Meschede. Erstimpfungen sind im Impfzentrum des Hochsauerlandkreises bereits ausgesetzt. Jetzt gibt es neue Befürchtungen, so der HSK in Meschede.
Der Impfstoffmangel bereitet dem Hochsauerlandkreis weiter Sorgen. Möglicherweise müssen jetzt sogar für den Juni geplante Zweitimpfungen verschoben werden. „Das Szenario kann uns drohen“, sagt Martin Reuther, Sprecher der Kreisverwaltung in Meschede.
Schon jetzt ist absehbar, so Reuther, dass es auch in den nächsten 14 Tagen im Impfzentrum des HSK in Olsberg keine Erstimpfungen geben wird, vielleicht sogar im ganzen Juni nicht. Am 11. Mai hatte der Kreis bereits einen Impfstopp bei Erstimpfungen bis Ende Mai bekannt geben müssen, um mit dem wenigen Impfstoff erst einmal Zweitimpfungen zu ermöglichen – das wird sich jetzt angesichts des Mangels an Nachschub in den Juni verlängern. Zusätzlich droht jetzt aber auch, bestätigt Reuther, dass bereits fest vereinbarte Termine für Zweitimpfungen im Juni verschoben werden könnten – „es gibt dafür Signale vom Land“.
Gedämpfte Erwartungen bei 7-Tage-Inzidenz
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Wann es die nächsten Lockerungen im Hochsauerlandkreis geben wird, ist offen – „das ist, als befragt man das Orakel von Delphi“, meint Martin Reuther. Optimistisch denkbar seien Lockerungen in der 23. Kalenderwoche, also ab 7. Juni. Voraussetzung dafür ist, dass die 7-Tage-Inzidenz im HSK an fünf Werktagen nacheinander beständig unter dem Wert von 50 liegt. Der Inzidenzwert lag am Dienstag bei 56,2. Ein weiteres Absinken hat aber Unwägbarkeiten: So ist in den letzten Tagen im Hochsauerlandkreis weniger getestet worden. Das führt auch dazu, dass die Corona-Statistik über das Pfingstwochenende gerade einmal 39 Neuinfizierte kreisweit meldet. Aber: „Ein Ausbruch kann alles wieder zunichte machen“, dämpft Martin Reuther Erwartungen.
Außerdem kommt hinzu: Ab Montag, 31. Mai, kehren die Schulen im HSK wieder in den Präsenzunterricht zurück - mit unbekannten Auswirkungen auf mögliche, dann folgende Quarantänefälle und, nach möglichem positiven Test, auf die Entwicklung der Inzidenzwerte. Viel Arbeit kommt ab Montag auf die Schulen auch bürokratisch zu: Wer bei den Tests in den Schulen negativ getestet wird, der kann darüber eine entsprechende Bescheinigung verlangen – auch die würde dann 48 Stunden gelten, wie die Bürgertests.
Schmallenberger ist das 196. Todesopfer
Die Statistik des HSK weist für das Wochenende 115 Genesene aus (insgesamt dann 9057). Am Donnerstag, 20. Mai, ist ein 77 Jahre alter Mann aus Schmallenberg gestorben – er ist das 196. Todesopfer kreisweit in Verbindung mit einer Corona-Infektion. Aktuell gibt es 245 Infizierte. Stationär werden 33 Patienten behandelt, sieben davon intensivmedizinisch und davon werden wiederum fünf beatmet.