Meschede/Freienohl. Bringt es etwas für den Klimawandel, wenn Schulhöfe umgebaut würden? Das löst in Meschede eine politische Diskussion aus.

Die Stadt Meschede wird sich nicht um Fördergelder des Landes bewerben, mit denen Kommunen bei der Anpassung an den Klimawandel geholfen wird. Die SPD-Fraktion im Stadtrat und der SPD-Ortsverein Freienohl hatten für eine Teilnahme am NRW-Programm „Klimaresilienz“ geworben und als Förderprojekt den Schulhof der Konrad-Adenauer-Schule in Freienohl ins Spiel gebracht. Darin allerdings sieht die Stadtverwaltung keinen Sinn.

Das Land unterstützt (mit insgesamt 12 Millionen Euro) Kommunen etwa dabei, Starkregen besser bewältigen zu können oder der Hitze in verdichteten Innenstädten vorzubeugen. Das sollen mehr Grünflächen oder Dachbegrünungen besorgen. SPD, UWG und Grüne sprachen sich im Ausschuss für Nachhaltigkeit und Ordnung für eine Teilnahme aus, die CDU-Mehrheit war dagegen, die FDP enthielt sich.

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Die Stadtverwaltung stellt den Sinn in Frage, den Schulhof der Adenauer-Schule zu entsiegeln, wie von der SPD angeregt, um das Klima zu retten: „Die Inanspruchnahme von öffentlichen Fördergeldern zur Minderung eines „Wärmeinseleffekts“ dürfte an diesem Standort argumentativ nur schwer darzustellen sein. Weder eine mögliche Umgestaltung des Schulhofes noch die Umgestaltung eventuell zur Verfügung stehender Flachdachbereiche würden faktisch zu einer Verbesserung der Ist-Situation führen“, heißt es in der Beschlussvorlage. Der Bezirksausschuss Freienohl hatte sich sogar für eine Prüfung aller städtischen Schulhöfe ausgesprochen, ob die naturnah umgewandelt werden könnten.

Schulhöfe lieber bewegungsfreundlicher machen

Das will die CDU im Ausschuss aber nur auf dem kleinen Dienstweg erledigen, nicht durch ein offizielles, aufwendiges Bewerbungsverfahren um Fördergelder: Die Schulleiter sollen gefragt werden, ob ihnen Bereiche einfallen, die umgewandelt werden könnten. Josef Sommer (CDU) fragte sich aber: „Mit welchem Ergebnis können wir rechnen, was auf Schulhöfen möglich ist? Mir fällt spontan nichts ein“ – will man sie etwa in Rasen umwandeln? „So ganz sinnig ist das nicht“, so Sommer. Auch Bürgermeister Christoph Weber meinte: „Asphalt wird weiter eine bevorzugte Gestaltung von Schulhöfen sein.“ Und eine Dachbegrünung kommt auch nicht in Frage: Denn wie berichtet, hat sich der Stadtrat gerade erst dafür ausgesprochen, die städtischen Dächer für die Photovoltaik durch den Investor „Solar The World“ freizugeben – die Konrad-Adenauer-Schule soll damit auch ausgestattet werden.

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Damit ist eine Umgestaltung von Schulhöfen im Stadtgebiet nicht ausgeschlossen: Allerdings, kündigte der Bürgermeister an, nicht unter der Überschrift „Klimawandel“, sondern unter einem anderen Titel – denn im Rahmen des städtischen Sportkonzeptes sollen Schulhöfe bewegungsfreundlicher für die Kinder werden. Dafür werde aber individuell nach Lösungen gesucht.