Schmallenberg. Am verkaufsoffenen Sonntag wurden Spenden für die Flutopfer gesammelt. Linus (11) fiel mit seiner Sammelaktion am meisten auf.

„Es war sehr gut besucht, das Wetter passte und ich habe nur in glückliche Gesichter geschaut“, sagt Marcus Schulte-Glade, der Vorsitzende der Werbegemeinschaft, über den Erfolg des verkaufsoffenen Sonntags am 1. August. Die Veranstaltung sollte auch dazu dienen, Spenden für die Flutopfer zu sammeln. In jedem Einzelhandelsgeschäft in Schmallenberg wurden Spendenboxen für Geldspenden aufgestellt: „Viele Geschäfte haben schon im Vorfeld angekündigt, dass sie auch Teile ihrer Einnahmen spenden wollten“, so Schulte- Glade. Das sei aber jedem freigestellt.

Linus (11) startet selbstständig eine Spendenaktion

Besonders fielen der elfjährige Luis Fischer und sein Bruder ins Auge – die beiden Jungen wollten unbedingt helfen und kümmerten sich selbstständig um einen Verkaufsstand vor der Sparkasse. „Ich muss schon sagen, wir als Werbegemeinschaft, fanden das einfach nur galaktisch gut,“ so Marcus Schulte-Glade. Luis hatte alles selbstständig organisiert und sogar beim Bürgermeister nachgefragt: „Und das alles mit elf Jahren, das ist schon ein starkes Stück“, lobt Marcus Schulte-Glade.

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Luis Fischer und seine Familie verkauften Kuchen und Kaltgetränke und nahmen so 788,50 Euro ein „Ich habe Bilder von dem Hochwasser gesehen und im Radio gehört, dass andere Kinder Waffeln verkauft haben, um das Geld dann zu spenden. Das wollte ich auch machen“, sagt der Elfjährige. Gesagt getan: Luis schrieb dem Bürgermeister eine Mail. Dieser rief den Jungen zurück und stellte Kontakt zu Engelbert König von der Werbegemeinschaft her. „Herr König hat mir dazu geraten, den Stand vor der Sparkasse aufzubauen, da würden die meisten Leute entlang kommen.“

Geldspenden gehen an Hilfsorganisation in Erftstadt

Pavillons und Tische erhielt Luis vom Schmallenberger Ski-Club, der eigentlich nichts verleihen, aber für diesen guten Zweck eine Ausnahme machte. Der Elfjährige fragte alle Freunde und Verwandte nach Kuchenspenden und am Ende waren es zwölf Kuchen und vier Muffin-Teller: „Manche Leute haben aber auch einfach so Geld in die Dose getan. Das fand ich auch toll.“ Luis und seine Familie hatten Spaß beim Verkaufen: „Ich würde das noch ganz häufig machen wollen. Es war klasse.“

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Wie viele Spenden allgemein zusammengekommen sind, konnte Schulte-Glade noch nicht sagen: „Das wird jetzt erst einmal alles auf einem Spendenkonto der Sparkasse gesammelt.“ Das Geld wird an die Pfarreiengemeinschaft Erftstadt-Ville überwiesen. „Jemand hat Kontakt zu einem ehemaligen Schmallenberger, der dort wohnt, aufgenommen. Er ist dort Architekt und hat erzählt, wie schlimm es die Menschen dort getroffen hat.“