Meschede. Ein neuer Bürgerradweg rückt bei Meschede näher: Für Radfahrer wird das eine sportliche Herausforderung - und bringt dabei den Kreis Soest näher.

Es kann losgehen: Der Bürgerradweg zwischen Meschede und Hirschberg kann umgesetzt werden – das wird dann der erste kreisübergreifende Radweg vom Hochsauerlandkreis zu den Nachbarn im Kreis Soest sein.

Voraussetzung ist, dass die Städte Meschede und Warstein kostenlos Grundstücksflächen zur Verfügung stellen, über die der Radweg verlaufen kann. Das ist jetzt erfolgt. Nach Warstein hat auch der Mescheder Stadtrat einstimmig dafür gestimmt. Hinter dem Plan stehen als gemeinsame Partner und als Projektträger der Vereinsring Hirschberg und die Bürgerstiftung Meschede.

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„Auf dieses Signal haben wir gewartet“, sagt Jörg Hohmann, Vorsitzender des Stiftungsrates. Bürgerstiftung und Vereinsring wollen jetzt in einer gemeinsamen gemeinnützigen GmbH das Kapital einbringen, um die Planung vorzufinanzieren – sie ist Voraussetzung, um sich dann um Fördergelder bemühen zu können. Für den Bau wird dann mit Hilfe aus dem Programm „Innovativer Radwegebau“ gerechnet. Die Kosten dürften bei weit über einer Million Euro liegen. Neben den beiden ehrenamtlichen Organisationen und den beiden Städten ist auch der Landesbetrieb Straßenbau in Meschede an dem Vorhaben beteiligt.

Zwei Bauabschnitte

Geplant wird in zwei Abschnitten. Vereinsring und Bürgerstiftung kümmern sich um das acht Kilometer lange Stück zwischen dem Gasthof Birkenhof am ehemaligen Waldfreibad in Hirschberg bis zum Stimm-Stamm. Der Streckenverlauf des neuen Radweges verläuft bis zum Parkplatz am Fernsehturm parallel zur Landstraße, zum Hirschberger Weg – allerdings dann durch einen Grünstreifen abgesetzt von der Straße, wie zum Beispiel auch an der Straße zwischen dem Gewerbegebiet Enste und Stockhausen. Vom Fernsehturm aus wird dann ein Wirtschaftsweg als Verbindung bis zur Gaststätte am Stimm-Stamm als Radweg genutzt.

Überquerung am Gasthof

Kritisch bei den ganzen Vorplanungen war ein Punkt: An irgendeiner Stelle müssen Radfahrer mindestens die viel befahrene B 55, möglicherweise dann auch die Straße nach Hirschberg passieren. Jetzt ist die nahe liegende Lösung gefunden worden, bei der nur eine einzige Überquerung nötig sein wird, sagt Oscar Santos, Sprecher des Landesbetriebs Straßenbau. Dafür wird die schon bestehende Überquerungshilfe für Fußgänger in Höhe des Gasthofes am Stimm-Stamm dann auch für Radfahrer genutzt, um sicher über die B 55 zu kommen.

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Jenseits der Überquerung wird der Radweg dann zum Projekt des Landesbetriebs. Der Radweg wird dann, auf dem fehlenden sechs Kilometer langen Stück, hinunter nach Meschede parallel zur B 55 verlaufen: „So gehen wir in die Planung“, sagt Santos. Der Bau des Radweges soll im Zuge der ohnehin für 2022 geplanten Sanierung der Bundesstraße erfolgen.

Bei der Bürgerstiftung geht man davon aus, dass noch in diesem Jahr der Förderantrag für das acht Kilometer lange Teilstück gestellt werden kann. 2022 könnte dann mit dem Bau begonnen werden. Für die Stiftung ist es ihr bisher größtes Vorhaben – die Unterstützung bzw. Ermöglichung von sportlichen Aktivitäten ist eines ihrer Ziele. Da passt der Bürgerradweg bestens ins Konzept. In diesem Fall würde es auch noch dem Ausflugstourismus zugute kommen. Der Arnsberger Wald wird ganz neu erschlossen. Und nicht nur der: „Man kann es weiterdenken: Künftig würde es neue Verbindungen zwischen Hennesee, Möhnesee und Sorpesee geben“, sagt Jörg Hohmann. Denn durch das kreisübergreifende Projekt würden ganz neue Rundfahrt-Möglichkeiten plötzlich möglich.

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>>> HINTERGRUND <<<

Das Ministerium für Verkehr in NRW stellt in diesem Jahr 17,4 Millionen Euro für den Radwegebau bereit.

Davon sind für den Radwegebau an bestehenden Landesstraßen rund 7,5 Millionen Euro vorgesehen.

Für drei Radwegeprojekte auf stillgelegten Bahnstrecken mit einer Gesamtlänge von 20,8 Kilometern stehen rund 2,5 Millionen Euro zur Verfügung.

6,4 Millionen Euro gibt es für 24 Bürgerradwegeprojekte mit einer Gesamtlänge von 36,1 Kilometern.

Für Radwege an Bundesstraßen stehen weitere 8,5 Millionen Euro Bundesmittel bereit.

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