Bestwig. Das Fort Fun in Bestwig hat wieder geöffnet. Die Besucher müssen sich jedoch an einige Corona-Regeln halten. So läuft ein Besuch mit Maske ab.

Das Fort Fun hat seit dem 3. Juni wieder geöffnet. Schulklassen, Familien und Einzelpersonen dürfen unter Einhaltung der Hygiene- und Schutzmaßnahmen wieder auf alle Attraktionen. „Der Restart ist gut über die Bühne gegangen. Wir haben unser Hygienekonzept aus dem letzten Jahr noch mal überarbeitet und jetzt läuft es richtig gut“, sagt Pressesprecher Dijamant Neziraj. Ein Freizeitpark-Besuch in Bestwig unter Corona-Bedingungen:

Im Fort Fun in Bestwig wird am Einlass der Berechtigungsnachweis kontrolliert

Es ist Mittwochvormittag, 10.30 Uhr: Vor dem Fort Fun in Bestwig füllt sich der Bus-Parkplatz. Immer mehr Schülergruppen steigen aus, Maske über Mund und Nase gezogen: „Warst du schon mal auf der Wildwasserbahn?“, fragt ein Junge einen anderen. Aufregung liegt in der Luft, Anspannung. Der Eingangsbereich ist in verschiedene Bereiche unterteilt: Geduldig wartet eine größere Gruppe in einer Schlange, Bodenmarkierungen erinnern an 1,50 Meter Mindestabstand. Wer eine Karte online reserviert hat, darf direkt durch die Mitte zur Kontrolle des Berechtigungsnachweises: Denn es dürfen nur Getestete, Genesene oder Geimpfte in den Park. Die Kontrolle der Nachweise nimmt etwas Zeit in Anspruch, eine kleine Schlange bildet sich, auch hier Abstand und Maske: Sicherheit.

Schilder im Park weisen auf die Regeln hin.
Schilder im Park weisen auf die Regeln hin. © WP | Leandra Stampoulis

Man merkt, dass das Nachweisen und Kontrollieren die Gäste etwas aufhält. Wir finden es auch etwas ungerecht: Die Gäste sind hier alle an der frischen Luft, auf den Attraktionen, in Innenräumen und im Eingangsbereich muss die Maske getragen werden. Wieso muss es für unsere Gäste diesen Nachweis noch geben“, sagt Pressesprecher Dijamant Neziraj. Im Freibad, im Restaurant oder auch im Besucherbergwerk Ramsbeck werde kein Nachweis der drei G’s mehr gefordert.

Reservierungssystem läuft gut im Fort Fun

Eigentlich dürfte das Fort Fun 8000 Gäste auf die Parkfläche lassen, die so groß ist wie 60 Fußballfelder. „Damit würden sich unsere Gäste aber bestimmt nicht wohlfühlen, das wäre dann sehr voll“, sagt Neziraj. Jetzt können pro Tag um die 3000 Gäste kommen. Ein Vorteil für die Gäste: Es gibt weniger Wartezeiten vor den Fahrgeschäften. „Wir können uns auch durchaus vorstellen, das Konzept der Reservierung beizubehalten. So können wir auch unsere Mitarbeiter besser einteilen und Einkäufe gezielter tätigen“, sagt der Pressesprecher.

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Familie Purek aus Berlin freut sich über die geringeren Wartezeiten: „Man kann sogar in manchen Fahrgeschäften sitzen bleiben und noch eine Runde fahren, wenn es keine Schlange gibt. Das gefällt uns“, sagt Loreen Purek. Andreas Tix, ebenfalls ein Besucher aus Berlin, hat sich schon an die Maske gewöhnt: „Die tragen wir ja jetzt schon seit eineinhalb Jahren, das ist mir egal. Nerviger war es, an den Schnelltest zu kommen. Man musste erstmal länger nach einem Corona-Test suchen“, sagt er.

Ein Besuch des Fort Funs in der Corona-Pandemie.
Ein Besuch des Fort Funs in der Corona-Pandemie. © WP | Leandra Stampoulis

An jedem Fahrgeschäft steht mindestens ein Mitarbeiter und achtetet darauf, dass Abstände eingehalten werden und die Maske getragen wird. Schlangen bilden sich eher selten vor den Fahrgeschäften. Vorfreude.

