70 Prozent einen Großteil der Intensivbetten. Auf der normalen Station betrug das Verhältnis hingegen 50:50, wobei viele geimpfte Fälle durch Zufall entdeckt worden waren und die Betroffenen aus einem anderen Grund ins Krankenhaus gekommen waren.

Dem Gesundheitsamt des Hochsauerlandkreis liegen nach eigenen Angaben keine Zahlen zu solchen Statistiken vor. Zum Impf-Fortschritt erklärte die Behörde: „Aktuell schreiten die Impfungen weiter voran, vor allem Boosterimpfungen werden in den Praxen, den Impfstellen und in den mobilen Einrichtungen verabreicht. Parallel dazu wird das Angebot an Kinder-Impfungen gut angenommen.“

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