Eslohe. Eslohe soll Modell-Kommune in der Corona-Krise werden. Dazu ein Kommentar von Redakteur Frank Selter.

Die Gemeinde Eslohe soll Modell-Kommune in der Corona-Krise werden. Das klingt zunächst gut, viel mehr aber auch nicht, sagt Redakteur Frank Selter. Ein Kommentar.

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Auf dem Papier klingt es ganz hübsch: Eslohe wird Modellkommune. Worte, die Hoffnung machen. Fraglich ist allerdings, wann und vor allen Dingen, ob es überhaupt zu schrittweisen Öffnungen kommen wird. Einmal mehr hat die Landesregierung in der Krise hier den zweiten Schritt vor dem ersten gemacht. Denn: Geknüpft ist eine Umsetzung des Projektes unabdingbar an den Inzidenzwert. Er muss kreisweit zunächst einmal unter 100 liegen, bis auch in Eslohe an schrittweise Öffnungen der Beherbergungsbetriebe, der Gastronomie und vielleicht des Einzelhandels zu denken ist.

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Aktuell ist der Hochsauerlandkreis mit einem Inzidenzwert von rund 140 weit davon entfernt. Damit ist eine Umsetzung des Projektes alles andere als greifbar und die Nachricht aus Düsseldorf noch lange kein Grund, in Eslohe die Sektkorken knallen zu lassen. Auch deshalb nicht, weil immer noch die Bundesnotbremse droht. Deutlich sinnvoller wäre es gewesen, mit den Modellregionen dann zu starten, wenn die Zahlen es tatsächlich zulassen.

Denkbar wäre ein Start durchaus auch bei höheren Inzidenzwerten. Aktuell wirkt das Ganze eher wie Populismus. Das Ausrufen der Modellkommunen weckt Hoffnungen, die sich sehr schnell in Ernüchterung und Enttäuschung wandeln wird.