Velmede. Ein Problem-Übergang der Bahn in Velmede sorgt weiter für große Verwunderung. Jetzt hat die Bahn erklärt, wie es weitergeht.

Bereits seit Ende des Jahres sorgt die doppelte Absicherung des Bahnübergangs in der Nähe der Velmeder Esso-Tankstelle für Verwunderung bei Passanten, Autofahrern und Anwohnern. Und die Verwunderung nimmt nicht ab. Im Gegenteil: Sie wird von Woche zu Woche zu größer. Denn noch immer hat sich an diesem Zustand nichts geändert. Und das wird nach Angaben der Bahn auch noch eine ganze Weile so bleiben.

Bahnsprecher kann Verwunderung nachvollziehen

Dirk Pohlmann, Pressesprecher der Bahn in Düsseldorf, kann durchaus Verständnis dafür aufbringen, dass die Bestwiger angesichts des anhaltenden Zustandes irritiert sind. „In meinen Augen ist die Verwunderung nachvollziehbar“, sagt er.

Wie berichtet, hat die Bahn seit Ende 2020 einen Mitarbeiter abgestellt, der den Übergang zusätzlich zu den installierten und augenscheinlich funktionierenden Halbschranken immer wieder mit einem roten weißen Absperrband sichert. Wochenlang hatte er bei winterlichen Temperaturen in einem Auto am Bahnübergang gesessen und dort auf seine regelmäßigen Einsätze gewartet, bis die Bahn dort immerhin einen Bauwagen aufstellen ließ.

Hintergrund der Maßnahme: Bei einer Überprüfung der Bahnübergangs-Technik war laut Pressestelle der Bahn eine Unregelmäßigkeit festgestellt worden, die Anlass zum Handeln gab. „Prinzipiell funktionieren die Schranken zwar auch weiterhin“, sagt Pohlmann. Allerdings stehe für die Bahn, die Sicherheit über allem. Insofern habe man sich eben für die zusätzliche manuelle und damit doppelte Absicherung entschieden. „Wir gehen hier einfach auf Nummer sicher“, sagt Pohlmann.

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Auch, wenn sich am Bahnübergang selbst immer noch nichts getan habe, untätig sei die Bahn in der Sache keineswegs gewesen, wie der Sprecher gegenüber unserer Zeitung betont. Die Arbeiten fanden laut Pohlmann allerdings von der Öffentlichkeit unbemerkt im Stellwerk statt. Denn: Seinen Angaben zu Folge ist es nicht damit getan, sich nur die Technik am Bahnübergang selbst vorzunehmen. Es gehe eben auch darum, den Übergang samt Technik mit der Technik im Stellwerk zu verbinden. Und daran werde gerade gearbeitet. Pohlmann spricht in diese Zusammenhang von komplizierten und komplexen technischen Vorgängen. „Das ist wirklich eine Sisyphus-Arbeit“, sagt er.

Sichtbare Arbeiten ab Oktober

Ab Oktober, so schätzt Pohlmann, werde es dann auch sichtbare Arbeiten am Bahnübergang selbst geben. Dauern werden sie vermutlich bis zum Endes Jahres. Dann solle alles erledigt und der Übergang auf dem neuesten technischen Stand sein. Er verweist darauf, dass sich die technischen Anforderungen im Laufe der Jahre immer wieder geändert haben.

Weil ein Teil der Anlagen an den Bahnübergängen bereits Jahrzehnte alt sei, sei der Bahnübergang in Velmede nicht der einzige, an dem Handlungsbedarf bestehe. An einigen andere Übergängen der Region stehe künftig ebenfalls eine Modernisierung an.

  • Laut Bahn hatten DB-Techniker bei einer Routineuntersuchungen des Übergangs in Velmede eine minimale Messabweichung festgestellt, die keine betrieblichen Auswirkungen hat. Die Anlage sei weiter funktionstüchtig.
  • Erneuert werden sollte die Technik bereits ab April. Hier kam es laut Bahn zu Verzögerungen.