Bad Fredeburg. Die Politik fordert Entwicklungsmöglichkeiten für Bad Fredeburg. Neue Bauplätze sind schwierig - doch gibt es eine Chance?
Es gibt zu wenig Platz für Bauwillige in Bad Fredeburg. Das hat jetzt der Bezirksausschuss gegenüber der Stadtverwaltung noch einmal deutlich gemacht. Selbst vorgeschlagen hatte er die beidseitige Bebauung an der Parkstraße. Ohne Erfolg.
Die umfassende Antwort der Stadtverwaltung darauf lautete: „Eine schöne Idee, aber...“ So sei die angeregte Umnutzung zwar grundsätzlich möglich, aber städtebaulich nur bedingt begründbar. Dagegen sprächen der hohe Zeit- und Kostenaufwand für vergleichsweise wenig Bauplätze. Es gehe nur um drei bis vier Bauplätze. Hinzu komme, so erläuterte Holger Entian, im Amt für Stadtentwicklung zuständig für Bauplätze, Immobilien und Wohnen, dass Schmallenberg grundsätzlich einen Überhang an ausgewiesenen Bauplätzen habe.
Änderung des Nutzungsplans
„Die Bezirksregierung besteht darauf, dass wir an anderen Stellen Flächen für Wohnbebauung zurücknehmen, bevor wir neue Baugebiete entwickeln.“ Man brauche dafür jeweils eine Änderung des Flächennutzungsplans „Eine Hürde, die wir kaum nehmen können.“
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Doch das Problem für Bad Fredeburg bleibe ja trotzdem bestehen, betonte Sebastian Beule (CDU). „Ich frage mich, wo beispielsweise die freien Bauplätze Am Wiesentor sind.“ Entian erläuterte, dass es sich dabei meist um Baulücken an bestehenden Grundstücken und in Baugebieten handele. „Die Freiräume im Ort rechnet uns die Bezirksregierung scharf vor.“ Beule betonte: Wenn nun die Parkstraße gescheitert sei, müsse man aber über Alternativen nachdenken. In die gleiche Kerbe schlug auch Ralf Fischer (CDU). „Es kann doch nicht sein, dass ein Ort, wie Bad Fredeburg sich nicht weiterentwickeln darf, bevor wir nicht den letzten Apfelgarten bebaut haben.“ Er kenne konkrete Fälle, von jungen Familien, die abgewandert seien, weil sie im Ort keinen passenden Bauplatz gefunden hätten. „Wir brauchen dringend neues Bauland in Bad Fredeburg!“
Potenzial am Hallenberg
Entwicklungspotenzial sehen Stadt und Ausschuss am Hallenberg am kaum noch genutzten Kurmittelhaus. Es sei besser dort etwas zu entwickeln als kleinteilig an einzelnen Straßen, so das Fazit. Dort könne man auch das Land über das Programm „Bau-Land-Partner mit ins Boot holen“, erläuterte Entian. Das Programm entwickele Brachflächen. Die weiteren Randgebiete Bad Fredeburgs Am Dönscheid, Unterm Hömberg und Leisterfeld seien durch Gewerbe, Wald oder die Umgehungsstraße bereits begrenzt. Am Hallenberg bestehe daher das größte Potenzial. Auch die Johannesbadkliniken, als Eigentümer des Kurmittelhauses, hätten bereits ihre Bereitschaft gezeigt, an einem solchen Vorhaben mitzuwirken, indem sie beispielsweise Gebäude und Grundstück verkaufen.
Der Ausschusses gab der Stadtverwaltung den einstimmigen Auftrag, aktiv Wohnbauflächen für junge Familien auszuweisen.
>>> Bauplätze als Geldanlage?
Im Bezirksausschuss wurde auch Kritik laut, dass es im Leisterfeld II Bauplätze gebe, die von Käufern als Geldanlage genutzt und nicht zur Bebauung freigegeben würden.
Dabei könne es sich nur um Verkäufe von Privat handeln, erklärte Holger Entian von der Stadtverwaltung.
Soweit ihm bekannt sei, legten sowohl die Sparkasse als auch die Stadt als Verkäufer grundsätzlich eine notarielle Bebauungspflicht innerhalb von drei Jahren fest.