Meschede. Auto rast in Meschede in Fußgängergruppe, Polizei misst erstmals Motorradlärm, Gabelstapler von Busch aus Bestwig - die Woche vor 65 Jahren.
Über diese Themen berichteten wir vor 65 Jahren im Lokalteil.
Achtjähriger stirbt
Zwei 42 und 44 Jahre alte Arbeiter, die an der Hennetalsperre beschäftigt sind, müssen für eineinhalb bzw. ein Jahr ins Gefängnis. Sie sind schuld an einem Verkehrsunfall im Dezember 1955, bei dem sie beim Überholen auf der Steinstraße in Meschede mit ihrem Pkw ins Schleudern geraten und in eine fünfköpfige Fußgängergruppe rasen. Ein Achtjähriger stirbt dabei, vier Erwachsene werden verletzt. Fahrer und Beifahrer sind betrunken gewesen. Der Beifahrer hatte als Halter dem Jüngeren den Schlüssel gegeben, weil er nicht fahren wollte – er hatte nicht nur getrunken, sondern auch Schmerzen wegen einer Kopfverletzung, die er zuvor als Freiwilliger beim Löschen eines Großbrandes in einer Möbelwerkstatt in Meschede erlitten hat.
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Motorradlärm wird gemessen
Es gibt nur drei davon in ganz Deutschland – in München, Düsseldorf und in Arnsberg: Die Polizei stellt in Meschede ein neues Geräusch-Messgerät vor, das ab Mai hier gegen den Lärm von Motorradfahrern eingesetzt wird.
Das Gerät kann erstmals die Phonzahl ermitteln. Wegen ihren weißen Mützen wird der zuständige Verkehrsüberwachungszug der Polizei die „weißen Mäuse“ genannt. Gemessen wird vor allem am Hennesee.
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Warnung vor Fremdenlegion
Eine Veranstaltung der Kolpingfamilie in Heringhausen richtet sich gezielt an Jugendliche, um vor der Fremdenlegion abzuschrecken. Ein Schriftsteller schildert den brutalen Alltag in der französischen Truppe, die auch unter Deutschen Anwerbungsversuche unternimmt.
Pfarrer wird Ehrenbürger
Pfarrer Josef Künsting wird, zu seinem 50-jährigen Priesterjubiläum, zum Ehrenbürger der Stadt Meschede ernannt.
Bürgermeister Engelbert Dick hat ihn vorgeschlagen. Künsting ist seit 1934 Pfarrer der Gemeinde St. Walburga. Nach dem Krieg baute er die zerstörte Kirche wieder auf.
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Neues MES-Kennzeichen
Die Zahl der Autos nimmt zu, damit werden aber die zur Verfügung stehenden Nummern für Kennzeichen knapper. Deshalb erhält Meschede ein neues Autokennzeichen: Das neue „MES“ löst das seit 1948 geltende Nummernschild „BR 47“ ab - das „B“ stand für die Britische Besatzungszone, das „R“ für Nordrhein-Westfalen. Orientieren sollen sich die neuen Kennzeichen jetzt an den Ortsnamen der jeweiligen Zulassungsstelle. Statt schwarzen Kennzeichen mit weißer Schrift werden nun weiße Schilder mit schwarzem Aufdruck eingeführt. Vor dem Krieg waren alle Fahrzeuge aus dem Zulassungsbezirk Meschede am Zeichen „IX“ erkennbar.
Polizei: Streuner erschießen
Polizisten in Meschede werden angewiesen, streunende Hunde zu erschießen. Hintergrund ist die um sich greifende Tollwut. Die Polizei im Kreis Meschede weist Hundehalter darauf hin, dass ihre Hunde nicht nur angekettet werden müssen, sondern so abgesondert werden, dass sie nicht mit anderen Tieren in Kontakt kommen können.
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Mädchen ertrinkt im Bach
Ein tragisches Unglück ereignet sich in Salwey: Ein zwei Jahre altes Mädchen stürzt in den Salweybach und wird eineinhalb Kilometer abgetrieben. Das Kind ertrinkt.
Erfolg mit Gabelstapler
In Bestwig ist die Firma M. Busch mit ihrem „Bimbo“ erfolgreich – einem Gabelstapler aus eigener Produktion, der seit fünf Jahren gefertigt wird und inzwischen auch exportiert wird. Jetzt kommt er auch zum Beispiel am Rotterdamer Hafen zum Einsatz. Der Name „Bimbo“ soll an die Tragkraft eines Elefanten erinnern. Außer dem Motor, den Felgen und Reifen wird alles im Bestwiger Werk angefertigt. Das Unternehmen passt den Stapler jedem Material an und liefert seinen „Bimbo“ wahlweise mit Gabel, Kran, Schaufel oder einem Dorn an die Kunden aus. In Westdeutschland sind zur Arbeitserleichterung erst 10.000 Gabelstapler im Einsatz, in den Niederlanden schon über 100.000.