Im Moment des Schlangestehens ist es belanglos, dass da eine Maske über Mund und Nase ist: „Ich vergesse die Maske irgendwie – lachen und kreischen geht auch mit Maske“, sagt Laureen Konietz, Lehrerin an der Walburga-Hauptschule in Meschede. Sie wartet mit ihrem Kollegen Marius Wiegelmann vor der Marienkäferbahn auf ihre Schüler - Schulausflug vor den Sommerferien: „Das Vorzeigen des Berechtigungsnachweises ist nicht allzu nervig, nach dem Eintritt hat man schon wieder vergessen, dass man was vorzeigen musste“, sagt der Lehrer.

Spaß auf der Marienkäferbahn im Fort Fun

Die Stimmung auf den Fahrgeschäften: Wie ein Urlaub von der Pandemie. Die Marienkäferbahn ist eine gut besuchte und beliebte Attraktion: „Hoffentlich fährt die Bahn heute wieder fünf Runden“, sagt ein Junge zu seinem Freund. Die beiden treten aufgeregt von einem Bein aufs andere.

Die Familien Tix und Purek aus Berlin machen gerade Urlaub im Sauerland und genießen den Ausflug in den Freizeitpark.
Die Familien Tix und Purek aus Berlin machen gerade Urlaub im Sauerland und genießen den Ausflug in den Freizeitpark. © WP | Leandra Stampoulis

Mit ihnen stehen noch 20 andere Menschen in der Schlange – auch ich. Ich bin schon sehr lange mit keiner Achterbahn gefahren, ich kann mich noch nicht einmal an das letzte Mal erinnern. Ich gebe zu: Die Marienkäferbahn ist für Kinder, kein Looping, nichts besonders Wildes. Aber mehr traue ich mir tatsächlich auch nicht zu. Nichtsdestotrotz freue ich mich. Auch ich bin aufgeregt, die Maske in meinem Gesicht ist fast vergessen.

Dann ist es soweit und ich nehme in einem Wagen in der Mitte Platz. Hinter und vor mir sitzen Kinder mit Maske - in diesem Moment denke ich aber nicht wirklich darüber nach, ob ich doch lieber etwas mehr Abstand zu ihnen hätte: „Außerdem sind ja hier alle getestet, genesen oder geimpft. Alles ist gut“, kommt mir ein Gedanken in den Kopf.

Der verfliegt, als die Bahn anfährt. Ich fange an zu grinsen, Freude. Die Jungs hinter mir kreischen, die Reihe vor mir hebt die Arme hoch: Ausgelassenheit. Ein Gefühl, das ich nicht allzu oft während der Pandemie gespürt habe. Jetzt ist es da und ich genieße es.

Spaß haben in der Pandemie

Als die Fahrt vorbei ist, steige ich aus und halte schon automatisch Abstand zu meinen Mitfahrern ein. Es ist mehr als eingeprägt und alle verlassen gesittet das Fahrgeschäft, so geht also Spaß haben in der Pandemie. Wir wollen, dass die Besucher so normal wie möglich den Tag bei uns genießen können. Sie sollen den Pandemie-Alltag vergessen.

Es soll ein unbeschwerter Aufenthalt sein und sie sollen sich sicher fühlen“, sagt Dijamant Neziarj. Das ist bei Familie Alzghaiyer aus Schleswig-Holstein der Fall. Sie macht im Sauerland Urlaub. „Die Maske nervt, aber das geht schon. Wir haben trotzdem Spaß. Es ist toll hier“, sagt der neunjährige Saif.

  • Am vergangenen Samstag ist das Fort Fun in die Hochsaison gestartet.
  • Lange hatte das Fort Fun dafür gekämpft, endlich in die Saison starten zu dürfen. Am Fronleichnams-Donnerstag durfte der Park dann endlich zu einem ersten verlängerten Wochenende öffnen.
  • Der Einlass wird über den Fort Fun-Ticketshop geregelt. Für einen reibungs- und auch kontaktlosen Ablauf wird den Gästen daher empfohlen, die Tickets vor ihrem Besuch über den Onlineshop zu erwerben.