Bestwig. Noch gibt es bei Kultur pur in Bestwig die Hoffnung, dass 2021 trotz Corona nicht so freudlos wird wie 2020. Über die Krisenpläne des Vereins.

Wird das Jahr 2021 erneut so freudlos wie es 2020 war, wenn es um die kulturellen Veranstaltungen in der Gemeinde Bestwig geht? Jan Frigger, Vorsitzender des Vereins Kultur pur, zögert ein wenig, bis er auf diese Frage antwortet. „Eigentlich soll man seinen Optimismus ja nicht verlieren“, sagt er dann und atmet schwer. Aktuell falle es aber zugegebenermaßen nicht gerade leicht, sich diesen Optimismus zu bewahren.

Der Auftritt der Gustav Peter Wöhler-Band war Ende Januar des vergangenen Jahres die letzte Veranstaltung, zu der der ehrenamtliche Verein eingeladen hatte. Dann kam Corona. Seitdem hat keine einzige Veranstaltung mehr stattgefunden. Und wann die nächste endlich wieder stattfinden wird, ist ungewiss. Gewiss ist aktuell leider nur, dass der erste Termin bereits nicht stattfinden konnte - und das war der mit Kabarettist und Comedian René Sydow.

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Sydow hätte eigentlich am 16. April das Kulturprogramm 2021 in der Gemeinde eröffnen sollen. Da der Abend im kleineren Rahmen in der Sparkasse stattfinden sollte, war Frigger im November noch zuversichtlich, dass dieser Auftritt tatsächlich möglich sein wird. Heute ist er schlauer. Weil sich aber abgezeichnet hatte, dass weiterhin Corona-Ungemach droht, hatte der Verein den Abend erst gar nicht groß beworben - mit dem Ergebnis, dass keine einzige Karte verkauft worden ist. „Das hatte immerhin den Vorteil, dass wir die Veranstaltung auch nicht absagen mussten“, übt sich Frigger in Galgenhumor. Ein Ersatztermin ist nun für 2022 angepeilt.

Ähnliches gilt für den im Mai geplanten Besuch von Wilfried Schmickler. Auch er ist ins kommende Jahr verschoben und soll im Herbst stattfinden. Ein konkreter Termin soll noch folgen. Karten werden aber auf jeden Fall ihre Gültigkeit behalten.

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Was mit dem Auftritt von Jürgen Becker im September, mit Herbert Knebels Affentheater im Oktober und mit dem beliebten Gospel-Wochenende sowie zwei Abenden mit Frieda Braun im November wird, steht derweil noch in den Sternen. Abgesagt ist davon noch nichts. Und noch stehen weitere Absagen für den Verein auch gar nicht zur Debatte, weil es eben den Mini-Funken Hoffnung gibt, dass später im Jahr doch noch was gehen könnte. „Unsere Hoffnung auf Kultur im Herbst, können wir im August immer noch verlieren“, sagt Frigger.

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Großartige Pläne werden hinter den Kulissen des Vereins aktuell allerdings auch nicht geschmiedet. „In einer Zeit, in der Schützenfeste abgesagt werden und immer wieder aufs Neue über Ladenschließungen diskutiert wird, macht es wenig Sinn, sich Gedanken über das Kulturprogramm oder Alternativ-Pläne zu machen“, so Frigger. Er gehe leider davon aus, dass Festivitäten und Kulturveranstaltungen wohl das letzte sein werden, was in der Corona-Krise wieder möglich sein wird. Daher will der Verein von Veranstaltung zu Veranstaltung überlegen, was geht und was eben nicht geht.

Schwierig zu bewältigen

Fest steht aber bereits jetzt: Wenn im Laufe des Jahres Kulturveranstaltungen unter besonderen Bedingungen stattfinden dürften, kommen Aufgaben auf den ehrenamtlich agierenden Verein zu, die teilweise nur schwer oder gar nicht zu stemmen sein werden. Frigger denkt dabei etwa an Beschränkungen bei den Besucherzahlen und macht es am Beispiel vom Kabarett mit Frieda Braun deutlich: Beide Abende im November seien bereits jetzt so gut wie ausverkauft.

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Wenn aber nur wenige Besucher in den Saal dürften, müssten statt zwei Veranstaltungen vier oder sogar noch mehr Abende stattfinden, damit jeder der rund 700 Karteninhaber auch zum Zuge komme. Weil man aber anders als etwa bei Eventim gar nicht wisse, wer alles im Besitz einer Karte sei, sei es nahezu unmöglich sämtliche Besucher auf vier oder mehr Veranstaltungen zu verteilen, weil man eben ihre Kontaktdaten nicht habe. Aber darüber wolle man sich erst Gedanken machen, wenn es soweit ist. Ebenso wie über die Umsetzung der Kontaktverfolgung oder erforderliche Hygienemaßnahmen. So lange gilt für Kultur pur das Prinzip Hoffnung.

  • Auch für 2022 stehen bereits die ersten Termine fest: So wurde der ursprünglich im September 2020 vorgesehene Auftritt von Christian Ehring auf Freitag, den 4. Februar 2022, verlegt.
  • Und am Samstag, 2. April 2022, soll Jochen Malmsheimer kommen. Ursprünglich war sein Gastspiel in Bestwig schon in diesem März geplant.