Eslohe/Bremke. Zum Windpark auf der Sange in der Gemeinde Eslohe ist eine Entscheidung getroffen worden. Naturschützer sind damit nicht einverstanden.
Für die Errichtung des Windparks „Auf der Sange“ in der Gemeinde Eslohe wird keine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) erforderlich sein. Das hat der Hochsauerlandkreis entschieden. Die entsprechende Mitteilung im Amtsblatt des Hochsauerlandkreises hat der neu gegründete „Naturschutzverein Mitten im Sauerland“ jetzt mit großer Sorge zur Kenntnis genommen. Laut Kreis ist eine Prüfung nicht erforderlich, weil keine dem Gesetz entsprechenden zu schützenden Kriterien vorliegen. „Die Prüfung hat ergeben, dass keine besonderen örtlichen Gegebenheiten vorliegen, die eine UVP-Pflicht begründen. Das Verfahren wird daher ohne UVP durchgeführt“, heißt es im Amtsblatt des HSK wörtlich.
Nicht nachvollziehbar
„Damit sind Bürger und Anwohner - also die Öffentlichkeit - vom weiteren Verfahren ausgeschlossen“, kritisiert Christina Baumhoff vom geschäftsführenden Vorstand des Vereins. Für sie ist die Entscheidung des Kreises nicht nachvollziehbar. Das Bauvorhaben liege in einem Landschaftsschutzgebiet und Waldgebiet, das als Erholungswald Stufe 2 gekennzeichnet ist, so Baumhoff. Entlang der Quellgebiete der Bachläufe gebe es zahlreiche Biotope, die als Lebensraum für geschützte Tierarten wie Schwarzstorch, Rotmilan, Kolkrabe, Graureiher sowie diverse Fledermausarten dienen. Zudem führe der Flugkorridor der Zugvögel über den Bereich hinweg.
Um deutlich zu machen, welche erheblichen optischen Auswirkungen die Größe der fünf geplanten Anlagen auf das Landschaftsbild hat, hat der Verein eine Fotocollage von einem Grafiker erstellen lassen. Außerdem hat der Vorstand bereits ein Schreiben an Landrat Karl Schneider verfasst, das in den kommenden Tagen versendet werden soll. Inhaltlich gehe es es darum, einige kritische Punkte noch einmal genauer zu überprüfen, sagt Christoph Brunert vom Vorstand des Naturschutzvereins.
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„Das Landschaftsbild ist für unsere Region eine starke touristische Attraktivität - es ist maßgeblich dafür, dass Wanderfreunde und Naturliebhaber bei uns Urlaub machen“, weiß Baumhoff und spricht von einer optisch bedrängenden Wirkung. Diese Wirkung werde noch dadurch verstärkt, dass die Sange zum Teil mit 200 Metern Höhe die Dörfer überrage, so dass 440 Meter Höhenunterschied etwa zwischen Frielinghausen und den Rotorspitzen liegen. Hinzu komme, dass der Abstand zur nächsten Wohnbebauung teilweise unter 1000 Metern liege, sagt Brunert.
Außerdem seien die Orte Eslohe, Bremscheid, Lochtrop, Frielinghausen und Bremke laut Gutachten von Geräuschentwicklung und Schattenschlag durch die Anlagen betroffen. Auch wenn man sich damit noch im rechtlichen Rahmen bewege, sei das eine Beeinträchtigung, die man nicht ohne weiteres Hinnehmen wolle, unterstreicht Baumhoff.