Schmallenberg. Aufgrund rätselhafter Corona-Regeln verschieben viele Hotels die Öffnung. Bei Ferienwohnungen ist das anders. Und das Modellprojekt ist Thema.

Am Wochenende kommen wieder die ersten Touristen ins Schmallenberger Sauerland. Lange hatten die Stadt, die Tourismus-Verantwortlichen und vor allem die Gastgeber dafür gekämpft. Einige Betriebe, unter anderem das Bergdorf Liebesgrün, der Schäferhof und der Hof Heute Mühle, hatten zwischenzeitlich sogar extra nur für Tagesgäste geöffnet, um die Zeit zu überbrücken.

Jetzt sind touristische Übernachtungen aber endlich auch wieder erlaubt - wenn auch unter strengen und teilweise rätselhaften Regelungen. Touristische Gäste müssen einen negativen Corona-Test vorweisen, Geschäftsreisende nicht. Touristen und Berufstätige dürfen morgens gemeinsam frühstücken, das Mittag- und Abendessen dürfen Urlaubsgäste aber nur auf den Zimmern oder in der Außengastronomie einnehmen, während Geschäftsreisende weiter die Innenräume nutzen dürfen. „Das wirft auch bei vielen Betrieben Fragen auf, die wir seit einigen Tagen zu beantworten versuchen“, erklärt Tourismus-Chefin Katja Lutter: „Es gab auch bereits eine Konferenz aller Ordnungsämter im Kreis.“

Überarbeitung der Regeln gefordert

Lutter hofft, dass die teils undurchsichtigen Regelungen in Kürze von Seiten des Landes überarbeitet werden, um den Betreibern wie Urlaubern die Lage zu vereinfachen: „Aufgrund der offenen Fragen öffnen die großen Hotels, abgesehen von zweien oder dreien, auch noch nicht, sondern warten noch ab.“

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Bei den Ferienhäusern sehe das anders aus, mehr als 80 Prozent würden schon an diesem Wochenende öffnen: „Und die Buchungslage ist sehr gut, es gab nur vereinzelte Absagen, weil es den Urlaubern mit den Testungen zu kompliziert war.“ Aber auch die Stornierungen seien problemlos aufgefangen worden: „Wir könnten mit den Anfragen jede Wohnung zwei- oder dreimal belegen.“

Machen die Hotel- und Ferienwohnungsöffnungen an diesem Wochenende die Auszeichnung als Modellregion hinfällig? Die Frage bleibt offen. Am Donnerstag gab es eine erneute Konferenz der Bürgermeister der fünf Modellkommunen im Hochsauerlandkreis - neben Schmallenberg noch Hallenberg, Eslohe, Medebach und Winterberg - wie man nun weiter vorgehe.

Neuer Antrag für Modellprojekt

Möglich sei, einen erneuten Antrag zu stellen, der den Modellkommunen die Öffnungsregelungen ermöglicht, die ab einer Sieben-Tages-Inzidenz von unter 50 möglich wären, obwohl die Kreisinzidenz noch darüber liegt: „Wir wollen das ganze noch nicht ad acta legen und sind da in Kontakt mit dem Ministerium.“ So könnte man für die Betriebe stabile Verhältnisse und klare Regelungen schaffen und wäre bei einem unerwarteten Anstieg der Inzidenzzahl nicht direkt in der Situation, wieder schließen zu müssen, erklärt Lutter.

Alle nötigen Antworten zu Fragen rund um Buchungen, Corona-Testmöglichkeiten und Regeln in den Betrieben etc. beantworten die Verantwortlichen des Sauerland Tourismus auf ihrer Webseite unter www.schmallenberger-sauerland.de