Meschede/Bonacker. Ein Unternehmen aus Brandenburg plant im Mescheder Stadtgebiet neue Windräder - alle sollen an der Grenze zur Stadt Schmallenberg liegen.

Das nächste Projekt für mögliche Standorte von Windrädern im Mescheder Stadtgebiet liegt auf dem Tisch: Sieben 240 Meter hohe Windkraftanlagen sollen demnach den neuen „Windpark Bonacker“ bilden. Alle würden unmittelbar an der Stadtgrenze nach Schmallenberg stehen.

Der Name Bonacker allerdings täuscht: Alle sieben Anlagen würden aufgereiht südlich von Bonacker verwirklicht werden, exakt an der Mescheder Grenze zu Dornheim, Kirchrarbach und Mönekind. Sie sind nur 860 Meter von den Ortslagen entfernt, hieß es im Mescheder Ausschuss für Stadtentwicklung. Eine der Anlagen soll oberhalb der Deponie Frielinghausen stehen.

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Vier der Windräder sollen auf freier Fläche gebaut werden, drei im Wald (wovon ein Standort auf einer Kuppe wäre). Für die Bauzeit würde die Kreisstraße von Westernbödefeld nach Kirchrarbach zur Erschließung genutzt: Damit Windräder mit ihren Riesenausmaßen über diese Straße überhaupt transportiert werden können, sollen geteilte Flügel verwendet werden – sie würden erst an ihrem eigentlichen Standort dann zusammengebaut.

Neues auch zu Windrädern in Freienohl

Hinter dem Vorhaben steht das Energieunternehmen Enertrag aus Brandenburg. Enertrag hat bislang 772 Windkraftanlagen errichtet. Es betreibt in Prenzlau auch ein Hybridkraftwerk, das Wasserstoff aus Windenergie erzeugt. Enertrag will beim Windpark Bonacker Projektentwickler, Investor, Bauherr und Betreiber sein. Es arbeitet dafür mit dem Unternehmen „Sauerland Windkraft“ zusammen. Der Antrag für die Genehmigung soll Mitte 2022 gestellt werden, mit einem Bau rechnet Enertrag 2024/25.

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Bereits 2018 war das Vorhaben von „Sauerland Windkraft“ erstmals vorgestellt worden – damals sollte als möglicher Partner noch das Bauunternehmen Max Bögl dahinterstehen (das unter anderem die Talbrücke Nuttlar der A 46 gebaut hat). Ursprünglich war auch die Idee, dass der Windpark über Köttinghausen auf Mescheder Gebiet erschlossen werden sollte. Räumlich in der Nähe gibt es weitere Windkraftvorhaben: Wie berichtet, westlich unter anderem auf Esloher Gemeindegebiet bei Herhagen, außerdem nördlich der Deponie Frielinghausen wiederum auf Mescheder Stadtgebiet, aber ebenfalls an der Grenze nach Schmallenberg.

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Unterdessen gehen an einer anderen Stelle im Mescheder Stadtgebiet die Windkraft-Pläne schon ein Stück weiter und werden konkreter: Für die fünf zwischen Freienohl und Oeventrop geplanten, 125 Meter hohen Windräder durch das Unternehmen Abo Wind werden vom 9. Dezember bis 10. Januar alle Unterlagen öffentlich ausgelegt. Bis zum 10. Februar können dann mögliche Einwendungen gegen die Pläne mitgeteilt werden.