Meschede. Am zukünftigen Beginenhof in der Mescheder Innenstadt sind die Bagger angerollt. Den Stand des Projekts erläutern Investor und Beginen.

Am zukünftigen Beginenhof in der Beringhauser Straße sind die Bagger angerollt. Gleichzeitig haben die Frauen eine spannende historische Parallele entdeckt.

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Das Mescheder Frauen-Wohnprojekt mit den Investoren Frank und Jörg Hohmann geht in seine nächste Runde. „Die Ausschreibungen sind raus, und wir werden den Bau weiter vorantreiben“, erklärt Jörg Hohmann. Allerdings will er sich noch nicht auf einen Fertigstellungstermin festlegen. „Die Bauunternehmen haben alle sehr gut zu tun. Lassen Sie uns wenigstens abwarten, bis die Angebote zurück sind.“ Man habe gerade erst festgestellt, dass der Bau eine Pfahlgründung benötigt, auch das bedinge eine - wenn auch zu meisternde - Verzögerung. Ursprünglich war er von einer Bauzeit von 18 Monaten ausgegangen.

Interessentinnen aus Essen, Münster und Berlin

Derweil sind Ingrid Wiechert und Christel Hauert als Initiatorinnen des Projekts froh, dass es endlich losgeht. Sieben Wohnungen können im Haus vermietet werden. „Wir haben Interessentinnen aus Essen, Berlin und Münster“, erklärt Ingrid Wiechert, „hätten aber gern auch ein paar flotte Frauen aus Meschede.“

Noch ist es wegen der Pandemie schwierig, die Frauen zu Bewerbungsgesprächen einzuladen. Doch das ist wichtig für das Projekt. Denn die Frauen, die in angemieteten Wohnungen im Beginenhof zusammenziehen, sollen sich über Generationsgrenzen als Nachbarinnen unterstützen und auch das geplante kulturelle Angebot mitgestalten und -tragen.

Zwei Häuser, sieben Wohnungen

Insgesamt entstehen in zwei Häusern zwischen der Überhenne und der Beringhauser Straße sieben Beginen-Wohnungen in der Größe zwischen 55 und 80 Quadratmetern. Es gibt einen Gemeinschaftsraum, der auch als Gästewohnung genutzt werden kann und einen begrünten Innenhof. Der Mietpreis soll sich an der ortsüblichen Vergleichsmiete orientieren.

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Beginenhöfe entstanden in Deutschland als moderne Frauenwohnprojekte ab den 90er-Jahren. Sie fußen jedoch auf einer Tradition aus dem Mittelalter. Damals lebten und wirtschafteten dort unverheiratete Frauen zusammen, die nicht über einen kirchlichen Orden organisiert waren. Ingrid Wiechert freut sich, dass der Mescheder Beginenhof nun offensichtlich sogar an eine historische Tradition anknüpfen kann. „Es gibt Forschungen dazu, dass bereits im 15./16. Jahrhundert auf dem Gelände der Familie Pöttgen in Freienohl ein Beginenhof stand.“ Gern würde sie diese Forschungen bei einer Informationsveranstaltung vorstellen. Doch die Corona-Pandemie bremst bisher auch das aus.

Ingrid Wiechert (links) und Christel Hauert vom Beginenverein Meschede mit den Plänen für das Beginenhaus an der Beringhauser Straße.
Ingrid Wiechert (links) und Christel Hauert vom Beginenverein Meschede mit den Plänen für das Beginenhaus an der Beringhauser Straße. © WP | Ute Tolksdorf

Wer sich für das Beginen-Projekt und eine der Wohnungen interessiert, kann sich melden bei Ingrid Wiechert, Telefon: 0151/59447281, E-Mail: inwie@gmx.de.