Freienohl. 2024 wird die Bahnstrecke in Freienohl zur Großbaustelle. Jetzt reagiert die Bahn auf Bedenken von Anwohnern - aber längst nicht auf alle.

Die Planung für die 2024 beginnende Sanierung des Freienohler und des Glösinger Tunnels (am Ortsrand bei Brumlingsen) laufen im Hintergrund auf Hochtouren. Um die Auswirkungen der Großbaustellen auf der Oberen Ruhrtalbahn zu mildern, reagiert die Bahn auf einige Bedenken aus Freienohl. Darüber wurden die Mitglieder des Bezirksausschusses informiert.

So haben Anwohner die Sorge, dass durch Erschütterungen bei Sprengungen in den Tunneln Schäden an ihren Häusern entstehen könnten, die sich darüber befinden. Die Bahn macht deshalb auf ihre Kosten vor Beginn der Bauarbeiten eine Bestandsaufnahme der Gebäude-Zustände durch Gutachter, damit man nachher sichere Beweise hätte. Gleiches gilt für die städtischen Straßen, die für die Bauarbeiten genutzt werden. Auch dabei gilt dann: Notfalls muss die Bahn für Schäden zahlen.

Keine Behelfsbrücke über Ruhr in der Bauzeit geplant

Allerdings: Einige Anregungen der Stadt Meschede will die Bahn auch nicht erfüllen. So rät die Stadt zum Bau einer Behelfsbrücke über die Ruhr, ausgehend vom Langel, um die Baustelle am Nordportal des Tunnels zu erschließen - dadurch würden Belästigungen der Anwohner an den Straßen Kaiserwiese und Alte Wiese entfallen. Die Bahn lehnt das ab, unter anderem wegen Mehrkosten von 300.000 Euro.

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Nicht akzeptieren will die Bahn auch Aufforderungen der Stadt, mehr gegen den zu erwartenden Baulärm zu unternehmen - die Stadt geht davon aus, dass Außenwohnbereiche mindestens für dreieinhalb Jahre wegen der Bauarbeiten nicht nutzbar seien und keine ausreichende Nachtruhe gesichert sei. Laut Bahn sei die Stadt dazu gar nicht berechtigt: Das seien private Belange, für die sich jeder betroffene Bürger selbst einsetzen müsse. Die Stadt hofft, dass auf diese Bedenken noch im weiteren Planungsverfahren eingegangen wird.

DB Netz ist als Tochterunternehmen für die Infrastruktur der Deutschen Bahn zuständig und für die Tunnelsanierung verantwortlich. Die Bauarbeiten an den beiden Tunneln dauern dreieinhalb Jahre bis Mitte 2027, inklusive der Restarbeiten ziehen sie sich dann noch bis Ende 2028.