Schmallenberg. Die Corona-Zahlen steigen immer weiter an. Wie ist die Stimmung in den Altenheimen in Schmallenberg? Wie sind die Besucherregeln?

Die Corona-Zahlen steigen wieder an. Wie ist die Lage in den Seniorenheimen in der Stadt? Haben sich die Besucherregeln schon wieder verschärft? Wie ist die Stimmung unter den Bewohnern? Corinna Thienemann, Pflegedienstleiterin im Haus im Lenninghof, Axel Trompeter, Einrichtungsleiter des Seniorencentrums St. Raphael, und Matthias Frevel, Einrichtungsleiter Haus Monika in Schmallenberg, geben Auskunft.

Besucherregelungen

Haus Lenninghof: „Wir sind nur noch ein wenig begrenzt in unseren Besuchszeiten. Wir gucken, dass wir die meisten Leute zu den Zeiten kommen lassen, in denen auch unsere Pforte besetzt ist“, sagt Corinna Thienemann. An der Pforte der Einrichtung wird der Corona-Zutrittsberechtigungsnachweis kontrolliert: Nur die drei G’s (Genesene, Getestete und Geimpfte) dürfen laut Gesetzeslage ein Altenheim betreten. Zwischen 9 und 18 Uhr ist die Pforte des Hauses aber besetzt und: „Wenn jemand mal zu einer Zeit kommt, zu der die Pforte nicht besetzt ist, dann bekommen wir das auch anders hin“, sagt Thienemann. Eine zeitliche Beschränkung des Besuchs, wie es sie letztes Jahr auf Grund hoher Corona-Zahlen gab, gibt es noch nicht. Besucher können auch im Haus Lenninghof einen Corona-Schnelltest machen lassen.

St. Raphael: „Bei uns gibt es bis jetzt keine neuen Besucherbeschränkungen. Es gibt unsere festen Einlasszeiten, damit auch das Besucherscreening am Eingang gewährleistet werden kann“, sagt Einrichtungsleiter Axel Trompeter. Auch im Haus St. Raphael haben die Besucher keine zeitlich begrenzten Besuchszeiten. „Die Masken können von Bewohnern und Angehörigen im Bewohnerzimmer dann abgesetzt werden.“ Besucher können sich auch hier auf Corona testen lassen, „das kommt aber immer seltener vor, viele sind schon durchgeimpft.“ Wenn aber die Infektionszahlen immer weiter ansteigen würden, würde noch einmal über die Besuchszeiten nachgedacht werden: „Wir warten nicht ab, bis es ein neues Gesetz gibt.“ So hat die Einrichtung beschlossen, dass für Mitarbeiter eine Maskenpflicht gilt. Das Infektionsschutzgesetz sieht das Tragen einer Maske eigentlich nur bei körpernahen Tätigkeiten, wie das Waschen eines Bewohners, vor.

Haus Monika:

„Bei uns ist alles beim Alten. Wir führen ein Besucherscreening durch und auf den Zimmern der Bewohner muss dann keine Maske mehr getragen werden“, sagt Einrichtungsleiter Matthias Frevel.

Haus Monika Pflegeheim Bad Fredeburg  
Haus Monika Pflegeheim Bad Fredeburg   © WP | Alexander Lange

Impfquote und Testung

Haus Lenninghof: „Bei uns haben sich bis auf zwei der 86 Bewohner alle impfen lassen“, sagt Corinna Thienemann. Die Bewohner haben die Möglichkeit, sich einmal pro Woche auf Corona testen zu lassen. Das Angebot nehmen auch alle Bewohner gerne wahr: „Sie haben so mehr Sicherheit.“

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St. Raphael: „90 Prozent unserer Bewohner sind durchgeimpft. Und wir testen einmal die Woche alle Bewohner auf das Virus“, sagt der Einrichtungsleiter. Nach seiner Wahrnehmung konzentriere sich die Politik im Moment auf die Organisation der Verabreichung der dritten Impfdosis und weniger um neue Schutzmaßnahmen in den Einrichtungen: „Deshalb haben wir ein hohes Sicherheitsempfinden gegenüber unseren Mitarbeitern und geben vor, immer eine Maske zu tragen,“ so Trompeter.

Haus Monika: „Bei uns sind alle 99 Bewohner geimpft und 95 Prozent des Personals“, sagt Frevel. Die Bereitschaft zur dritten Impfung, die demnächst bevorsteht, sei sehr groß.

Soziale Angebote

Haus Lenninghof: Dort werden Angebote des sozialen Dienstes „ganz normal angeboten“. Es sei wichtig, den Bewohnern einen geregelten Ablauf und Abwechslung zu bieten, so die Pflegedienstleiterin.

St. Raphael: „Der soziale Dienst ist wesentlicher Bestandteil des Tagesablaufs unserer Bewohner und die Angebote müssen auch erhalten bleiben“, sagt Axel Trompeter. Damit es weniger Begegnungen unter den Bewohnern gibt, werden die sozialen Aktivitäten bereichsübergreifend angeboten.

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Haus Monika: „Wir bieten unsere sozialen Dienste mittlerweile ganz normal wieder an“, so Matthias Frevel. Auch die Messen finden wieder bereichsübergreifend mit den Bewohnern statt.

 Haus im Lenninghof, Schmallenberg
Haus im Lenninghof, Schmallenberg © www.blossey.eu | Hans Blossey

Die Stimmung

Haus Lenninghof: „Hier sind wirklich alle froh darüber, dass die Angehörigen noch kommen dürfen“, sagt Corinna Thienemann. Solange das so wäre, würde auch die Stimmung entspannt sein. Die Bewohner seien eigentlich alle positiv gestimmt und Bedenken oder Sorgen über das Ausmaß einer vierten Welle, gebe es noch nicht.

St. Raphael: „Unter unseren Bewohnern kann man eine gewisse Alltagsgelassenheit ausmachen“, sagt Trompeter. Letztes Jahr, zu der harten Lockdown-Zeit und ohne Impfmöglichkeiten, hatten einige Bewohner mehr Angst: „Da haben manche dann auch gesagt, dass wir niemanden mehr rein lassen sollen. Sie waren froh über die strengen Maßnahmen.“ Momentan bekomme er aber nicht mit, dass sich die Bewohner vermehrt Sorgen machen.

Haus Monika: „Die Stimmung unter den Bewohnern ist ganz normal. Während der harten Lockdown-Zeit, wollten viele Bewohner gar keinen Besuch, sie hatten Angst vor einer Infektion. Diese Angst hat sich mittlerweile gelegt“, so Einrichtungsleiter Frevel.