Bestwig. Nach der Freigabe der A46 gibt es erste Entscheidungen zum neuen Verkehrskonzept in Bestwig. Nicht alle werden sich darüber freuen.

Die Freigabe der A46 hat für eine spürbare Entlastung der Ortsdurchfahrt von Velmede und Bestwig gesorgt, die inzwischen von der Bundesstraße zur Landstraße herabgestuft worden ist. Diese Entlastung sei so spürbar, dass es für diese Erkenntnis eigentlich gar keiner Verkehrszählung bedurft hätte, sagte SPD-Fraktionschef Paul Theo Sommer im Gemeindeentwicklungsausschuss. Nun aber haben Rat und Verwaltung die Entlastung Schwarz auf Weiß und aus den vorliegenden Zahlen sind die ersten Konsequenzen gezogen worden.

Bodenhülsen und Markierung

So hat sich der Gemeindeentwicklungsausschuss einstimmig dafür ausgesprochen, die Poller, die nach der A46-Freigabe in der Baumhofstraße nicht wieder eingesetzt worden waren, dauerhaft zu entfernen - und sich damit gegen die Forderung von Anwohnern ausgesprochen, die sich über den Durchgangsverkehr in ihrer Straße ärgern und sich um die Sicherheit ihrer Kinder sorgen.

Sowohl die Anzahl der Fahrzeuge als auch die gemessene Geschwindigkeit, geben aus Sicht der Gemeinde keinen Anlass dazu, die Poller wieder einzusetzen. Bei seiner Entscheidung, dauerhaft auf die Poller zu verzichten, hatte der Gemeindeentwicklungsausschuss neben den Zahlen auch die Interessen von Anliegern anderer Straßen berücksichtigt.

Entschieden hat der Ausschuss auf Empfehlung einer zuvor eingesetzten Verkehrskommission allerdings auch, dass die Bodenhülsen in der Fahrbahn erhalten bleiben sollen. Damit wäre zumindest weiterhin eine temporäre Sperrung für den Durchgangsverkehr möglich, wenn die A46 in der Zukunft einmal gesperrt sein sollte, und eine Umleitung über die L743 erfolgt. Außerdem soll auf der Fahrbahn eine Tempo-30-Markierung aufgebracht werden, die Autofahrer zusätzlich zur Beschilderung an die zulässige Höchstgeschwindigkeit erinnert.

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Am Beispiel der Baumhofstraße sehe man, so Paul Theo Sommer, dass man es nicht allen Recht machen könne. Aber es habe eben eine Entscheidung her gemusst. Die Tempo-30-Markierung auf der Fahrbahn sollte man seiner Ansicht nach auch für andere Straßen im Hinterkopf behalten. Auch für Grünen-Fraktionschef Matthias Scheidt, war „von vornherein klar, dass es bei der Entscheidung zur Baumhofstraße Einwohner gibt, damit zufrieden sind, aber eben auch solche, die sagen ‘Ich hätte es gern anders gehabt’“. Allerdings habe die Verwaltung sehr schlüssig dargelegt, warum auch aus verkehrsplanerischer Sicht eine Entfernung der Poller Sinn mache.

„Des einen Freud, des anderen Leid“, formulierte es CDU-Fraktionsvorsitzender Alexander Brockhoff. Als Ortsvorsteher von Velmede und Bestwig dankte CDU-Ratsmitglied Martin Bracht allen drei Fraktionen. Gerade, weil es sich eben um ein Thema handele, bei dem man es nicht jedem Recht machen könne, sei es ein gutes Zeichen, dass man geschlossen hinter dieser Neuregelung stehe.

Weitere Entscheidung

Eine weitere Neuregelung, die der Gemeindeentwicklungsausschuss als einen der ersten Schritte für das neue Verkehrskonzept beschlossen hat: Auch in der Schlesier Straße soll die Sperrung der Durchfahrt ab dem westlichen Straßenbeginn / Zum Ostenberg / Lindenweg aufgehoben werden.

  • Auch für weitere Neben- und Seitenstraßen hat der Gemeindeentwicklungsausschuss Entscheidungen getroffen. Hier soll allerdings alles beim Alten bleiben.
  • In der Elisabethstraße bleiben Blumenkübel zur Sperrung der Durchfahrt zwischen L743 und Halbeswiger Straße.
  • Die Einbahnstraßenregelung in der Rüdenbergstraße soll erhalten bleiben.
  • Am östlichen Ende der Baumhofstraße aus südlicher Richtung zur L743/Schlesier Straße / Lindenweg / Andreasstraße / Kapellenstraße bleibt das „Verbot der Einfahrt“ bestehen, aus nördlicher Richtung ab Lindenweg bzw. Schlesier Straße bleibt die „Einbahnstraße“ zur Baumhofstraße sowie das Schild „Fahrräder frei“.
  • Ab westlichem Abzweig Lindenweg sowie ab östlicher Straße Zum Ostenberg bleibt das „Verbot für Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen“.
  • In der Kapellenstraße bleibt aus westlicher Richtung ab Abzweig Andreasstraße das „Verbot der Einfahrt“. Ein Zusatzzeichen „Fahrräder frei“ soll neu angebracht werden.
  • In der Antoniusstraße bleibt aus nördlicher Richtung von der L743 das „Verbot der Einfahrt“ und aus südlicher Richtung ab Abzweig Im Wiebusch das „Verbot für Krafträder“.