Schmallenberg. Die Wache in Bad Fredeburg könnte geschlossen werden, dafür gibt es zwei neue Standorte. Wo die sind und warum die Umstrukturierung nötig ist.
Das Schmallenberger Stadtgebiet soll eine neue Rettungswache bekommen, zudem soll die bisherige Bad Fredeburger Wache mit Notarzt-Standort in Richtung Gleidorf umziehen. So schlägt es der Bedarfsplan für den Rettungsdienst im Hochsauerland vor. Denn die Gründe, die gegen einen weiteren Betrieb der Wache in Bad Fredeburg sprechen, sind ähnlich zahlreich wie die Vorteile, die zwei einzelne Wachen hätten. So ist der momentane Stand.
Die aktuelle Situation
Aktuell gibt es für das gesamte Schmallenberger Stadtgebiet lediglich eine Wache - in der Von-Ascheberg-Straße 23 in Bad Fredeburg auf dem Gelände des ehemaligen Krankenhauses. Der Rettungsdienst des Hochsauerlandes hat sich als Ziel gesetzt, dass innerhalb von 12 Minuten 90 Prozent der Notfälle auf öffentlichen Straßen von den jeweiligen Rettungswachen erreicht werden sollen. Mit der Bad Fredeburger Wache wird dieses Ziel aktuell nicht erricht. Die Gründe dafür: Die Weitläufigkeit des Stadtgebietes und gleichzeitig stattfindende Einsätze.
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Hinzu kommt: Die Rettungswache platzt aufgrund des wachsenden Personals aus allen Nähten, entspricht auch nicht mehr den geschlechterspezifischen Anforderungen. Auch die An- und Abfahrt durch das Bad Fredeburger Wohngebiet sieht der Rettungsdienst als problematisch an. Es müssen also andere Lösungen her.
Eine Standortverschiebung
Die Bad Fredeburger Wache soll in südliche Richtung nach Gleidorf, Kreuzungsbereich B 236/B 511, wandern. Damit könnte vor allem das südliche Stadtgebiet schneller erreicht werden. Auch der Notarzt, der zurzeit noch Teil der Bad Fredeburger Wache ist, ginge mit nach Gleidorf.
Dafür käme eine zweite neue Wache nach Westernbödefeld, Kreuzungsbereich L 740/L 776. Damit wäre das nördlich Stadtgebiet abgedeckt. Weil der Notarzt, im Gegensatz zum Rettungsdienst, Anfahrtszeiten von 15 Minuten haben darf, müsste kein weiterer Notarzt nach Westernbödefeld, der Gleidorfer würde ausreichen.
Personal und Fuhrpark
Die Ist-Situation der Rettungswache in Bad Fredeburg sieht einen Rettungswagen sowie ein Notarztfahrzeug vor, welche rund um die Uhr besetzt sind, hinzukommend einer Besatzung inklusive Rettungswagen, die von Montag bis Samstag von 7 bis 23 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 7 bis 15 Uhr abrufbar ist, was insgesamt 35.560 Personalstunden bedeutet.
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Die Soll-Situation sieht wieder einen Rettungswagen und einen Notarzt für Gleidorf vor, die rund um die Uhr abrufbar sind. Der zweite Rettungswagen dort hingegen nur noch von 7 bis 19 Uhr von Montag bis Samstag, an Sonn- und Feiertagen von 9 bis 21 Uhr. Personalstunden von 35.040 pro Jahr.
In Westernbödefeld wäre die Rettungswache ebenfalls rund um die Uhr mit einem Wagen besetzt, was 17.520 Personalstunden pro Jahr ergeben würde.
Der Bedarfsplan
In Stein gemeißelt sind die Pläne und Standorte noch nicht, der Schmallenberger Haupt- und Finanzausschuss nahm die Ausführungen des Kreises aber positiv entgegen. Denn die endgültige Entscheidung liegt beim Kreis. Der Gesundheits- und Sozialausschuss des Kreises tag am 8. Juni, eine Beschlussfassung ist für den 18. Juni durch den Kreistag vorgesehen. Anschließend werden die Standorte, auch unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, festgelegt. Die Umsetzung des Bedarfsplans erfolgt also schrittweise.
Der HSK-Bedarfsplan
Zur Bemessung des Bedarfsplans wurden 12.593 Datensätze ausgewertet.
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Die Ist-Situation im ganzen Hochsauerlandkreis: 24 Rettungswagen, davon 12 über 24 Stunden und 12 in den Tagstunden, davon acht von Montag bis Sonntag
Die Sollkonzeption für den Hochsauerlandkreis: 23 Rettungswagen, davon 15 über 24 Stunden und 8 in den Tagstunden von Montag bis Sonntag.
Die aktuell neun Notarztfahrzeuge sollen laut Bedarfsplan auf acht reduziert werden. Bislang waren alle 24 Stunden besetzt, zukünftig werden sieben über 24 Stunden besetzt sein, ein Fahrzeug nur in den Tagstunden.