Bad Fredeburg. Für die meisten Bad Fredeburger ist es ein Schandfleck. Mit dem geplanten Neubau Am Kurhaus 7 waren sie aber trotzdem keineswegs zufrieden.
„Ich bin entsetzt“ - mit drastischen Worten wandte sich Ralf Fischer, CDU-Mitglied im Bezirksausschuss Bad Fredeburg, gegen die Planungen für den Neubau des ehemaligen Feuerwehrgerätehauses „Am Kurhaus 7“. Der Ausschuss begrüßte es, dass dort etwas passieren soll, ärgerte sich aber über die Vorgehensweise der Verwaltung und lehnte die äußere Gestaltung rundweg ab.
Der Technische Ausschuss hatte in seiner Sitzung im Oktober über den Neubau Am Kurhaus 7 diskutiert. Im Kern war man dort mit den Vorschlägen der Stadtverwaltung einverstanden, regte aber an, einen Aufzug und ein weiteres Kinderzimmer in die Wohnungen einzuplanen. Ganz anders der Bezirksausschuss.
Dort wurden die Planungen für den Neubau, der aussehe „wie ein Bunker“, komplett vom Tisch gefegt. „Wir verlangen von unseren Bürgern, dass sie sich an die strengen Vorgaben der Gestaltungssatzung halten“, wetterte Fischer und hier werde gegen diese Regeln verstoßen. So halte er es direkt für „sträflich, an der Stelle überhaupt über Pfannen statt Schiefer nachzudenken“. Zwar befinde man sich „nur“ in Zone 2, wo die Vorgaben nicht so streng sind, aber es handele sich - direkt gegenüber vom Kurhaus - um eine wichtige ortsprägende Stelle. „Was dort hinkommt, muss auch einen Anspruch erfüllen“, ergänzte Herbert Tröster (UWG). „Das da ist potthässlich!“
Mitglieder fühlen sich übergangen
Zu Bedenken gaben Ausschussmitglieder und Anwohner zudem, dass sich der Standort auf einer aufgeschütteten Schieferhalde befinde, die möglicherweise instabil sei. Man könne das Grundstück, so warfen Zuhörer ein, besser gleich ganz als Parkplatz nutzen.
Die Ausschussmitglieder waren allerdings besonders verärgert, weil die meisten von den Planungen aus der Zeitung erfahren hatten. „Wir sind hier ganz klar übergangen worden!“, schimpfte Fischer und forderte den Technischen Beigeordneten Andreas Dicke auf, der als Vertreter der Verwaltung die Planungen vorgestellt hatte: „Ich möchte jetzt eine Lösung hören, wie wir dieses hässliche Ding hier verhindern.“
„Es gibt noch eine Mega Redebedarf“
Auch Ausschussvorsitzender Michael Eiloff hielt fest: „Es gibt noch eine Menge Redebedarf. Das Haus sei, so wie es geplant ist, „überdimensioniert“. Und auch wenn er es befürworte, dass die Stadt Wohnungen für sozial schwache Familien mit Migrationshintergrund baue, halte er „diese Eingangspforte nach Bad Fedeburg nicht unbedingt für den besten Ort“.
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Die Verwaltung wird den Neubau „Am Kurhaus 7“ jetzt noch einmal komplett überplanen und sie dann zuerst dem Bezirksausschuss vorstellen, bevor der Technische Ausschuss abstimmt. Für Neu- und Umbauten ist offenbar der Technische Ausschuss zuerst zuständig. Das bestätigte Bürgermeister Burkhard König auf Nachfrage. Er räumte allerdings ein: „Bei diesem wichtigen Gebäude wäre es besser gewesen, man hätte die Planungen zuerst dem Bezirksausschuss vorgestellt.“