Meschede. In der Mescheder Innenstadt sind neue Straßenführungen geplant. Jetzt liegen Details vor, was umgesetzt wird. Autofahrer müssen sich umstellen.
Zum Ende des Jahres soll das neue Verkehrskonzept für die Mescheder Innenstadt umgesetzt werden. Dabei sollen für Autofahrer neue Einbahnstraßen ausgewiesen werden, Fußgänger und Radfahrer gewinnen im Gegenzug dafür mehr Raum.
Im September will der Stadtrat das Konzept beschließen. Zuvor sollen noch die Anlieger und auch interessierte Bürger dazu ihre Anregungen in einem „Dialogforum“ einbringen können. Im Ausschuss für Nachhaltigkeit und Ordnung ist eine Vorab-Entscheidung gefallen, auf welche Lösungen es hinauslaufen dürfte – denn CDU, FDP und UWG äußerten schon einmal ihre Unterstützung dafür. Dabei wiederum greifen sie Ideen auf, die Anlieger schon nach der ersten Vorstellung der Konzeptideen im Dezember 2020 angeregt hatten.
Gezielte Lenkung zu Parkplätzen
Ziel ist es, die Innenstadt weiter vom Autoverkehr zu entlasten. Außerdem soll für fremde Autofahrer klarer werden, wie sie eigentlich fahren sollen – da hakt es bislang im Bereich von Winziger Platz, Gutenbergstraße, Zeughausstraße.
Außerdem sollen sie gezielter bei der Suche nach Parkplätzen zur Tiefgarage am Henne-Ruhr-Markt und zum Deck an der Sparkasse gelenkt werden. Für eine Machbarkeitsstudie hat die Ingenieurgesellschaft Stolz aus Neuss dazu die Innenstadt untersucht. Aus den Ergebnissen werden jetzt diese Lösungen bevorzugt. Die jetzige Einbahnstraße ab Winziger Platz kommend soll künftig über die Zeughausstraße bis zur Kreuzung Beringhauser Straße/Mühlenweg verlängert werden. Aus der Gegenrichtung wiederum wird die Schützenstraße (ab Musikschule/VHS) und das gegenläufige Stück der Zeughausstraße ebenfalls bis zur Einmündung Beringhauser Straße zur neuen Einbahnstraße: An der Gaststätte Kotthoff’s Theo würden die beiden Einbahnstraßen aus westlicher und östlicher Richtung zusammentreffen.
Die Beringhauser Straße wird stadtauswärts (bis zur großen Kreuzung mit dem Oesterweg) dann ebenfalls zur Einbahnstraße – künftig können Autofahrer dann also nicht mehr wie jetzt von der Durchgangsstraße aus einbiegen. Dr. Jobst Köhne (FDP) brachte die zusätzliche Idee auf, auf der Beringhauser Straße dann jeweils eine lange Links- und eine Rechtsabbiegespur einzurichten, damit der Verkehr schneller abfließen kann.
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Die Politiker folgen nicht exakt den Empfehlungen der Gutachter.
Die Gutachter sprechen sich eigentlich dafür aus, die ganze Zeughausstraße und den Teil der Schützenstraße bis zum Schulgebäude in östlicher Richtung zur Einbahnstraße zu machen. Dagegen hatte es aber sofort Proteste von Anliegern und Nutzern gegeben, weil zum Beispiel Arztpraxen und die Christuskirche dadurch schwerer zu erreichen wären, weil Autofahrer dorthin erst durch die ganze Innenstadt müssten. Die Politiker unterstützen deshalb eine gegenläufige Einbahnstraße – „sonst würde das auch zu einer noch stärkeren Frequentierung des Winziger Platzes führen“, sagte Josef Sommer (CDU).
Kein schräges Parken mehr
Im Bereich der Zeughausstraße zwischen „Kotthoff’s Theo“ und Dänischem Bettenlager soll künftig auch die jetzige Schräganordnung der Parkplätze entfallen.
Eine Idee des Gutachters wird verworfen, so verlockend sie zum Beispiel Lisa Funke (UWG) empfindet: Die Entschärfung der schwierigen Kreuzung im weiteren Verlauf der Beringhauser Straße, wo diese zum Schederweg wird bzw. am Jüdischen Friedhof nach Remblinghausen hin abzweigt.
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Im Gutachten wird überlegt, dieses Teilstück von Remblinghausen kommend in Richtung Innenstadt zu sperren und ebenfalls zur Einbahnstraße umzuwandeln. Durch den Ausweichverkehr aber, so Fachbereichsleiter Wahle, werde dann der Knotenpunkt an der Steinstraße überlastet. Wahle sicherte aber zu, diese 180-Grad-Kurve künftig „irgendwie“ entschärfen zu wollen.
>>>HINTERGRUND<<<
Auf manche besondere Abhängigkeiten stößt man erst bei genauen Untersuchungen: So hatte der Gutachter zunächst empfohlen, dass künftig die jetzige Ampel an der Kreuzung Musikschule/Martin-Luther-Straße/Schützenstraße überflüssig werden könnte – und nur noch als Bedarfsampel für Fußgänger dienen sollte.
Bei der Untersuchung fand man aber heraus, dass diese Ampel mit einer Bedarfsampel des Unternehmens Martinrea-Honsel an der Bedarfsausfahrt am Mühlenweg geschaltet ist – und erhalten bleiben muss.