Winkhausen. Auf dem Schultenhof soll es schon bald ein neues Café geben - mit einigen Extras. Wann es losgeht und was aus der Praxis von Brigitte Kuss wird.

Seit Mitte November, seit dem Tod von Dr. Brigitte Kuss, ist die Arztpraxis in Winkhausen geschlossen. Und eine Nachfolge wird es wahrscheinlich auch nicht geben. „Es ist nur als Allgemeinpraxis durch die Kassenärztliche Vereinigung zugelassen. Wir haben Nachfolger gesucht, aber keine gefunden“, erklärt Tochter Ina Kuss. Eine Psychotherapeutin habe sich unter anderem beworben, sei aber aus eben jenem Grund abgelehnt worden: „Und eine Nutzung als Filialpraxis, die dann vielleicht nur alle 14 Tage geöffnet hat, macht aus unserer Sicht keinen Sinn.“

Gewerbliche Vermietung

Deshalb wollen Ina Kuss und ihr Mann Ronny die Praxisräume in Zukunft gewerblich vermieten, möglicherweise aber auch selber nutzen. Denn auf der gegenüberliegenden Seite des Schultenhofs tut sich einiges. Dort soll schon Mitte April das Café Schultenhof öffnen, plant die Familie Kuss-Peisker. Mit Außen- und Innengastronomie, ausgewählten Speisen und ganz viel Wohlfühlatmosphäre. Denn seit dem Tod von Dr. Brigitte Kuss habe die Familie überlegt, was mit dem großen Hof nun passieren solle, wie man die vielen Räume nutzen könne. „Und ihn zu verkaufen kommt für uns gar nicht infrage“, sagt Ina Kuss.

Die Praxis von Dr. Brigitte Kuss ist seit dem vergangenen Jahr geschlossen - einen Nachfolger wird es nicht geben.  
Die Praxis von Dr. Brigitte Kuss ist seit dem vergangenen Jahr geschlossen - einen Nachfolger wird es nicht geben.   © Alexander Lange

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Auf südlicher Seite des Schultenhofs gibt es bereits zwei Ferienwohnungen - einmal mit vier Sternen, einmal mit fünf Sternen - zudem noch an der Ostseite ein Fünf-Sterne-Ferienhaus. „Wir haben uns gefragt, was also noch machbar wäre, was noch gut passen könnte.“

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Und im Januar sei man dann als Familie auf die Idee gekommen, ein Café zu öffnen - auch wenn die gastronomische Erfahrung der jungen Familie noch in den Kinderschuhen steckt. Die Gespräche mit dem Ordnungs- und Bauamt, mit der Denkmalbehörde und dem Gesundheitsamt verliefen allesamt positiv, sodass Ina Kuss mit Mann Ronny und Familie loslegen konnte. Vieles in Eigenregie, „denn momentan Handwerker zu bekommen ist gar nicht so einfach. Einige konnten wir aber trotzdem gewinnen, die uns gerne helfen. Darüber sind wir sehr dankbar“.

Toiletten und Küche saniert

Auf dem Schultenhof selber, vor den Gebäuden, wird die Außengastronomie stattfinden. „Die als erstes, weil das vermutlich im Frühjahr auch als erstes wieder öffnen darf.“ Im Inneren werden die Toiletten sowie die Küchenräume kernsaniert, das große Dielentor wird Eingang in das beschauliche Innere des Cafés werden. Zwei urige Zimmer sollen dann, zusammen mit den Tischen an der frischen Luft, Platz für rund 80 Gäste bieten.

Der Garten des Schultenhofes bietet theoretisch auch viel Platz für eine Außengastronomie.   
Der Garten des Schultenhofes bietet theoretisch auch viel Platz für eine Außengastronomie.    © Alexander Lange

Die Diele wird noch neu gedämmt, frisch gestrichen und mit einem eigenen Lichtkonzept versehen, auch Dekoartikel sollen zum Verkauf stehen. Und was steht dann auf der Speisekarte? „Wir wollen kein ganz klassisches Café werden“, sagt Ina Kuss ganz selbstbewusst: „Hier wird es keine schweren Sahne- oder Buttercremetorten geben.“

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Natürlich wird es eine Auswahl an Kuchen und Torten geben, auch viele klassische Variationen, aber man wolle auch Neues ausprobieren, kombinieren und sich auch von anderen Cafés absetzen: Mit beispielsweise Crumbles, Macarons, Flammkuchen aus dem Elsass, Bratwürsten aus Thüringen oder Kaffeebohnen aus Garmisch-Partenkirchen, leckeren Tagessuppen und ausgewählten Weinen. „Wir wollen einfach das machen, wo wir selber hinterstehen, wo wir auch Lust drauf haben“, sagt Ina Kuss. Da sei man experimentierfreudig. Auch die Früchte der rund 120 Obstbäume im Garten sollen Teil der Rezepturen werden.

Ausgewählte Küche

„Wir sind auch absolut der Meinung, das eine solche ausgewählte Küche auch ins Sauerland passt. Die Region ist nicht provinziell. Im Garten, rund um die stattliche Eiche, könnten ebenso Sitzplätze entstehen, so Kuss: „Wir schauen einfach, wie es sich entwickelt.“ Und ja, es sei ein mutiger Schritt, in der Corona-Pandemie ein Café zu eröffnen: „Aber es wird ja irgendwann weitergehen.“

Das Café Schultenhof

Der Plan ist, dass das Café Schultenhof schon Mitte April öffnet.

Die Adresse ist Alte Handelsstraße 34 in Winkhausen.

Es werden auch noch Aushilfskräfte für die Wochenenden gesucht. Wer Interesse hat, kann sich bei Ina Kuss unter inakuss@gmx.de melden.